Viele Besucher des Schwetzinger Schlossparks legen, wenn sie die große Voliere passieren, gerne eine große ein. Es lohnt sich, das bunte Treiben der Vögel zu beobachten und dem Gezwitscher zu lauschen. Betreut wird die Voliere vom Kanarienzuchtverein Schwetzingen. Einmal im Jahr stellen die Mitglieder des Vereins ihre bunten Luftakrobaten in der Orangerie aus. Jetzt am Samstag und Sonntag, 7./8. Oktober, ist es wieder so weit.
Die diversen Käfige, zum Teil mit prämierten Zuchtergebnissen, sind an diesen zwei Tagen in der Orangerie nicht allein. Das Brühler Künstlerforum hat sich mit den Vogelzüchtern zusammengetan und beteiligt sich an der Ausstellung. Es werden Bilder von der Malerin Waltraud Jehn und von den Malern Heinz Classen und Wolfram Gothe zu sehen sein. „Wir haben auch den ehemaligen Brühler Bürger Walter Rauscher eingeladen, weil er so tolle abstrakte Gemälde im Stil von Jackson Pollock gefertigt hat. Zum Brühler Künstlerforum gehören nicht nur die erwähnten Maler, sondern auch die Objektkünstler Winfried Rauscher und Anton Strobel“, schreibt der Verein in der Ankündigung.
Kunstmeile geschaffen
Während die Volieren und Gemälde die Besucher zum Rundgang einladen, haben Rauscher und Strobel in der Mitte des Raumes eine Kunstmeile geschaffen, mit verschiedenen Exponaten. Rauscher arbeitet vorwiegend mit Edelstahl. Einige Objekte von ihm werden dort zu sehen sein. Manch andere Werke können bereits in Rohrhof im öffentlichen Raum bewundert werden.
Recht bekannt ist die Hühnergruppe am Rohrhofer Marktplatz und der Kopf eines Charolais-Rindes an der Hauswand der Rohrhöfer Bauernfamilie Kuhn. Weitere Werke sind die Spinne und die Brühler Schnoog. Sein glänzender Tornado aus Edelstahl, der auch in der Ausstellung zu bewundern ist, vermittelt Assoziationen zu der kanadisch-amerikanischen Bildhauerin Alice Aycock, von der ein gigantisches Objekt vor dem Sprengelmuseum in Hannover steht. Mittlerweile ist bei Rauscher ein besonderes Werk dazu gekommen – die Brühler Schildkröte. Sie ist eine Gemeinschaftsarbeit dem Landwirt Kuhn. Der Metallbauer hat das Skelett konstruiert und Kuhn für den Rücken der Schildkröte viele Dachwurzpflanzen beigesteuert. Sie wird auch in der Orangerie zu sehen sein.
Der Schildkröte gewidmet
Das jüngste Highlight in diesem Themenkomplex ist die Schildkrötenwanduhr. Die Idee dazu stammt von der Wanduhr des holländischen Künstlers Piet Mondrian, die in der Galerie Strobel zu besichtigen ist. „Wir möchten der Gemeinde Brühl anheimstellen, die Schildkrötenwanduhr in ihr Geschenksortiment so ähnlich wie die Brühler Fahrradklingel aufzunehmen“, sagt Strobel.
In der Ausstellung sind auch einige Arbeiten kunstgewerblicher Natur zu sehen, wie die Schmetterlinge von Paolo da Silva. Der Brasilianer fertigt seine Werkstücke in den Sommermonaten in seinem Arbeitsraum in der Galerie Strobel an.
Der Besuch der Ausstellung in der schönen Orangerie lohnt sich übrigens auch für Kinder der Vor- und Grundschule. In der mittleren Kunstmeile gibt es ein Angebot von 2000 Holzwürfeln, an denen die Kinder ihre Kreativität testen können. Bildhauerin Claudia Ammann neben ihren Steinskulpturen auch das Holzspielzeug Quai entwickelt. Jedes Kind bekommt eine künstlerische Clownskarte sowie eine Karte mit Herz als Geschenk. zg
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