Schlossgarten - Fulminantes Höhenfeuerwerk schließt bei Schloss in Flammen den Mannheimer Mozartsommer ab / Kreative Picknick-Arrangements sind der Hingucker

Lautstarke Lichtmalerei am Nachthimmel

Von 
Sabine Zeuner
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Kurz nach 20 Uhr hörte der Regen auf und machte das Ambiente im Schlossgarten, das erneut Schauplatz für den Abschluss des Mannheimer Mozartsommers war, noch einmal so schön. Friedlinde Roßnagel, Marcela Gensheimer und Reinberta Schwarz, allesamt Stammgäste bei Schloss in Flammen, hatten schon früh Platz genommen: „Wir freuen uns sehr auf den Abend“, sagten sie und freuten sich auf das Fest mit toller Musik, den kreativen, oftmals verkleideten Picknickgästen und dem Feuerwerk.

Moderator Christian „Chako“ Habekost witzelte über den Sommer, der ja gerade kurz ausgesetzt hatte, sich aber eines Besseren besann und dem Abend zumindest angenehme Temperaturen bescherte. „Was hier läuft, ist fantastisch, aach wenn’s vun owwe dropst“, stellte Chako ganz unverkennbar kurpfälzisch fest und ließ „seine Freunde“, die Picknicker jubeln. Nun war Zeit für das, was Generalmusikdirektor Alexander Soddy mit dem Nationaltheaterorchester zauberte. Für Soddy war es übrigens eine Premiere im Schloss, „und er lächelt, die ganze Zeit“, transportierte Habekost dessen Freude an der Musik. Und dieses Werk wurde vollbracht, möchte man angesichts Tausender begeistert klatschender Menschen sagen, die teilweise erstaunlich textsicher die Arien mitsangen. Neben der fantastischen Musik und dem Gesang erhielt insbesondere das lange Feuerwerkspektakel, das selbstredend alle Blicke gen Himmel zog und für lautstarke Begeisterungsrufe sorgte, geklatschte Honorierung von den Fans der musikalisch begleiteten Lichtmalerei am Nachthimmel.

Solisten begeistern Zuhörer

Drei Stunden Musik- und Hörgenuss waren bis dahin klangvoll zu Ende gegangen. Sechs Ausnahmesolisten sorgten dafür, dass die Luft über den Zuhörern vor Worten flimmerte. Nach jedem Lied ertönte Beifallsdonner. Ruggero Leoncavallos „Arie des Tonio“ aus „I pagliacci“ erwies sich wie geschaffen für den Bariton von Jorge Lagunes. Und Tenor Irakli Kakhidze schloss sich mit der Arie des Rodolfo aus „La Bohème“ von Giacomo Puccini kraftvoll an.

„Chako“ Habekost gab mit seinen sinnigen und humorvollen Zwischenmoderationen Hinweise auf die einzelnen Werke und deren Erschaffer oder Premierensänger. Dass Maria Callas die Arie „Voce di donna“ aus „La Gioconda” von Amilcare Ponchielli gesungen hatte, wusste er zu berichten, dass es an diesem Abend Julia Faylenbogen, Mezzosopranistin am Nationaltheater, sein sollte, die der Arie den Tiefgang verlieh, erlebten die Konzertgäste ganz intensiv.

Mit der Arie des Graf Loris aus „Feodora“ gab Tenor Juray Holl seine gesangliche Visitenkarte ab. Aus der Oper „Lakmé“ von Léo Delibes sangen Nikola Hillebrand (Sopran) und Sophie Rennert (Mezzosopran) das Blumenduett „Dôme épais le jasmin“. „Ist das schön“, schwärmte Luisa Gongert aus Speyer. Ihr schloss sich Sitznachbarin Emilia Kaspara an: „Wundervoll!“ Die beiden Damen gaben damit einen guten Querschnitt dessen, was wohl alle Konzertbesucher empfanden.

Mütter belegen zweiten Platz

Bleibt der Blick auf die Picknickwiese: ein Hingucker wie bei jedem Schloss in Flammen. Voller Kreativität hatte der Fastnachtsverein aus Weißkirch tolle venezianische Kostüme übergestreift und aus vielen Tischen eine Gondel zusammengestellt. Sonja Cava, Christine Serrone, Harald Michl, Jutta Halig, Lisa Schlierf und Gabriele Jablonski konnten sich am Ende freuen. Die Jury hob sie auf den ersten Platz.

Beladen mit Leckereien, Tischen, Stühlen, Decken, Kandelabern und mehr hatten sie und viele andere Gäste mit der Öffnung der Schlosstore um 18 Uhr für ihre eigene Inszenierung in den Garten transportiert. Gruppen, Paare und Freundeskreise hatten sich niedergelassen und speisten Mitgebrachtes. Alle Jahre wieder ist das Schloss in Flammen Muttertagsgeschenk für die Mütter der Familien Raiber, Hagmann, Rodriguez und Fernandez, die in hauchzarten Spitzenträumen in Weiß und Blütenkränzen unterwegs waren. Ihr Outfit bescherte ihnen Platz zwei. Ihnen folgten „Camillas Freunde“ auf dem dritten Rang.

Zwischen opulenten Tafeln fanden sich auch Alltagsmenschen wie Sebastian und Simon, die auf der Decke liegend Musik, Kulinarisches und Feuerwerk genossen. Veranstalter Erwin Clausen von Yellow Concerts verteilte Gutscheine für Schloss in Flammen 2019, Gutscheine für das Nationaltheater Mannheim und Sekt. Das Höhenfeuerwerk setzte schließlich einen explosiven Schlussstrich an diesem wundervollen Abend im Schlossgarten.

Info: Weitere Bilder unter www.schwetzinger-zeitung.de

Schwetzingen

Schwetzingen: Schloss in Flammen 2018

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