Schwetzinger Pfarrer über Entscheidung des Vatikans

Pfarrer Uwe Lüttinger aus Schwetzingen über die Entscheidung des Vatikans

Von 
kaba
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Das Segnungsverbot des Vatikans für gleichgeschlechtliche Paare stößt innerhalb der katholischen Kirche auf Widerstand. Wie stehen Sie dazu, Herr Lüttinger?

Pfarrer Uwe Lüttinger: Ich wurde bisher noch nie für eine Segnung angefragt. Zugleich wäre ich bereit, Menschen, die einen Segen für ihre Partnerschaft erbitten, im Rahmen einer Segnung zu begleiten.

Die Erzdiözese Freiburg distanziert sich wie andere auch von der Entscheidung des Vatikans. Erleben wir hier gerade mehr als nur einen Widerstand gegen Rom?

Lüttinger: Es ist neu, dass sich hier so schnell und klar Seelsorgende aus allen pastoralen Berufsgruppen in einer Unterschriftenaktion und auch Bischöfe öffentlich gegen eine Aussage von Rom stellen. Eine große Solidarität ist hier spürbar.

Aber ist es nicht lobenswert, wenn die katholische Kirche hier klar Stellung bezieht und an Ihren Manifesten festhält, indem sie sich gegen die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare stellt?

Lüttinger: Kirche und Theologie muss sich immer an den Erkenntnissen aus Wissenschaft orientieren und diese in der pastoralen Praxis umsetzen. Hier ist, wie es einige Theologen und auch Bischöfe fordern, eine Neuorientierung dringend notwendig. Wenn es auch manchmal anders scheint: Die Kirche beziehungsweise Theologie ist immer aufgerufen, in eine Haltung zu gehen und muss jetzt hier neue Schritte wagen.

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