Das GRN-Seniorenzentrum musste bei seiner Faschingsparty diesmal ohne die Schwetzinger Karnevalisten auskommen. Aufgrund der Trauer um Oskar Schardt sagten sie ihre Beteiligung ab (wir berichteten).
Hauschefin Martina Burger und die Bewohner zeigten dafür vollstes Verständnis, wollten aber dennoch nicht ganz auf die Fasnacht verzichten. So legten sich die hauseigenen, faschingserprobten Eigengewächse vom Personal mit ihren Beiträgen ordentlich ins Zeug. Dabei war – wie stets – Verlass auf das stark auftrumpfende Musikduo „KaOs“ (alias Karl Dittes und Oskar Hardung). Es fungierte quasi als Eisbrecher und brachte die über 70 froh gelaunten Senioren, die sich zum Teil auch kostümiert hatten, im Veranstaltungsraum mit bekannten Faschingsliedern in Stimmung. Bei „Rucki Zucki“, dem „Narrhallamarsch“, „Anneliese“und dem „Kufsteinlied“ sangen, klatschten und schunkelten sie kräftig mit.
Martina Burger und Gerda Fleig-Mayer hatten lustig gereimte Fasnachtsgedichte parat, die das „KaOs“-Duo mit zwei herzhaften „Raketen“ belohnte. Danach kam richtig Bewegung in die Bude, denn die Abteilung Ergo- und Beschäftigungstherapie fegte als „Putzgeschwader“ verkleidet und mit Staubwedeln bewaffnet durch die Reihen der Senioren-Tollitäten und knüpfte sich alles vor, was auch nur andeutungsweise angestaubt sein konnte. Das Lied „Das bisschen Haushalt schaff ich doch alleine“ passte perfekt dazu.
Was „MS“ wirklich bedeutet
Karin Kempke und Martina Burger überzeugten zudem als ziemlich besten Freundinnen „Hertha und Berta“ mit ihren peinlichen Verwechslungen beim Klassentreffen und Erinnerungen an eine gemeinsame Kreuzfahrt auf der „MS Traumschiff“. Die Abkürzung „MS“ legten sie dabei als „Mumien-Schlepper“ aus, und der „Deck-Offizier“ hätte ohnehin jede Nacht seinem Namen alle Ehre gemacht.
Margot Markmann strapazierte die Lachmuskeln mit ihrem französisch angehauchten Beitrag von Adam und Eva, als sie deren Vertreibung aus dem Paradies durch den „Monsieur le Herrgott“ beschrieb. Ein Fazit gab es auch: „Uns geht’s gut, wir brauchen gar kein Paradies und Äpfel essen ist gesund.“
Bewohner Hans Löhr knüpfte sich danach seinen Zimmernachbarn Karl Becher als Gewinner eines Preisausschreibens heraus. Der erste Preis war ein Flug zum Mond. Doch der Gewinner bekam Angst vorm Fliegen und die „KaOs“ hatten spontan den Song „Wer soll das bezahlen?“ parat. Mathilde Ueltzhöffer erzählte noch von „Babbe und Mamme“, Oskar Hardung über die Zähne, ein „Sister-Act“-Medley folgte, es wurde gesungen und getanzt, bis das Abendessen fertig war. rie
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