Evangelische Kirchengemeinde

Pfarrerin Dr. Franziska Beetschen ins Amt eingeführt

Pfarrerin Dr. Franziska Beetschen ist mit einem Festgottesdienst am ersten Advent offiziell in ihr neues Amt eingeführt worden. Fast fünf Jahre nach dem Weggang von Pfarrer Thilo Müller ist die zweite Pfarrstelle somit wieder fest besetzt.

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Marco Montalbano
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Dr. Franziska Beetschen erhielt den Segen von der Kirchengemeinderatsvorsitzenden Elfriede Fackel-Kretz-Keller (v.l.), der stellvertretenden Dekanin Katharina Garben und der Eppelheimer Pfarrerin auf Probe Michaela Schmittberg. © Marco Montalbano

Schwetzingen. Fest stand es eigentlich schon seit dem 1. September diesen Jahres, als Dr. Franziska Beetschen offiziell durch die Landesbischöfin auf die „Pfarrstelle II“ berufen wurde. Nun wurde die neue Pfarrerin, die bisher in der evangelischen Kirchengemeinde in Schwetzingen auf Probe tätig war und sich dabei sehr engagiert besonders um Jugendliche und Kinder kümmerte, im Rahmen eines Gottesdienstes am ersten Advent offiziell in ihr Amt eingeführt.

Mit dabei waren die stellvertretende Dekanin und Pfarrerin Katharina Garben, während Pfarrer Steffen Groß und Gemeindediakonin Margit Rothe den Gottesdienst unter Mitwirkung des Posaunenchors Oftersheim-Schwetzingen unter Kantor Detlev Helmer gestalteten.

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Amtseinführung von Pfarrerin Franziska Beetschen in Schwetzingen

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Fast fünf Jahre nach dem Weggang von Pfarrer Thilo Müller ist die zweite Pfarrstelle somit wieder fest besetzt. Rund zwei Jahre lang hatte sich Franziska Beeteschen schon in die Stadt und die Region eingewöhnen können, wo sie auch zusammen mit ihrer Frau Anne lebt. Nachdem der Kirchengemeinderat unter dem Vorsitz von Elfriede Fackel-Kretz-Keller in der ersten Reihe der Stadtkirche Platz genommen hatte und auch Oberbürgermeister Dr. René Pöltl gekommen war, eröffnete stimmungsvolle Musik von der Empore die Messe.

Schon viel bewegt in kurzer Zeit

„Wenn der gesamte Kirchengemeinderat Einzug in einen Gottesdienst hält, dann ist es immer ein besonderes Event“, meinte Elfriede Fackel-Kretz-Keller zur Begrüßung. Pfarrer Steffen Groß bat, gemeinsam mit der Gemeinde einen Psalm rezitierend: „Lass es Advent werden.“ In ihrer Rede richtete sich die stellvertretende Dekanin und Pfarrerin Katharina Garben an Franziska Beetschen: „Seit zwei Jahren sind Sie hier das Gesicht der Kirche. Und Sie stammen aus einer der lippischen Landeskirche sehr verbundenen Familie“, die sodann ergänzte: „Seit Sie hier sind, haben Sie viel bewegt und auch viel abgewickelt. Das Hinterfragen des Werk Gottes ist Ihnen wichtig.“

Keinen Hehl aus der Freude über die nun feststehende dauerhafte Verpflichtung von Pfarrerin Beetschen machend, meinte Pfarrer Steffen Groß: „Ich dachte mir schon, als wir gemeinsam lachten, dass du hier bleiben würdest. Und es ist so schön, dass es nun wirklich so ist.“

Glückwünsche und Geschenke auch vom Kirchengemeinderat für Pfarrerin Beetschen (2.v. l.), die von ihrer Ehefrau begleitet wird. © Marco Montalbano

In ihrer Predigt zum Thema „Machet die Tore weit“ sprach Pfarrerin Beetschen über offene und verschlossene Türen zum Herzen und fragte: „Haben Sie heute beim verlassen Ihrer Wohnung die Tür zugezogen oder abgeschlossen? Warum eigentlich?“, um dann zu ergänzen: „Der Herr Zebaoth, von dem in einem der Lieder die Rede war, ist kein Kriegsherr, kein ‚Putin mit der Bibel‘, sondern ein Antikönig, ein richtiger Helfer und Macher.“ Die Gemeinde habe drei Türen. Eine, die sich durch gegenseitige Hilfe öffne, eine die offen stehe für den Austausch in Glaubensfragen und eine, die „nach knusprigen Grünkernbratlingen riecht. Wenn wir gemeinsam unseren Glauben feiern“.

Auch Oberbürgermeister Dr. René Pöltl trat nach vorn und freute sich: „Nie mehr hatten wir Grund als jetzt, zusammenzustehen. Wir sind sehr froh, dass wir Sie haben, Frau Beetschen. Sie sind eine, die stets hinschaut und eine, die dann auch da ist. Ich weiß, dass wir als Gemeinschaft das bewältigen, können, was allein kaum möglich wäre.“

„Lippischer Pickert“ zubereitet

Beim anschließenden Umtrunk im Lutherhaus gab es nicht nur ein Buffet, sondern weitere Grußworte und Geschenke, so vom katholischen Dekan und Pfarrer Uwe Lüttinger sowie Hans-Peter Theilig von der evangelischen Gemeinde am Schlossplatz. Doch auch die Eltern von Dr. Franziska Beetschen ergriffen das Wort und gaben ihrer Tochter neben Geschenken mit humorvoller Note auch gute Wünsche mit. Vom Kirchengemeinderat gab es gar ein großes Paket mit Werkzeugen für die Gartenarbeit, denn man habe vom „Kampf mit dem Efeu“ im Garten von Beetschens neuem Zuhause gehört. Bei Snacks und von Pfarrerin Beetschen höchstselbst mit ihrer Mutter und ein paar Helferinnen im Vorfeld zubereiteten „Lippischen Pickert“ aus ihrer Heimatregion – eine Art Reibekuchen, die wahlweise mit Leberwurst oder Marmelade genossen werden konnten – klang die Feierlichkeit stimmungsvoll aus. Pfarrerin Dr. Franziska Beetschen erzählte noch humorvoll: „Vor dem heutigen Gottesdienst war ich zuerst etwas nervös. Aber es war eine sehr schöne Feier. In der Gegend bin ich seit 2009 und zuerst verstand ich die Mundart hier nicht, zum Beispiel beim Einkauf beim Bäcker. Aber nun bin ich angekommen. Und verstehe alles ohne Probleme.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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