Grüne

Schrecken Plastikmüll: Sammelaktion der Schwetzinger Grünen

Sammelaktion und eine traurige Tiergeschichte

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Den Grünen
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Die Stadträte Sabine Walter, Dr. Michael Rittmann, Anja Mohrmann und Dr. Susanne Hierschbiel (v. l.) sammeln regelmäßig Plastik- und Einwegverpackungen aus den Grünflächen. Unterstützt wurden sie dieses Mal von Sabine Schumann und Claudia Wilke. © K. Eberhard-Rittmann

Schwetzingen. Die Schwetzinger Grünen haben rund um die Zeyherschule, an der Carl-Theodor-Brücke und entlang der Bahnlinie zwischen Kaufland und Heidelberger Straße mehr als 500 Liter Müll eingesammelt. „Seit vier Jahren machen wir das jetzt und wie in den Vorjahren waren es hauptsächlich Einwegverpackungen aus Plastik“, so Stadtrat Dr. Michael Rittmann in einer Pressemitteilung. Auffällig viele Verpackungen von Süßigkeiten, Joghurtbecher sowie sehr viele Plastikflaschen waren dabei.

Zwar müssen seit Januar dieses Jahres Gastronomie, Lieferservice und Bäckereien verpflichtend Mehrwegbecher und -verpackungen anbieten und seit zwei Jahren schon dürfen bestimmte Einwegplastikartikel wie Röhrchen oder Q-tips aus Plastik nicht mehr in Verkehr gebracht werden, aber die Menge an Plastik- und Verpackungsmüll hat in den Grünflächen nicht abgenommen.

Müllsammelaktion in Schwetzingen: Viele To-go-Verpackungen gefunden

Wie Anfang des Monats in dieser Zeitung zu lesen war, haben die Aktiven der Siedlergemeinschaft bei ihrem Osterputz im Hirschacker ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Für Kreis- und Stadträtin Sabine Walter stellt sich hier die Frage, warum Gastronomie, Bäckereien und Eisdielen die Mehrwegalternativen nicht stärker bewerben. Denn auch viele Einweg-Kaffeebecher und To-go-Verpackungen für Salate oder Pommes haben die Grünen gefunden.

Besonders schrecklich ist die Vorstellung, dass dieser Plastikabfall Jahrzehnte braucht, um zu zerfallen und eine tödliche Falle für viele Tiere ist. So wurde in der Tierarztpraxis in der Stadträtin Dr. Susanne Hierschbiel arbeitet im vergangenen Jahr ein verletzter Storch eingeschläfert, der völlig abgemagert war. „Hinterher fanden wir heraus, dass sein Magen voll mit Plastikteilen war. Er ist buchstäblich mit vollem Magen verhungert.“ Leider ist das kein Einzelfall.

Immer wieder verenden Wildtiere an Plastik, das sie versehentlich fressen oder in dem sie sich verheddern und hängen bleiben. Nach Ansicht der Grünen ist hier jeder Einzelne gefragt, aber auch lokale Wirtschaft, der Gesetzgeber und die Kommunalverwaltung sind in der Pflicht, der unsäglichen Plastikflut Einhalt zu gebieten. Denn Plastiksammlungen können das Problem natürlich nicht lösen. Sie dokumentieren aber ein gravierendes Umweltproblem, das wir nur verringern, wenn wir auf Plastikverpackungen verzichten. Schließlich gibt es genug Alternativen, so das Fazit der Grünen. 

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