Schwetzingen. In den Sozialen Medien wie Facebook gehen die Meinungen zum neu gestalteten Rondell noch weit auseinander. Bei der offiziellen Einweihung der neuen Verkehrsfläche am Mittwochnachmittag war dagegen nur Positives zu hören. „Wir übergeben hier ein ganz besonderes Projekt, weil alle an einem Strang gezogen haben“, sagte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl: „Der Verkehr fließt, auch wenn viele sagen, dass es nicht funktioniert. Und es wird auch von Radlern gut angenommen.“
Es sei bei der Maßnahme vor allem um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gegangen, dankte Pöltl für die Unterstützung durch die Fachleute. Die Bürger hätten sich ein ampelfreies Rondell gewünscht, da seien „pfiffige Lösungen“ gefragt gewesen, „die auf einem langen Diskussionsweg vorbereitet worden sind“. Geht es nach dem OB, wird der zunächst auf zwei Jahre angesetzte Modellversuch des Landes und der Stadt, dem auch der Gemeinderat zugestimmt hat, von Dauer sein. Die Stadt habe dafür 200 000 Euro aufbringen müssen.
Das Ziel des Umbaus, einen besser fließenden Verkehr und mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende in diesem Bereich hinzubekommen, sei gelungen, meinte auch Verkehrsplaner Professor Christoph Hupfer, der mit seinem Team das Konzept für das Forum „mobiles Schwetzingen“ erarbeitet hatte: „Wir haben die Verkehrssituation vereinfacht und übersichtlich gestaltet. Den Kraftfahrzeugen wurde zwar eine Spur weggenommen, aber die Ampeln sind nun auch abgeschaltet.“ Eigentlich habe man nur Wartezeiten und Rückstau beseitigt, dadurch laufe es viel besser, plädierte Hupfer für ein Miteinander der Verkehrsteilnehmer. Fußgänger sollen nur noch bei Bedarf Grün anfordern. Deren Signalanlagen wurden auf LED-Technik umgerüstet und erneuert.
„Bedeutsamer Tag“
Die sogenannte Querspange aus Richtung Mannheimer Landstraße in die Walther-Rathenau-Straße ist komplett gesperrt worden und soll noch zurückgebaut werden. Markierungen und optische Fahrbahntrennungen sorgen für mehr Sicherheit der Radfahrenden.
Simone Staudt-Ludwig vom Regierungspräsidium schnitt mit den Gästen das Band durch. Staatssekretärin Elke Zimmer vom Verkehrsministerium konnte nicht zur Einweihung kommen. Der Grünen-Landtagsabgeordnete Dr. Andre Baumann leistete gerne Amtshilfe. Die Freigabe des Radrondells sei für ihn ein bedeutsamer Tag. „Wir brauchen eine zukunftsfähige Mobilität und diese muss vor Ort ankommen - auch in Schwetzingen. Ich freue mich, dass die Stadt mit dem Modellversuch neue Wege der Mobilität befährt“, lobte Baumann. Das Rondell stamme aus einer Zeit, in der die Städte autogerecht ausgebaut wurden. Er sei direkt in der Nähe des Rondells groß geworden und könne sich gut daran erinnern, als sich durch die Lindenstraße und Mühlenstraße täglich Zehntausende Autos zwängten: „Welchen Respekt hatte ich als Erstklässler der Nordstadtschule, das Rondell zu nutzen. Natürlich ist es eine Umstellung. Aber ich finde den Modellversuch positiv, sowohl als Radfahrer als auch als Autofahrer und Fußgänger.“
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