Schwetzingen. Die Schülerinnen und Schüler der Kurt-Waibel-Schule Schwetzingen versammelten sich in ihrer Aula, denn sie erwarteten Besuch. Munter singend kamen drei Clowns, die sich als Lakritze, Cannelloni und Toni vorstellten. Und da Clowns nicht einfach normal singen, hatten sie eine eigene Version von dem Kinderlied „Alle meine Entchen“, nämlich als eine Art Hip-Hop-Song auf dem Beat von „We will rock you“, den sie klatschend vorgaben, und den alle mitklatschten. Doch die Drei waren nicht gekommen, um nur Scherze zu machen, sondern sie durften eine Spende mitnehmen.
Wie in jedem Jahr gab es einen „sozialen Tag“ in der Schule. Dieses Jahr war es der 25. März. An diesem besonderen Tag besuchten die Kinder Betriebe und Einrichtungen und helfen mit, erklärte Moderatorin und Schulsprecherin Yasmin. Saphira hat zum Beispiel in einem Blumenladen gearbeitet und dafür 35 Euro bekommen. Alessandro hat einer Gärtnerei bei Arbeiten auf dem Friedhof geholfen und dafür 50 Euro bekommen. Und so hatten alle Kinder einen kleinen Job. Dafür erhielten sie einen symbolischen Geldbetrag. So kam die beachtliche Summe von 1.624 Euro zusammen, wie Schulsprecher Atanay mitteilte. Und wie in jedem Jahr sollte das Geld für eine gute Sache gespendet werden. Diesmal hatte sich die SMV mit Lehrerin Lena Gonzalez und den Sozialarbeiterinnen Inga Ruf und Elif Elmers entschieden, dass die Klinikclowns „xundlachen“ die Glücklichen sein sollten.
Insgesamt 17 ausgebildete Clowns besuchen Kinder und Senioren
Lakritze, Cannelloni und Toni sind drei von 17 professionell ausgebildeten Clowns des gemeinnützigen Vereins. Sie besuchen regelmäßig sehr kranke Kinder in Kliniken und Hospizen, aber auch alte Leute in Seniorenheimen und sonderpädagogischen Schulen, um diese Menschen in ihren schweren Zeiten durch Späße und Slapsticks aufzumuntern und sie für eine kurze Zeit ihre Sorgen vergessen zu lassen. Denn Lachen ist gesund! Sie arbeiten auf Honorarbasis und sind daher auf Spenden und Zuwendungen angewiesen.
„Kann man Clown als Beruf werden?“, wollten die Kinder sofort wissen. Es gebe eine Clownschule, denn die Clowns müssen ja auch mit dem Publikum gut umgehen können, antwortete Manja Mauersberger vom gemeinnützigen Verein „xundlachen“. Sie hat zum Beispiel das zweijährige Grund- und Hauptstudium Clown/Gesundheit!Clown® in der Tamala Clown Akademie in Konstanz absolviert und erfolgreich abgeschlossen. „Und was braucht man, um Clown zu werden?“, fragte ein Schüler. „Menschenliebe und Einfühlungsvermögen“, war Mauerbergers Antwort.
Zur Übergabe des Spendenschecks kamen nicht nur die drei Clowns, sondern auch Schwetzingens Erste Bürgermeisterin Lisa Schlüter. Es war ihr Antrittsbesuch in der Schule, die sie im Anschluss an die Spendenübergabe noch besichtigte. „Wem gehört die Schule?“, hatte Rektorin Elke Rohr die anwesenden Schüler gefragt. Antwort: Der Gemeinde, und der Chef der Gemeinde ist der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin, also Frau Schlüter. Denn sie entscheidet, welches Geld die Gemeinde der Schule geben wird, etwas für Einrichtung oder wenn man etwas im Gebäude oder Schwimmbad kaputtgeht.
„Ich finde es super, super toll, dass ihr euch eingesetzt habt für andere, für Leute, denen es nicht so gut geht“, sagte Schlüter zum Schluss und versprach wiederzukommen.
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