Polizei

Kriminalitätsstatistik in Schwetzingen: Mehr Straftaten, aber höhere Aufklärungsquote

Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Straftaten in Schwetzingen um zwölf Prozent, hauptsächlich aufgrund von "Nachholeffekten" nach der Corona-Pandemie, während die Aufklärungsquote auf 52,82 Prozent stieg.

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Stadtverwaltung Schwetzingen
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Bürgermeister Matthias Steffan (l.) und Ordnungsamtsleiterin Yvonn Rogowski (r.) mit der Leiterin des Polizeireviers Schwetzingen Sandra Goldschmidt und ihrem Kollegen, Erster Polizeihauptkommissar Marc Degner, im Gespräch. © Stadt Schwetzingen

Schwetzingen. Wie kriminell ging es im vergangenen Jahr in Schwetzingen zu? Welche Deliktarten nahmen zu, welche ab? Wie hoch war die Aufklärungsquote? Diese und andere Fragen beantworteten die Leiterin des Polizeireviers Schwetzingen Sandra Goldschmidt und ihr Kollege Erster Polizeihauptkommissar Marc Degner bei einem Gespräch mit Bürgermeister Matthias Steffan und Ordnungsamtsleiterin Yvonn Rogowski im Rathaus.

Dabei zeigte sich ein durchaus gemischtes Bild und ein Anstieg der Straftaten von 2022 bis 2023 um zwölf Prozent auf insgesamt 1717 registrierte Straftaten, teilt die Stadtverwaltung mit.

Kriminalitätsentwicklung in Schwetzingen: Ein gemischtes Bild

Dieser Anstieg sei in erster Linie auf „Nachholeffekte“ nach der relativ ruhigen Zeit während der Corona-Pandemie zurückzuführen, erklärte Sandra Goldschmidt. Die Zahlen näherten sich nach einem Rückgang in den Jahren 2021 und 2022 damit wieder den Vor-Corona-Zahlen von 2019 an. „Erfreulich in diesem Zusammenhang ist aber die gestiegene Aufklärungsquote von 52,82 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022 mit 49,64 Prozent. Darüber freuen sich die Kolleginnen und Kollegen besonders, da bei vielen Straftaten wie Sachbeschädigung oftmals die Täter nicht ermittelt werden können“, so Sandra Goldschmidt.

Anstieg der Diebstahlsdelikte und verbesserte Aufklärungsquote

Bei den Deliktarten zeigt sich im Vergleich mit 2022 ein gemischtes Bild. Gestiegen sind demnach folgende Delikte: Sexualstraftaten sind von 24 auf 26 leicht angestiegen. Hier ist besonders die Verbreitung pornografischer Schriften wie etwa Handybildern ursächlich, während die Delikte Vergewaltigung und sexuelle Nötigung rückläufig waren. Körperverletzungsdelikte sind von 139 auf 148 ebenfalls leicht angestiegen (plus 6,5 Prozent), bewegen sich jedoch weiterhin unterhalb des Mittelwerts der letzten fünf Jahre. Hier stieg vor allem der Bereich Raub und räuberische Erpressung an.

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Auch stark zugenommen von 542 auf 695 Fällen haben Diebstahlsdelikte. Hier ist insbesondere der Diebstahl hochwertiger E-Bikes und sonstiger Fahrräder (plus 16,7 Prozent) zu nennen. Noch stärker ins Gewicht fallen Ladendiebstähle, bei denen ein Anstieg von 137 auf 200 Fälle (plus 46 Prozent) zu verzeichnen ist und die damit deutlich über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre gelegen haben. Erfreulich hier ist der Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen von 14 auf 10 Fälle.

Positive Trends: Rückgang bei Wohnungseinbrüchen und Kfz-Diebstählen

Dies, so Goldschmidt, sei auch der verstärkten Präventionsarbeit der Polizei in der Vergangenheit sowie der vermehrten Achtsamkeit der Bürger und der Nachrüstung mit einbruchhemmenden Vorrichtungen geschuldet. Deutlich abgenommen haben auch die Fälle von Diebstahl aus Kfz, also die berühmte entwendete Handtasche vom Beifahrersitz (minus 45,8 Prozent), was ebenfalls für eine erhöhte Sensibilität dafür in der Bevölkerung spricht.

Rückgang bei Sachbeschädigungen, aber Anstieg der Gewaltkriminalität

Zwei Bereiche, bei denen ebenfalls deutliche Rückgänge zu verzeichnen sind, sind Sachbeschädigungen (von 262 auf 180 Fälle) sowie Straftaten im Bereich „Straßenkriminalität“ (Rückgang der Fallzahlen von 354 auf 296). Beides Bereiche, die sich unmittelbar auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger auswirken. Angestiegen sind allerdings die Delikte im Bereich der „Gewaltkriminalität“ (plus 42,4 Prozent) und der „Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum“ (plus 50 Prozent). Hierbei handelt es sich um schwere Gewaltstraftaten sowie leichte Körperverletzungen. Bedauerlicherweise stieg auch die Gewalt gegen Polizeibeamte von sieben auf elf Fälle an und liegt damit wieder auf dem Niveau von 2021.

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Bürgermeister Matthias Steffan dankte Sandra Goldschmidt und ihren Kolleginnen und Kollegen im Polizeirevier Schwetzingen für die geleistete Arbeit im Dienste der Schwetzinger Bürger und hob insbesondere die stets enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Polizeirevier und dem städtischen Ordnungsamt hervor. 

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