Bei diesem Nachmittag im Hildacafè wurde der sonst übliche Kaffeeduft von frischen, intensiven Kräutergerüchen überlagert. Und das mit gutem Grund: Bernd Kolb, der Leiter der Stadtgärtnerei, hatte Dutzende von Kräuter- und Gewürztöpfchen mitgebracht. Die gesundheitsfördernden Vitamine und Spurenelemente, die frische Kräuter und Gewürze in sich tragen, waren das Thema des Nachmittags.
Kolb nutzte auch die Gelegenheit, um auf das gerade gestartete Urban Gardening im Marstallinnenhof hinzuweisen. „Durch die relativ kleinen Parzellen mit Anbauflächen von beispielsweise acht Quadratmetern ist das auch eine sehr interessante Sache für Senioren und Singles“, sagte er. Für ein paar Tomatenpflanzen oder Paprika, aber auch für Kräuter reiche das allemal.
Kräuterexpertin Barbara Eberle übernahm den zweiten Teil der Veranstaltung. Sie hatte viel Wissen und Kenntnisse parat, die sich für Alltag, Ernährung und gesunde Essenszubereitung eigneten. Zunächst widmete sie sich den Kräutern, die eigentlich schon jeder kennt und die oft in Gebrauch sind: Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Zitronenmelisse, Thymian – auch Oregano und Minze. Das sind sogenannte „Alleskönner“, sie passen in Salate, Suppen, Eintöpfe und Soßen, veredeln zudem geschmacklich die Speisen. Frisch oder auch getrocknet können sie ebenso als Tee aufgebrüht werden. Dill passt ideal zu Fischspeisen.
Neben Vitaminen haben zudem die Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe der Kräuter eine wichtige Funktion im Körper. Zur Brennnessel als aktuelle Heilpflanze des Jahres, oder auch dem Lavendel, die Arzneipflanze des Jahres, hatten Gäste einige Fragen. „Die alten Germanen waren übrigens schon Kräuterfans“, wusste Eberle. Bei ihnen hieß die Brennnessel noch Donnernessel. Und jede Familie pflanzte einen Holunder vor das Haus. Auch zu Kamille, Schafgarbe, Schöllkraut, Giersch, Rotklee oder Spitzwegerich hatte die Kräuterfee gesunde Tipps und Hinweise. Aus Johanniskraut kann man sogar Likör machen.
Groß war die Freude, dass sich jeder Gast ein Kräutertöpfchen als Geschenk mitnehmen durfte. rie
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