Das ist was! Im Zusammenhang mit den verschwundenen Heiligen Drei Königen aus der Krippe in der evangelischen Stadtkirche in Schwetzingen (wir berichteten mehrfach) gibt es Neuigkeiten, mysteriöse wohlgemerkt.
Am Dienstag steckte im Briefkasten der Redaktion ein A-5-Umschlag ohne Beschriftung. Drin ein A-4-Blatt mit der Aufschrift: „Sibylle Holzwarth-Weiss – Klinikseelsorgerin, GRN-Klinikum Schwetzingen; Katja Bauroth – Chefredakteurin, Schwetzinger Zeitung. Und so ziehen die Sternendeuter, Magier und Könige mit ihrer bedeutsamen Botschaft weiter . . .“ Mit im Umschlag: Ein Fotoabzug, der drei Könige aus Stroh zeigt, die den Vermissten aus dem Krippenensemble der Stadtkirche ähneln. Sie sind neben den Olivenholzfiguren aus der Klinikkapelle arrangiert. Solche Umschläge mit Botschaften erreichten auch das Pfarramt und die Klinikseelsorge – ebenfalls anonym. Wenn Sie jetzt denken: „Fällt der Bauroth nichts Blöderes ein, um die Zeitung zu füllen?“ muss ich sagen: Das denk’ ich mir weder aus noch habe ich das initiiert!
Zu den Fakten: Das Kirchenteam um Pfarrer Steffen Groß (noch im Krankenstand) und Anke Scharf tritt in die Sherlock-Holmes-Rolle. Ich wollte schon immer mal Dr. Watson sein (Catwoman wäre mir zwar lieber, aber die Latexallergie macht’s unmöglich; andere Geschichte). Defacto sind die in der Klinikkapelle aufgetauchten Heiligen Drei Könige auch aus Stroh, so wie die Vermissten aus der Stadtkirchen-Krippe. Nun sind diese Strohfiguren einerseits Unikate, da handgefertigt, andererseits gibt es davon eine ganze Reihe, wie das Beweisfoto aus der Dienstagsausgabe von Kollege Andreas Lin zeigt, in dessen Haushalt auch Strohkönige zur Weihnachtsdeko gehören. Jetzt kommt es auf die Feinheiten der aufgetauchten Könige an: Mit Kirchendiener Jens Stolpmann erfolgen nun kriminalanalytische Untersuchungen. Ob die Könige per Geheimshuttle wirklich von der Stadtkirche in die Klinikkapelle gewandert sind oder ob es sich dort um Doppelgänger wie bei den Lin’schen Figuren handelt, wird sich dabei zeigen. Außerdem wird das Münsteraner Tatort-Team – Vertrauenspersonen von Holmes und Watson – zur Analyse des sehr guten Fotos sowie zur Fingerdruckabnahme an den Papieren und einer Druckerüberprüfung für einen Schriftenabgleich zurate gezogen.
Eine Theorie: Da macht sich jemand einen Spaß mit den Drei Königen und testet den Humor der Kirchengemeinde aus. Oder – zweite Theorie – die nicht ausgesprochenen Flüche werden (zu Recht!) von Dieb gefürchtet, der sich mit der Fremdplatzierung aus der Affäre ziehen will. Nun, ich werde berichten!
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