Lutherhaus

Künstlerinitiative Schwetzingen lädt sich tolle Gäste ein

Die 7. "art" Schwetzingen findet nicht wie gewohnt im Winter, sondern Mitte Juli statt. Unter anderem werden auch Werke kürzlich verstorbener Künstler gezeigt.

Von 
Marco Montalbano
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Die Künstler freuen sich auf die Messe „art“: Traudel Hagmann (v. l.), Felicitas Wiest, Karin Schmiedebach, Jörg Künkel, Karin Posmyk und Oliver Mezger. © Montalbano

Zu einer ungewohnten Zeit findet die 7. „art“ Schwetzingen statt, die Kunstmesse der Künstlerinitiative (KIS). Denn normalerweise ist diese im Winter terminiert. Doch wie so vieles wurde auch hier von Corona einiges durcheinandergewirbelt. Nun dürfen sich die Kunstfreunde der Region bei sommerlichen Temperaturen von Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. Juli, auf eine große Ausstellung mit Werken der KIS-Mitglieder Tom Feritsch, Traudel Hagmann, Heiko Hofmann (in memoriam), Florian Till Franke von Krogh, Jörg Künkel, Oliver Mezger, Jessen Oestergaard, Karin Posmyk, Karin Schmiedebach, Matthias Schöner, Anton Seib (in memoriam), Josef Walch (in memoriam), Elke Weickelt und Felicitas Wiest freuen. Wie immer gibt es auch Gastkünstler: Dieses Mal der Speyerer Klaus Fresenius und die Galerie Hampel.

Mit Grafiken, Malerei, Skulpturen, Fotografie, Paper Art, Fumage und Objektkunst wird das Lutherhaus ab Freitagabend zum Tempel der Kunst. Dazu gehört die Begegnung mit den Künstlerinnen und Künstlern, die traditionell anwesend sein werden. Eine besondere Gelegenheit zum Austausch soll es am Samstag, 16. Juli, um 18 Uhr geben, wenn es heißt: „Let‘s talk about Art“ – „Lasst uns über Kunst reden“

Der Termin habe nun schon seit Längerem fest gestanden, betont Karin Posmyk, die Vorsitzende: „Toll, dass das wieder geht. Wir haben bewusst einen Termin im Sommer gewählt, damit die Veranstaltung sicher stattfinden kann, da keine pandemiebedingten Einschränkungen zu erwarten waren. Es ist alles sehr gebündelt an diesen drei Tagen.“

Kunstfotograf Oliver Mezger fügt hinzu: „Quasi wie Vernissage, Midissage und Finissage zusammen.“ Die Begegnung untereinander sei neben der Begegnung mit den Besuchern auch wichtig: „Das ist eine gute Gelegenheit, den Kontakt zu pflegen und mit den Menschen in einen Austausch zu treten. Manchmal relativiert das auch die Sichtweise auf das eigene Werk.“

Die letzte „art“ fand in Schwetzingen 2018 statt. Ort ist diesmal das Lutherhaus, nachdem damals das Xylon-Museum Veranstaltungslocation gewesen war. Mit vielen Stellwänden wolle man das Gemeindehaus am Wochenende in eine Kunstgalerie verwandeln. Freuen dürfen sich die Besucher am Freitag, 15. Juli, auf die Vernissage um 19 Uhr. Sie wird begleitet von Musiker Nii Ashitey vom Trommelpalast.

Interessante neue Werke

Zu sehen werden unter anderem neue Werke von Traudel Hagmann sein, die in ihrer jetzigen Werkphase mit der Fumage-Technik arbeitet, dem „Malen mit Feuer und Rauch, wie schon Salvador Dalí oder Wolfgang Paalen (wir berichteten). Auch Oliver Mezger gibt eine kleine Vorschau: „Meine Themen sind ‚Ressourcen‘ und ‚Surfaces‘“, meint er noch ein wenig geheimnisvoll. Um dann doch etwas mehr zu verraten: „Der Himmel verschmilzt mit den Bäumen im Wald auf einer Fotografie, geheimnisvoll durchbrechen Strahlen den Wolkenhimmel und schaffen so eine mystische Atmosphäre. Eine andere sieht aus, wie der Kosmos, gesehen durch das Hubble-Weltraumteleskop, doch es handelt sich in Wirklichkeit nur um den Bodenbelag einer Außenfläche.

„Jede Künstlerin und jeder Künstler bekommt einen Bereich zur Verfügung gestellt und kann dort dann völlig frei entscheiden, was er ausstellt“, betont Karin Posmyk. Denn bei der „art“ gebe es kein vorgegebenes Thema so wie bei der Ausstellung in der Orangerie. Natürlich handle es sich auch um eine Kunstmesse, auf der Werke erworben werden können, was auch schon bei den vergangenen Messen gut angenommen worden sei. Es werden auch Arbeiten des kürzlich unerwartet verstorbenen Prof. Josef Walch, dem KIS-Initiator, zu sehen sein. Der Erlös aus dem Verkauf seiner Werke kommt nach Ankündigung seines Sohnes der Deutschen Krebshilfe und anderen gemeinnützigen Zwecken zugute. Schirmherr ist wieder Oberbürgermeister Dr. René Pöltl.

Info: Freitag, 15. Juni, um 19 Uhr Vernissage mit Musik von Nii Ashitey vom Trommelpalast Mannheim; Samstag, 16. Juni, Ausstellung von 12 bis 21 Uhr (Künstlergespräch um 18 Uhr; Sonntag, 17. Juli, von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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