Zeyher-Grundschule

Leseförderung in Schwetzingen: Bücher als Schlüssel zur Entwicklung von Kindern

Buchhändlerin Barbara Hennl-Goll betont die Bedeutung des gemeinsamen Vorlesens von Eltern für Kinder. Bei einem Bücherabend in der Zeyher-Grundschule in Schwetzingen unterstreicht sie die Wichtigkeit von Büchern.

Von 
Nicolai Lehnort
Lesedauer: 
ssz_gemeinsamer Bücherabend der Zyherschule und der Bücherinsel. Barbara Hennl-Goll freut sich über die zahlreichen Kinder die zum Bücherabend gekommen sind. © Andreas Gieser

Schwetzingen. Kinder sollten Bücher vorgelesen bekommen. Von ihren Eltern und nicht von Alexa. In Geborgenheit und nicht von einer elektronischen Stimme. Diese Botschaft verbreitet Barbara Hennl-Goll auf Ausstellungen und in den Schulen unserer Region. Am Donnerstag trat die Buchhändlerin beim Bücherabend der Johann-Michael-Zeyher-Grundschule in Schwetzingen dafür ein.

Mit im Gepäck hat sie unter anderem den Titel „Warum?“ von der Slowenin Lila Prap. Es gilt weltweit als meistverkauftes Bilderbuch und fragt unter anderem: „Warum färbt ein Chamäleon sich in unterschiedlichen Farben?“. Eine Frage, auf die viele der vor ihr im Sitzkreis zuhörenden Grundschüler die Antwort kennen. Die von der Bücherinsel bekannte Buchhändlerin hat unterschiedliche Empfehlungen im Angebot, denn Bücher sollten vielseitig sein, bieten nicht nur Lesestoff, sondern fördern etwa mit Rätseln auch die Konzentrationsfähigkeit und logisches Denken.

Leseförderung an der Zeyher-Grundschule in Schwetzingen

„Heimisches Lesen nimmt stark ab“, stellt Schulleiterin Ute Geller-Schmidtke im Gespräch mit dieser Zeitung fest und verweist auf aktuelle Studien, deren Ergebnisse sie auf veränderte Lebensumstände zurückführt. In ihrer Zeyher-Grundschule wird Leseförderung deshalb großgeschrieben. So verfügt die Schule seit Kurzem über ein Büchertauschregal, das „sehr rege“ genutzt werde. „Die Kinder gehen dort täglich dran“, beobachtet Geller-Schmidtke. Außerdem wird in der schuleigenen Bücherei reichlich Anreiz zum Stöbern geboten: Von den „Olchis“ über „Greg’s Taschenbuch“ bis hin zum Klassiker „Die drei Fragezeichen Kids“. Das große Repertoire soll den Kindern altersadäquate Lektüre bieten. Viertklässler, die an der Schule die Lese-AG organisieren, verfügen schließlich über andere Fähigkeiten als Leseanfänger.

ssz_gemeinsamer Bücherabend der Zyherschule und der Bücherinsel. Viele Kinder waren zum Bücherabend gekommen. vlnr: Charlotte, Malou, Tom, Petya, Ilka Stolz (dienstälteste Lehrerin an der Johann-Michael-Zeyher-Grundschule) Barbara Hennl-Goll (Inhaberin der Bücherinsel), Artium, Angar, Henry und Eric. © Andreas Gieser

Neben den freiwilligen Angeboten findet die Leseförderung im Stundenplan in wöchentlichen Zeitfenstern Einzug in den Unterricht. Dabei wird beispielsweise Tandem gelesen, bei dem je ein lesestärkerer und ein -schwächerer Schüler sich gegenseitig vorlesen und korrigieren. „Es gibt nicht mehr nur die klassischen Sachen wie lautes Vorlesen vor der Klasse“, meint die Schulleiterin, die sich noch mehr Zeit für das Lesen wünscht: „Am besten täglich eine Dreiviertelstunde zusätzlich – in der Zeit vor dem Schlafen gehen.“

Dem Wunsch Folge leistet Timo Sulzmann, der fleißig den Bestellzettel mit neuem Lesestoff für seine beiden Söhne ausfüllt. „Ich wechsle mich mit meiner Frau abends am Bett immer ab“, erzählt der Vater von Raphael (9) und Julius (5). „Harry Potter“ sei manchmal so schwer mit den komplizierten Wörtern, schildert Raphael. „Deshalb unterstützt Papa mich dann.“

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke