Start mit Ideensammlung auf Plakaten in der Stadt

Jugendarbeit Schwetzingen: Zahlreiche Aktionen für junge Menschen geplant

In Schwetzingen soll das „Jahr der Jugend“ einen Mix aus Aktionen zur politischen Bildung und „nicht alltäglichen Freizeitangeboten“ darstellen, wie es das Team der Jugendarbeit formuliert.

Von 
Lukas Heylmann
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Die Plakate, die Andrea Kroll (v. l.), Björn Weckesser, Kalle Seitz und Joshua Baumgart hier präsentieren, sind Blankoversionen von denen, die inzwischen bereits an zehn Orten in der Stadt verteilt sind. © Heylmann

Schwetzingen. Es ist Zeit, Jugendlichen zurückzugeben, was sie durch die Pandemie verloren haben und worauf sie verzichten mussten. So sieht es zumindest das Team der Jugendarbeit in Schwetzingen und so sieht es auch die Europäische Union (EU). Letztere hat deshalb 2022 zum „Jahr der Jugend“ deklariert. Auf lokaler Ebene soll es Aktionen geben, die die politische Beteiligung von Jugendlichen fördern und soziale Probleme bekämpfen. „Wir haben uns gedacht: Was Europa kann, kann Schwetzingen auch“, erklärt Jugendreferentin Andrea Kroll bei einem Pressegespräch im Jugendzentrum „Go In“. „Wir wollen Jugendliche dieses Jahr ins Rampenlicht rücken.“ Die Richtlinien der EU-Aktion bezeichnet sie in diesem Zusammenhang jedoch als nicht sonderlich konkret.

In Schwetzingen soll das „Jahr der Jugend“ einen Mix aus Aktionen zur politischen Bildung und „nicht alltäglichen Freizeitangeboten“ darstellen, wie es das Team der Jugendarbeit formuliert. Wichtig sei es dabei, die Jugendlichen von Beginn an mit einzubinden. Das soll die erste Aktion nun bewerkstelligen: An zehn Orten in der Stadt hängen ab sofort Plakate, die auf das „Jahr der Jugend“ hinweisen und interessierten jungen Menschen die Möglichkeit bieten, eigene Ideen einzubringen – entweder per Stift auf dem Plakat selbst oder via Instagram. Mitte Februar sollen die eingereichten Vorschläge ausgewertet werden und dann kann die Planung weitergehen.

Zusätzlich zu den Vorschlägen aus den Reihen der Jugendlichen will das Team auch Projekte aus bisherigen Jugendbeteiligungen wie dem Achterrat wieder aufgreifen, die aufgrund der Pandemie bisher noch keine Umsetzung finden konnten. Konkret geht es dabei zum Beispiel um die Schaffung eines Platzes, an dem Jugendliche ungestört freie Zeit miteinander verbringen können.

Per Schnitzeljagd lernen

In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung wird es ab Mitte Februar eine digitale Demokratie-Schnitzeljagd geben. „Dafür waren wir vor ein paar Tagen mit Vertretern der Landeszentrale in der Stadt unterwegs. Sie haben Bilder gemacht und passen die Schnitzeljagd nun an Schwetzingen an“, berichtet Kalle Seitz, ebenfalls Mitglied im Team der Jugendarbeit.

Eine solche Schnitzeljagd, die politisches Interesse fördern soll, hat die Landeszentrale bereits in 21 Kommunen erfolgreich angeboten und jeweils individuell angepasst.

Doch Andrea Kroll und ihre Kollegen wollen sich nicht ausschließlich an die Jugendlichen selbst wenden. „Es geht uns auch darum, wie Heranwachsende in der breiten Bevölkerung wahrgenommen werden, auch bei uns in der Stadt“, sagt Kroll. Dafür plane man beispielsweise eine ältere Idee umzusetzen, die ebenfalls Corona zum Opfer fiel: die eigene Arbeit mit einem Stand beim Wochenmarkt präsentieren. „Dort wollen wir dann interessierte Mitbürger fragen, wie denn ihr Bild von Jugendlichen ist – und ob sie überhaupt welche persönlich kennen.“ Die Teammitglieder sehen sich dabei als Anwälte der Jugendlichen.

Insgesamt gibt es für den Ablauf des Jahres bereits einen groben Fahrplan, der sich mit der Zeit konkretisieren wird. Den aktuellen Stand möchten die Mitarbeiter der Jugendarbeit dann jeweils zeitnah auf ihrer neu geschaffenen Website veröffentlichen.

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