Schwetzingen. Einen Mozart-Sonntag ohne Mozart, dafür mit viel Jazz, erlebten die Schwetzingerinnen und Schwetzinger am Sonntagmittag. Auf den Kleinen Planken spielte die Jugend-Bigband der Musikschule, die Bubble Bees sowie die Heidelberger Galapagos Bigband, beide unter der Leitung von Carl Krämer, der zugleich Saxofonlehrer an der Schwetzinger Musikschule ist. Der Jazz-Frühschoppen fand unter freiem Himmel statt und wurde von der Sparkasse Schwetzingen, der Jazzinitiative sowie der Schwetzinger Zeitung organisiert. Auch das Wetter spielte mit – zumindest bis zum Ende des gut besuchten Konzerts.
Die Bubble Bees eröffneten das Programm mit „Careless Whisper“ von George Michael. Die Musikschüler Lina und Malte glänzten dabei mit Saxofonsoli. Im Anschluss begrüßte Markus Fissl von der Sparkasse das Publikum. Er dankte Jürgen Gruler, dem Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung, für mehr als zwei Jahrzehnte Unterstützung des Jazz-Frühschoppens am Mozart-Sonntag.
Jazz-Frühschoppen in Schwetzingen bei gutem Wetter: Eine Rarität
Gruler, der zum Jahresende in Ruhestand geht, erinnerte daran, dass die Veranstaltung in den vergangenen 22 Jahren bei Regen und sogar bei Glühweinwetter stattgefunden habe – umso mehr freue er sich diesmal über Sonnenschein. Er betonte, dass in diesem Jahr erstmals auch die Musikschule beteiligt sei, und stellte seinen Nachfolger in der Redaktionsleitung, Dirk Jansch, vor. Dieser habe fest vor, die Kooperation fortzuführen. Zudem machte Gruler auf die Verlosung von Karten für die Schwetzinger Jazztage im Oktober aufmerksam und würdigte das Engagement von Manfred Kern und der Jazzinitiative.
Im weiteren Verlauf präsentierten die Bubble Bees unter anderem „My Heart Will Go On“ aus dem Film „Titanic“, bei dem Musikschulleiter Philipp Wolfart den Bass übernahm. Er nutzte die Gelegenheit, den Lehrkräften der Musikschule, darunter Carl Krämer und Posaunist Alois Willing, zu danken. Mit Stücken von Woody Herman, Queen und Santana („Oye Como Va“) endete der Auftritt der Jugendlichen. Nahtlos übernahm die Galapagos Bigband, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. Von Latinrock wechselte das Programm zu Balkan Jazz mit Dusko Goykovichs „Balkan Blues“. Trompeter Robert Schweizer, Posaunist Malte Grönemann und Drummer Jürgen Sauer überzeugten mit Soli. Mit Nils Landgrens „Red Horn“, dem Standard „Body and Soul“ und weiteren Klassikern bot die Band eine abwechslungsreiche Mischung.
Im dritten Set trat Tenorsaxofonist Knut Rössler auf. „Ich bin Schwetzinger und wurde hier in der evangelischen Kirche konfirmiert“, stellte er sich vor, bevor er vier weniger bekannte Stücke spielte. Nach einer Pause übernahm Manfred Kern, Vorstand der Jazzinitiative, das Mikrofon. Mit „Route 66“ und „Unforgettable“ – einer Liebeserklärung an seine Frau – setzte er Akzente. Später kam auch Rössler wieder auf die Bühne, gemeinsam präsentierten sie unter anderem den Latinjazz-Standard „It Don’t Mean a Thing“. Zum Abschluss erklang „On Broadway“ – just in dem Moment, als der angekündigte Regen einsetzte.
Drei Stunden Jazz boten ein stimmungsvolles Erlebnis, das zahlreiche Besucherinnen und Besucher bis zum Ende genossen. Für die Bewirtung sorgten der Kindergarten-Förderverein und umliegende Gastronomen.
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