Mozartfest

„Oper satt!“ in Schwetzingen - was sich im Theater gehört und was nicht

Eröffnungsveranstaltung des „Museum frei Haus“ wird wegen der großen Nachfrage wiederholt.

Von 
Dirk Jansch
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Dr. Barbara und Rainer Gilsdorf gaben im Carl-Wörn-Haus Einblicke in die faszinierende Welt der Opern- und Konzertgepflogenheiten. © Eyleen Böge

Schwetzingen. Mit einem launigen wie lehrreichen Abend hatte „Museum frei Haus“ Anfang Oktober im Karl-Wörn-Haus seine kleine Reihe „Oper satt!“ im Rahmen des 50. Schwetzinger Mozartfests gestartet. Unter dem Titel „Gehöriges und Ungehöriges im Theater- und Konzertsaal“ gaben Dr. Barbara und Rainer Gilsdorf Einblicke in die faszinierende Welt der Opern- und Konzertgepflogenheiten. Und das Angebot wurde so gut angenommen, dass es jetzt eine Wiederholung geben wird: am Mittwoch, 29. Oktober, um 18 Uhr im Karl-Wörn-Haus (Marstallstraße 51.

Nach einem Sektempfang im Foyer führten die beiden Referenten mit Charme und Fachwissen durch einen Streifzug vom höfischen Publikum des 18. Jahrhunderts bis zu heutigen „Knigge-Fragen“ rund um Applaus, Zwischenrufe oder stilles Zuhören während einer Theater- oder Konzertaufführung. Das Publikum erfuhr, dass viele unserer heutigen Konventionen keineswegs selbstverständlich sind, sondern sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert haben.

Rainer Gilsdorf gibt selbst Beispiele aus der Gesangspraxis

Besonders anschaulich wurde der Vortrag, als Rainer Gilsdorf, ausgebildeter Opern- und Konzertsänger, selbst Beispiele aus der Gesangspraxis präsentierte. Unterstützt durch die kulturhistorischen Erläuterungen von Barbara Gilsdorf – sie ist Kulturreferentin der Stadt Schwetzingen – entstand ein lebendiger Dialog, der Fachwissen und Unterhaltung perfekt miteinander verband. Den Schlusspunkt bildete ein Exkurs zum „Instrument des Jahres 2025“ – der menschlichen Stimme. Von der Entwicklung des Belcanto über das Phänomen der Kastraten bis zu modernen Countertenören wurde ein faszinierender Bogen gespannt.

Das Publikum dankte den Referierenden mit herzlichem und langanhaltendem Applaus. Die gelungene Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie spannend und unterhaltsam Kulturgeschichte vermittelt werden kann. Und alle Beteiligten waren sich einig: Mit diesem Auftakt hat „Museum frei Haus“ ein starkes Zeichen im Jubiläumsjahr des Mozartfests gesetzt.

Für den Wiederholungstermin am 29. Oktober sind noch einige wenige Restplätze vorhanden. Anmeldungen nimmt Museumsleiter Lars Maurer unter Tel. 06202/87-468 oder unter lars.maurer@schwetzingen.de entgegen.

Redaktion Redaktionsleiter Schwetzinger Zeitung

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