Bei allen schlechten Nachrichten gibt es manchmal auch gute: Ab Dienstag, 17. März, bleiben zwar alle Schlösser, Klöster, Burgen und Kleinode der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wegen des Coronavirus geschlossen – mindestens bis zum Ende der Osterferien am 19. April. Nach wie vor betreten werden dürfen aber die historischen Gärten, so auch der Schlossgarten in Schwetzingen, so lange sich dies mit der Gefährdungslage vereinbaren lässt. Und sogar gratis, denn die Kassen sind ab Dienstag unbesetzt. Auch die Wochenmärkte finden weiterhin statt.
Bei der Stadt hat es am Montag Krisensitzung um Krisensitzung gegeben, erst intern, dann mit den Kindergartenleitern und den Schulleitern. Heraus kam, dass fast alle Einrichtungen ab Dienstag geschlossen sind, wie das bereits am Samstag in dieser Zeitung angekündigt wurde. „Ab sofort gibt es im Rathaus keine allgemeinen Öffnungszeiten mehr und die Verwaltungsgebäude können nicht mehr ohne Weiteres betreten werden. Davon betroffen sind das Bürgerbüro, das Standesamt, das Generationenbüro sowie die Bibliothek. Die Bürger werden gebeten, nicht zwingende Behördengänge aufzuschieben oder per Mail: info@schwetzingen.de und telefonisch mit der Stadtverwaltung Kontakt aufzunehmen“, heißt es in einer Presseerklärung von Montagmittag.
Hierfür ist jetzt auch ein städtisches „Corona-Bürgertelefon“ eingerichtet. Unter der Telefonnummer 06202/8 73 33 ist die Hotline von 8 bis 18 Uhr besetzt. Aber für die gesundheitliche Beratung ist weiterhin das Gesundheitsamt des Kreises zuständig. Siehe nebenstehenden Beitrag über das Testzentrum.
In dringenden Fällen kann mit der Stadtverwaltung ein Termin vereinbart werden. Viele Behördengänge könnten aber inzwischen auch über Online-Formulare abgewickelt werden. Dazu rät die Verwaltung.
Ausnahmslos alle städtischen Veranstaltungen sind abgesagt. Untersagt sind auch alle privaten Veranstaltungen über 100 Personen in geschlossenen Räumen. Die Gemeinderatssitzungen und die Ausschusssitzungen finden vorerst wie geplant statt. Die Stadt bittet die Bevölkerung – insbesondere Risikogruppen – im eigenen Interesse nicht an den öffentlichen Sitzungen teilzunehmen.
Für Trauungen und Beerdigungen gelten in den nächsten Wochen ebenfalls Beschränkungen. Die Teilnehmerzahl wird bei Trauungen auf zehn, bei Beerdigungen auf 20 beschränkt (engster Familienkreis). Trauerfeiern werden weitgehend im Freien stattfinden, auf die Trauerhalle wird nur bei schlechtem Wetter zurückgegriffen.
Es finden bis auf Weiteres auch keine Besuche bei Ehe- oder Altersjubilaren statt. Für die Senioren- und Pflegeheime sowie für die GRN Klinik gelten eingeschränkte Besuchsregelungen, über die wir bereits informiert haben.
Stadt schließt Spielplätze
Die Stadt schließt ebenso alle Sporthallen, das Schwimmbad in der Nordstadthalle und das Freizeitbad Bellamar einschließlich der Sauna sowie alle Spielplätze. Davon betroffen ist auch das „Alla hopp“-Gelände sowie die Grillhütte. Auch das Jugendzentrum „Go in“ ist ab sofort zu.
Auch die kulturellen Einrichtungen sind von der Schließung betroffen. Die Musikschule stellt den Unterricht ein. Das Palais Hirsch wird geschlossen, die Volkshochschule stellt ihr Kursprogramm ein. Das Theater am Puls setzt seine Vorstellungen aus. Ab Dienstag, 17. März, bleibt auch das Schloss innen geschlossen. Abgesagt sind damit alle Führungen und Veranstaltungen. Die Stadt wird selbstverständlich kulant bei der Gebührenerstattung und eventuell entstehenden Mahngebühren in der Stadtbibliothek verfahren, heißt es noch.
Gastronomie weitgehend offen
Eine Entscheidung darüber, wie mit privaten Freizeiteinrichtungen, Fitnessstudios, Diskotheken und Ähnlichem weiter verfahren wird, konnte die Stadt nicht alleine treffen. Das regelte dann nachmittags das Land: Das verfügte, dass Fitnessstudios, Kinos, Bordelle, Spielhallen, alle Kultureinrichtungen, Bäder und Bibliotheken zu schließen sind. Noch keine Anordnung gibt es zum Schließen des Einzelhandels. Bei der Gastronomie ist es so, dass alle Cafés und Bars schließen müssen. Ausnahme sind Speisegaststätten, wenn sichergestellt ist, dass ein Abstand von 1,5 Metern zwischen den Tischen gewährleistet ist und bei Stehplätzen ebenfalls 1,5 Meter Abstand gewährt wird. Zudem müssen Gäste Namen und Adressen angeben, damit ein Monat lang Kontaktpersonen in Infektionsketten nachverfolgbar sind.
Bernd Lehnert vom Kaffeehaus will offen lassen und weiter Gäste unter dieser Auflage bedienen, da das Kaffeehaus eine Speisegaststätte sei. Im Außenbereich halte er bereits die Mindestabstand-Vorgaben ein. Im Brauhaus zum Ritter wurde jeder zweite Tisch im Außenbereich reserviert gestellt, so dass es immer einen Tisch Abstand zwischen den Gruppen gibt. Zudem wird nach jedem Gast mit Desinfektionsmitteln gereinigt und die Türklinken und Geländer mehrmals täglich desinfiziert. Diese Maßnahmen gelten Stand jetzt bis zum Ende der Osterferien einschließlich 19. April.
Info: Eine Übersicht über alle Online-Verfahren bei der Stadt gibt es unter www.schwetzingen.de in der Rubrik Stadt & Bürger/Online-Dienste. Das „Corona-Telefon“ ist von 8 bis 18 Uhr unter 06202/8 73 33 zu erreichen.
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