Vielleicht lag es an der musikalischen Dürre, die hinter uns allen liegt, oder es war der berauschend schönen Atmosphäre des kurfürstlichen Rokokotheaters geschuldet. Die kleine Pressekonferenz zum Schwetzinger Mozartfest 2021 geriet jedenfalls selbst zu einem kleinen Fest der Superlative. Eingeordnet haben die Protagonisten rund um die Präsidentin der Mozartgesellschaft, Rosa Grünstein, das Programm dieses Mozartereignisses irgendwo zwischen fantastisch, grandios und brillant.
Infos und Kartenvorverkauf
Weitere Informationen unter www.mozartgesellschaft-schwetzingen.de.
Kartenvorverkauf im Kundenforum der Schwetzinger Zeitung (Telefon 06202/205205).
Es sind noch locker fünf Monate bis zu diesem Mozart-Feuerwerk und, so Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, bis dahin gebe es noch einiges zu meistern. Doch er ist genau wie Grünstein und die Geschäftsführerin der Mozartgesellschaft, Katharina Simmert, überzeugt davon, „dass wir uns hier im September alle sehen werden“. Das Programm, das der künstlerische Leiter der Mozartgesellschaft, Nikolaus Friedrich, einmal mehr aus dem Boden stampfte, sei jedes Engagement wert. Aber, so viel Vorsicht war dann doch angezeigt, was, wie und mit wie vielen genau man alles auf die Bühne bekomme, bleibe doch im Ungefähren. Dabei stünden vor allem bei den Konzerten und bei der Oper Don Giovanni noch Vorbehalte im Raum.
Voll in der Planungsarbeit
Nichtsdestotrotz sei die Mozartgesellschaft voll in der Planungsarbeit und der Vorverkauf für die Ensemblekonzerte hat begonnen. Der eigentliche Start des Mozartreigens ist der Freitag, 24. September. Los geht es dabei mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim im Rokokotheater. Das Kammerorchester sei seit 70 Jahren ein Garant für seine frische musikalische Umsetzung. Neben dem Klarinettenkonzert und der „Mailänder Sinfonie“ von Wolfgang Amadeus Mozart werden auch Joseph Martin Kraus (Sinfonie C-Dur) und Luigi Boccherini (Sinfonie Nr. 3 C-Dur) aufgeführt.
Das bekannte und legendäre „Van Baerle Trio“ tritt am Samstag, 25. September, im Jagdsaal mit Mozart, Johannes Brahms und Ernest Chausson an. Am Sonntag, 26. September, übernimmt das Quintett „Spunicunifait“ im Jagdsaal die letzten drei der sechs Streichquartetten Mozarts. Schon für letztes Jahr geplant und dann verschoben, steht das 28. Konzert mit Stipendiaten der Jürgen Ponto Stiftung im Rokokotheater an. Friedrich hoffte inständig, dass diesem Konzert nicht wieder irgendetwas in die Quere kommt. Am Samstag, 2. Oktober, wird, so Friedrich, die armenische Ausnahmepianistin Marianne Shirinyan die beiden Musikgiganten Mozart und Beethoven im Jagdsaal einander gegenüberstellen und die Einschätzung einfach versus kompliziert zu den Akten legen.
Am Sonntag, 3. Oktober, geht das 2017 gegründete „Ensemble Audace“ mit Mozarts sechs langsamen Sätzen und dreistimmigen Fugen (KV 404a) in der Schlosskapelle an den Start.
Am Freitag, 8. Oktober, steht das Vogler Quartett & Nikolaus Friedrich im Jagdsaal auf der Bühne. Dabei wird neben Mozart, dem zweiten Preußischen Quartett, und dem Streichquartett Nr.2 von Beethoven auch die Uraufführung von Christian Jost „Solitude für Bassettklarinette und Streichquartett“ zu hören sein. Hoffentlich, so Friedrich, werde dann am Sonntag, 9. Oktober, die Mozart-Oper „Don Giovanni“ mit dem Theater Plauen-Zwickau und den Clara-Schuhmann-Philharmonikern Plauen-Zwickau im Rokokotheater zu sehen sein. Den Schlusspunkt setzen die Musikerinnen des Quartetts „Quatuor Zaide“ mit zwei Streichquartetten von Mozart und dem Streichkonzert Nr. 1 von Camille Saint-Saens.
Balsam für die Seele
Im Zuge der Reihe Schwetzinger Schlosskonzerte sind ebenfalls das Benefizkonzert des Lions Club Schwetzingen am Freitag, 25. Juni, ein Konzert der Jugendsinfonie-Orchester der Ukraine am Freitag, 12. November, die Oper Hänsel und Gretel am Samstag, 27. November, und das Neujahrskonzert am 1. Januar 2022 in der Planung. Kleines Highlight werde in Anlehnung an das französische Straßenmusik-Ereignis schlechthin die „Fete de la Musique“ am 21. Juni sein.
Zwar, so Simmert, werde dieses Jahr wohl nicht ganz so bombastisch wie erhofft. Aber am Ende immer noch mehr als genug musikalischer Balsam für die Seele. Worte, die Grünstein und Pöltl nur zu gerne aufgriffen. Für beide ist Musik ein Fundament des Menschseins. Und dieses Fundament müsse bald wieder mit möglichst viel Leben erfüllt werden.
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