Schwetzingen. Fast überirdisch und himmlisch gut – so werden die drei Tenöre oft bezeichnet. Geht es nach dem Wunsch des Publikums, dürften die Starsänger tatsächlich immer weiter in die Nacht hinein singen, denn der Applaus und die Zugaberufe enden bei diesen Konzerten fast nie. Die drei hochklassigen Opernsänger Georgios Filadelfefs, Andreas Mirchev und Alesksandar Krunev – ein Grieche und zwei Bulgaren – gastieren am Samstag, 7. Januar, um 20 Uhr mit einem Streichensemble im Rokokotheater in Schwetzingen. Sie nehmen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise in das Mutterland großer Opernkomponisten, nach „Bella Italia“. In zwei Stunden servieren sie Meisterwerke von Guiseppe Verdi, Ruggero Leoncavallo oder auch Giacomo Puccini. Unsere Zeitung sprach vorab mit den Interpreten.
Sie sind drei hochkarätige Opernsänger. Wurmt es Sie, dass mit der Begrifflichkeit „Die 3 Tenöre“ zumeist drei andere Kollegen in Verbindung gebracht werden?
Aleksandar Krunev: Nein, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti (= 2007) und José Carreras sind große Vorbilder für uns.
Sie stehen auf großen Bühnen – jetzt auf einer sehr geschichsträchtigen: Im ältesten noch erhaltenen Rangtheater Europas. Inwieweit wirkt sich eine Location wie das Rokokotheater in Schwetzingen auf Ihre Darbietungen aus?
Georgios Filadelfefs: Es ist eine Ehre für uns, im Rokokotheater in Schwetzingen auftreten zu können. Die Stimmung inspiriert uns, das Beste von uns zu geben.
Inwieweit haben Sie sich mit diesem Veranstaltungsort und seiner Geschichte rund um Kurfürst Carl Theodor sowie der Hofmusik der Mannheimer Schule bisher auseinandergesetzt?
Andreas Mirchev: Die Mannheimer Schule ist ein Begriff für uns. Sie ist der Wegweiser der gegenwärtigen Sinfonie, brachte die bedeutsamsten Neuerungen im Bereich der Komposition und in der Gestaltung des Orchesters. Nicht zu übersehen ist die Rolle von Johann Stamitz, der Gründer der Mannheimer Schule.
Wie würden Sie jemanden, der über klassische Musik – über Opernarien – negativ behaftete Vorurteile pflegt, eines Ihrer Konzerte schmackhaft machen?
Filadelfefs: Erst einmal natürlich durch den Klang und dann durch interessante Geschichten etwa über Komponisten und Werke. Diese Musik lebt von der Faszination der natürlichen menschlichen Stimmen – eben ohne die jeweiligen technischen Hilfsmittel. Und diese Schönheit des Vokals und Instrumentals wollen wir dem Publikum versuchen, schmackhaft zu machen.
Verdi, Puccini, Leoncavallo – was fasziniert Sie an den Stücken dieser Komponisten, die Ihr Programm schmücken?
Mirchev: Die Werke dieser drei Komponisten geben einen sehr deutlichen Einblick in die Entwicklung der italienischen Belcanto-Schule seit 100 Jahren, den unterschiedlichen Umgang mit der menschlichen Stimme, der Vielfalt und emotionalen Verfassung sowie Psychologie der Charakter.
Welche Herausforderungen – abgesehen natürlich von der „Fitness“ Ihrer Stimmen – müssen Sie sich bei solchen Konzerten mit einem Kammerorchester stellen?
Krunev: Das Gleichgewicht zwischen der Vokal- und der Instrumentaldarbietung muss man erhalten, die Suche nach der Einheit zwischen Musiker und Sänger und letztlich muss man eine populäre Auswahl für das Publikum interessant darbieten.
Welche Kompositionen lassen Sie persönlich dahinschmelzen?
Filadelfefs: Das ist eher schwer zu definieren. Bachs Musik trägt ein Gefühl in sich, die Musik von Albinoni eine andere Stimmung und so auch die Individualität jeder anderen Komponisten, dessen Werk in den Konzerten aufgeführt werden.
Krunev: Wir wählen solche Werke aus, die das Verborgenste und Intimste des Komponisten vorbringen.
Termin und Verlosung
Die Nacht der 3 Tenöre findet am Samstag, 7. Januar, 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Rokokotheater Schwetzingen statt. Tickets gibt es ab 24,35 Euro im SZ-Kundenforum, Carl-Theodor-Straße 2 in Schwetzingen sowie unter www.eventim.de, telefonisch unter der Nummer 0180/6570070 (20 Cent aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk abweichend) sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Gewinnchance: Unsere Zeitung verlost mit dem Veranstalter DeMi Promotion Veranstaltungs GmbH & Co.KG aus Hirschberg zweimal zwei Freikarten für das Konzert.
Teilnehmen kann man online über unser Gewinnspielformular schwetzinger-zeitung.de/gewinnspiel. Hier sind die Teilnahmebedingungen hinterlegt. Kennwort: 3 Tenöre, Einsendeschluss: 2. Januar, um 12 Uhr.
Können Sie sich auch für Pop- und Rockmusik begeistern?
Mirchev: Natürlich begeistert uns auch die Pop- und Rockmusik – zum Beispiel von Queen, den Scorpions, Toto, Pink Floyd, Anastacia und auch Udo Jürgens. Hauptsache ist, dass die Musik professionell gemacht und talentiert komponiert ist – und sie muss das Herz berühren.
Warum sollte man sich Ihren Auftritt in Schwetzingen keinesfalls entgehen lassen?
Mirchev: Die Einzigartigkeit besteht zum einen darin, in dem ältesten noch erhaltenen Rangtheater Europas aufzutreten. Nicht viele Künstler sind von dieser Möglichkeit begnadet. Und das Ganze gepaart mit unserem Programm – es wird wunderbar.
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