Theater am Puls

Schwetzinger Schüler zu Gast beim Theater am Puls

Die Erstklässler der Schwetzinger Nordstadt-Grundschule sind zum Schuljahresabschluss beim theaterpädagogischen Programm zu Gast – und davon völlig begeistert.

Von 
Nicolai Lehnort
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Schauspieler Peer Damminger ist mit seinen Pinguinen schnell der Liebling der Grundschüler. © Lenhardt

Schwetzingen. Vergangene Woche im Schlossgarten, nächste Woche auf dem Wasserspielplatz: Das Ende eines Schuljahres ist auch immer die Zeit der Klassenausflüge. Seit 2016 einen festen Platz im Schulkalender hat auch das Theater am Puls, in dem die ersten Klassen der Schwetzinger Grundschulen jährlich für Kinderaufführungen zu Gast sind.

Mit welcher Begeisterung das Angebot angenommen wird, zeigen die Schüler der Nordstadt-Grundschule am Donnerstag bei der Vorstellung von „Alles Pinguin, oder was?“. Weder schreien noch auf die Stühle klettern dürfe man im Theater – das weiß die erstaunlich hohe Anzahl an Schülern bereits, für die es nicht der erste Theaterbesuch ist. Und doch können sie sich vor Euphorie kaum zurückhalten, als jeder beim Betreten des Saals den besten Platz ergattern möchte.

Zum Auftakt für viel Gelächter unter den jungen Zuschauern sorgen die von Schauspieler Peer Damminger imitierten Walgesänge. Der als Pinguinforscher Cornelius Mütz auftretende Damminger von der Kitz Theaterkumpanei aus Ludwigshafen bringt den Kindern in seinem Figurentheater nach dem Kinderbuch von Dorothee Haentjes spielerisch etwas über Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Vorurteile bei.

Die Kolonie aus Kaiserpinguinen, von Forscher Mütz alle mit Meier und einer Ziffer benannt, wird in der Kälte der Antarktis plötzlich von einem artfremden Rotschnabelpinguin mit Namen Müller überrascht. Dieser trägt nicht nur einen anderen Schnabel als die Meiers, er ist auch noch kleiner und hat einen Sprachfehler. Für die arroganten Kaiserpinguine Grund genug, den Fremden aus ihrer Gemeinschaft auszuschließen – trotz der Gefahr des Erfrierens. So lange, bis einem der brütenden Meiers im Gedränge ein Ei ins Meer fällt.

Einzig der hervorragende Taucher Müller besitzt die Courage, das Ei aus den eiskalten Fluten zu retten. Als obendrein ans Licht kommt, dass der Rotschnabel mit einem Verwandten der Meiers liiert ist, sind die Mauern endgültig eingerissen und die Kolonie der Kaiserpinguine wirft alle Vorbehalte über Bord: Sie entscheidet nicht mehr zwischen Meier und Müller, zwischen gelbem und rotem Schnabel, sie einigen sich darauf, dass sie doch alle Pinguine seien, und nehmen den Neuling in ihrer Mitte auf. Für den achtjährigen Ben war das die schönste Szene des Stücks. Jan (8) hingegen hat der Abschluss am besten gefallen: „Als die Pinguine alle zusammen Party gemacht haben.“

Den neugierigen Fragen ihrer Mitschüler stellte sich Darsteller Damminger im Anschluss an seine Vorstellung. Woher denn die Musik im Theater komme und ob Pinguine Federn oder Fell hätten, beantwortete er in derselben unterhaltsamen und informativen Art und Weise, wie er das von Kollegin Bärbel Meier geschriebene Kinderstück vorgetragen hatte.

Ermöglicht werden die Klassenausflüge durch die theaterpädagogische Zusammenarbeit mit der Stadt Schwetzingen. Die Stadt übernimmt die Kosten für den Besuch, während das Theater für die Koordination und Organisation verantwortlich ist. Auch weitere Stücke für Kinder und Jugendliche werden über das ganze Jahr unter der Bezeichnung „junges tap“angeboten.

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