Tafelladen „Appel + Ei“

Nikolausaktion des TV Schwetzingen unterstützt Bedürftige und lässt Kinderaugen leuchten

Rund 250 Nikolaustaschen und Kalender hatten die Nikoläuse bei der TV-Nikolausaktion dabei. Die Spenden die sie erhalten, werden für einen guten Zweck gespendet.

Von 
Marco Montalbano
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Freuden sich gemeinsam über die Aktion: Knecht Ruprecht (Manfred Hey; v. l.), der Obernikolaus (Andreas Lin), Mama Basee Alhasse, die Nikoläusin (Brigitte Weik) und Andreas Schädel vom Tafelladen. © Montalbano

Schwetzingen. Die kleine Polina tippelt unruhig hin und her. Sie ist aufgeregt. Mit ihren gerade mal eineinhalb Jahren habe sie den Nikolaus sogar schon einmal gesehen, allerdings zu Hause in der Ukraine, wie Mama Sasha Palchenko betont. Dort käme er normalerweise am 19. Dezember. Dass es hier anders sei, hätten sie dem katholischen Kalender entnommen. Zusammen mit Papa Igor stehen sie in einer langen Schlange vor dem Schwetzinger Tafelladen „Appel+Ei“, in dem es gerade eine ganz besondere Aktion gibt.

An der Tür steht lächelnd ein ehrenamtlicher Mitarbeiter und sorgt für geordneten Einlass. Andreas Schädel sieht mit seinem langen Bart fast selbst aus wie der berühmte mildtätige Heilige, der als Bischof von Myra vor rund 1700 Jahren in der heutigen Türkei lebte, nur eben in zivil. „Hier geht es, zumindest meistens, ruhig zu. Nur manchmal sind klare Worte angesagt, aber heute nicht, da sind alle brav“, sagt er. Wenige Meter von ihm entfernt steht der Nikolaus höchstpersönlich im Laden. Gemeinsam mit Knecht Ruprecht, der sich für diese Aktion einen weiteren Helfer mitgebracht hat, verteilt er große Tüten mit winterlichen Leckereien und Weihnachtskalender.

Nikolausaktion des TV Schwetzingen: Große Unterstützung

Auch Basee Alhasse aus dem Irak ist gekommen, die zusammen mit ihren drei Kindern in Plankstadt lebt. Gut gelaunt stellt sie ihre schwere Einkaufstüte ab, die sie sich hier leisten kann und wendet sich dem Trio zu. Auch wenn die Sprachbarriere, wie oft, leider die Kommunikation erschwert, ist das heute kein Problem. Denn ein Lächeln sagt mehr als 1000 Worte. Schon jetzt wisse sie, gibt sie zu verstehen, dass sich ihre Tochter Khoshvina und ihre Söhne Viyan und Vidal sehr über die Geschenke freuen werden.

Die kleine Polina freut sich mit Papa Igor und Mama Sasha auf den Nikolaus. Den Heiligen kennen sie auch aus der Ukraine. © Marco Montalbano

Rund 250 Nikolaustaschen und Kalender hätten sie zum Verteilen, erläutert Obernikolaus Andreas Lin, der mit Manfred Hey und Brigitte Weik gekommen ist. Sie alle sind vom TV 1864 Schwetzingen und mit Leib und Seele dabei. „Da es ein Vormittag ist, sind leider wenig Kinder hier. Die sind im Kindergarten oder der Schule und freuen sich dann später zu Hause“, betont er. Die Geschenke hätte der Tafelladen besorgt, der zuvor mit einer Spende bedacht worden sei. „Das Geld stammt von der Nikolausaktion aus dem vorherigen Jahr – 800 Euro“, und ergänzt: „Unser Dank geht auch an die Sparkasse Heidelberg, die Geld beigesteuert hat, wodurch wir die Spende aufstocken konnten.“ Es sei das erste Mal, dass sie als Nikoläuse im Tafelladen zu Gast seien. Dessen Leiter, Alexander Schweitzer, freut sich: „Eine wirklich tolle Unterstützung. Normalerweise stand immer einer aus unserem Team dort. Wir bedanken uns auch sehr für die finanzielle Unterstützung. Der Bedarf ist sehr groß.“

Nikolausaktion des TV Schwetzingen: Alles ehrenamtlich

Auf die Frage, ob die Kinder alle brav gewesen seien, antwortet Manfred Hey lächelnd: „Aber sicher. Falls nicht, werden wir, zumindest bei den Hausbesuchen, ja von Mama und Papa per Auflistung davon informiert.“ Und Kollegin Brigitte Weik ergänzt: „Es handelt sich bei der Aktion im Tafelladen ja durchweg um Kinder aus benachteiligten Familien. Das allein ist schon ein guter Grund, ihnen eine kleine Freude zu machen.“

Am Nikolaustag waren rund 26 ehrenamtliche Nikoläuse unterwegs zu den Familien in Schwetzingen, Oftersheim, Plankstadt, Ketsch und Brühl, die gegen eine kleine Spende den freudigen Besuch erhalten – Geld, das seit vielen Jahren immer guten Zwecken zugutekommt.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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