Im Interview

Prunksitzung der Schwetzinger Carneval-Gesellschaft: „Vorfreude der Garden ist riesig“

Der SCG-Präsident Peter Lemke und der Vorsitzende Petros Maloussidis machen Appetit auf die anstehende Prunksitzung am Samstag, 11. Februar, im Lutherhaus.

Von 
Katja Bauroth
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Die SCG-Prunksitzung in 2019: Hier zeigt die Carl-Theodor-Garde bei „ihrem Heimspiel“ ihr Können. © Norbert Lenhardt

Schwetzingen. Die Fasnacht erlebt gerade ihre absolute Hochzeit. In Schwetzingen wird es am kommenden Samstag, 11. Februar, um 19.11 Uhr die Prunksitzung der Schwetzinger Carneval-Gesellschaft (SCG) im Lutherhaus geben. Wir plaudern im Vorfeld mit dem SCG-Präsidenten Peter Lemke und dem Vorsitzenden des närrischen Vereins, Petros Maloussidis, über das Vereinsleben mit seinen Herausforderungen, zu denen in diesem Jahr die Absage der Kinderfasnacht gehört.

Vorsitzender der SCG: Petros Maloussidis. © SCG/Foto Gerkewitz

Herr Maloussidis, wie groß ist die Vorfreude auf die Prunksitzung bei Ihnen nach zwei Jahren Zwangspause?

Petros Maloussidis: Nachdem sich zwei Jahre lang sehr wenig getan hat, haben sich alle auf den Beginn der neuen Kampagne mit dem Ordensfest gefreut. Und jetzt steht die Prunksitzung an. Auch hier ist die Vorfreude natürlich groß. Alle kleinen und großen Tänzerinnen und Tänzer unserer Garden können es kaum noch erwarten, ihr Können zu zeigen.

Viele Vereine beklagen Nachwuchssorgen: Wie sieht es bei der SCG aus – speziell auch im Bereich des Elferrates?

Peter Lemke: Nachwuchssorgen haben wir eigentlich in keinem Bereich. Auch bei den Garden hatten wir trotz Corona keine Abgänge zu verzeichnen. Außerdem gibt es inzwischen bei der SCG auch Frauen als Elferräte. Diese kommen in der Hauptsache aus den Reihen der Gardemütter.

SCG-Präsident: Peter Lemke © SCG/Foto Gerkewitz

Was ist die große Herausforderung heutzutage, eine Prunksitzung auf die Beine zu stellen? Gibt es hier genug Programmbewerber, die für einen Verein leistbar sind?

Lemke: Hier ist es zunächst einmal wichtig, eine geeignete Lokalität zu finden. Für das Programm muss man sich natürlich schon rechtzeitig Gedanken machen, da viele Künstler und Musikgruppen auch in anderen Vereinen gefragt sind. Und da bekanntlich nach der Kampagne auch vor der Kampagne ist, beginnen die Planungen für das nächste Jahr bereits gleich nach Aschermittwoch.

Es war ja auch in dieser Zeitung zu lesen, dass sich die Mieten fürs Lutherhaus, in dem auch die Prunksitzung stattfindet, erhöht haben. Wie sehr trifft das einen Verein wie die SCG?

Maloussidis: Nach einer langen Durststrecke sind die Kassen bei den Vereinen natürlich leer. Und das gilt auch für die SCG. Jetzt, so knapp vor den Veranstaltungen, die Mieten zu erhöhen, ist nicht gerade zweckdienlich. So blieb uns nichts anderes übrig, als unsere beliebte Kinderfasnacht abzusagen, weil es für uns einfach nicht mehr bezahlbar ist.

Prunksitzungen lebten bislang auch von knackigen Büttenreden, die unter anderem auf die Politik, bestenfalls auf die lokale Politik abzielten. Ich habe das Gefühl, dass es davon immer weniger gibt. Täuscht das oder wie sehen Sie das?

Maloussidis: In den vergangenen Jahren haben wir immer weniger Eigengewächse, was die Lokalpolitik angeht. Wir bemühen uns aber, bei der Auswahl unserer Künstler auch die politische Bütt zu bringen.

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Ist die Saalfasnacht in der Form, wie sie jetzt durchgeführt wird, Ihrer Meinung nach noch zeitgemäß oder macht nicht ein kürzeres Programm und mehr Stimmungsparty hinten raus mehr Sinn?

Lemke: Die Geschmäcker sind verschieden, und wir wollen hier möglichst Vielen gerecht werden. Ich bin der Meinung, dass diese Fasnacht keineswegs überholt ist. Ein kürzeres Programm und mehr Stimmungsparty ist eigentlich keine Prunksitzung mehr. Denn es gilt: Die Mischung macht’s. Für solche Stimmungspartys sind eigentlich andere Veranstaltungen in der Fasnacht üblich, etwa der schmutziges Donnerstag.

Auf was darf sich das Publikum bei der Prunksitzung in Schwetzingen am 11. Februar freuen und gibt es noch Karten?

Maloussidis: Bei unserer Prunksitzung kann sich das Publikum natürlich auch wieder an den akrobatischen Darbietungen unserer Tänzerinnen und Tänzer erfreuen. Außerdem hält unser Wirtschaftsteam wieder genügend Speisen und Getränke bereit. Karten sind noch erhältlich: Man kann sie per E-Mail an info@scg-schwetzingen.de reservieren und im Kundenforum der Schwetzinger Zeitung, Carl-Theodor-Straße 2 in Schwetzingen zum Preis von 17 Euro auf allen Plätzen erwerben.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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