Schwetzingen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Regionalverband Rhein-Neckar, hielt seine monatliche Vorstandssitzung in Schwetzingen ab. Die Gelegenheit war gut, die dortige Oberbürgermeister-Kandidatin Dr. Rebecca Ziegler einzuladen und sich über Ziele der Mobilitätspolitik in der Spargelstadt auszutauschen, nachdem der weitere OB-Kandidat Matthias Steffan bereits im März zu Gast gewesen war.
Im Verlauf des Abends ergab sich ein fruchtbarer Austausch, schreibt der VCD jetzt in seiner Pressemitteilung. Insbesondere wurde der Radverkehr thematisiert, wobei auch die immer noch nicht realisierte Lösung für den Radweg Zähringerstraße zur Sprache kam. Dr. Ziegler, die schon zahlreiche kritische Stimme aus der Bürgerschaft zum Thema Mobilität aufgenommen hat, stimmte den VCD-Vertretern zu, dass es ein Einfaches wäre, einen Angebotsstreifen auf jeder Seite der Straße auszuweisen, um die höchst gefahrenträchtige Situation auf dem – innerorts ordnungsrechtlich unzulässigen – gemeinsamen Geh- und Radweg mit Gegenverkehr nachhaltig zu entschärfen. Für das Rondell schlug sie eine baldige, ergebnisoffene Evaluierung des Verkehrsversuchs vor.
Was den motorisierten Individualverkehr betrifft, möchte Rebecca Ziegler den Kaufland-Kreisel selbstverständlich für den gesamten Verkehr öffnen. Die Einwände einzelner Gemeinderäte hiergegen könnten weder sie noch die übrigen Anwesenden nachvollziehen, sei doch als Grund für die Sperrung seinerzeit das starke Aufkommen an Durchgangsverkehr angegeben worden, das seit dem Bau der B 535 der Vergangenheit angehöre.
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Beim Thema Anwohnerparken gab es verschiedene Standpunkte, heißt es in der Pressemitteilung des VCD. Konsens war, dass die Stadt die Verpflichtung hat, gegebenenfalls mittels hoher Ordnungsgelder die Autofahrer konsequent davon abzuhalten, die Fußgänger in ihren Rechten zu beschneiden, indem Fahrzeuge illegal auf den vorhandenen Fußgängerwegen abgestellt werden.
Auch die nach wie vor nicht vorhandene Bahnverbindung nach Heidelberg wurde diskutiert, wobei die Wiederaufnahme der Straßenbahnverbindung ebenfalls eine Lösung sein könnte. „Es geht nicht an“, wird die OB-Kandidatin seitens des VCD zitiert, „dass man nach Heidelberg, welches um einiges näher an Schwetzingen liegt als Mannheim, mehr als doppelt so lang braucht, wenn man umweltfreundlich mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sein möchte.“ Das Ergebnis des Gesprächs fasste Vorstandsmitglied Manfred Stindl wie folgt zusammen: „Mit einem Wechsel an der Stadtspitze bekommt Schwetzingen die Chance, endlich zu einer wirklich menschengerechten Stadt zu werden, in der das Grundrecht auf Mobilität in allen ihren Facetten gleichermaßen für alle gewährleistet ist.“
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