Nachgefragt

Schwetzinger SWR Festspiele für die ganze Familie – so kam es an

Die kindgerechte Vorstellung von „Cupid and Death“ ist bestens besucht – Familie Steffen weilt dabei unter den Zuschauern im Rokokotheater

Von 
Viktoria Linzer
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Doris und Clemens Steffen mit ihren Kinder Jul und Ida sowie Opa Johannes Nitschke finden die Festspiele und das Angebot für Familien toll: „Mehr davon!“ © Linzer

Ein Familienkonzert ist ein Erlebnis für Jung und Alt. Da fällt es manch-mal schwer, allen Geschmäckern gerecht zu werden. Bei der Vorstellung „Cupid and Death“ bei den Schwetzinger SWR Festspielen (wir berichteten) war dieser Spagat dem französischen Ensemble Correspondences mehr als gelungen. Alle Ebenen wurden abgedeckt: Die prächtige Kulisse des Rokokotheaters im Schwetzinger Schloss war Schauplatz für eine Masque aus dem England des 17. Jahrhunderts. Eine Masque sei eine Form des Theaters mit Gesang, Komödie und Tanz, so erklärt Sébastien Daucé, Leiter des Ensembles, gegenüber dem SWR. Während der Aufführung wurde viel gelacht und sogar der Tod, der plötzlich mit Liebespfeilen schoss, verlor seinen Schrecken.

Familie Steffen hat die Aufführung von der Loge aus mit großem Interesse mitverfolgt. Die Eltern Doris und Clemens Steffen legen viel Wert auf eine musikalische Bildung ihrer Kinder. Ida (12) und Jul (9) spielen nicht nur privat Gitarre und Klavier, sondern hören auch Opern-CDs oder besuchen Familienkonzerte wie dieses. Am Sonntagnachmittag waren sie mit Eltern und Opa Johannes Nitschke bei „Cupid and Death“ und beantworteten im Anschluss unserer Redaktion paar Fragen.

Wie hat Euch die Aufführung insgesamt gefallen?

Ida: Mir hat die Aufführung sehr gut gefallen, ich fand es ein tolles Stück! Jul: Mir hat es auch großen Spaß gemacht! Clemens: Mich hat die Aufführung begeistert! Das Ambiente im Rokokotheater, die kreative Umsetzung des Stücks und die tolle Musik waren fantastisch! Doris: Mir haben besonders die Sängerinnen und Sänger gut gefallen. Sie hatten ein tolles Niveau!

„Cupid and Death“ gibt es bei den Festspielen auch familienorientiert. © Witt/SWR

Was war Euer persönliches Highlight?

Ida: Mir hat die Natur am besten gefallen. Sie hatte das schönste Kostüm und wie ich finde auch die schönste Stimme. Clemens: Ich fand die Verwendung der historischen Instrumente besonders. Es hat dem Stück noch mal eine ganz andere Atmosphäre verliehen. Jul: Ich mochte die Affen sehr gerne, das war eine sehr lustige Szene! Doris: Mir hat das vielseitig gestaltete Bühnenbild großen Spaß gemacht. Die Schauspieler sind aus Schränken geklettert, haben auf Kisten gestanden oder darin gelegen, es wurde gezeichnet und Bilder wurden mit dem Beamer an Vorhänge geworfen, es gab scherenschnittartige Auftritte, da war einfach alles dabei!

War die Oper kindgerecht gestaltet, vor allem im Hinblick auf Themen wie Tod und Erhängen?

Doris: Jul hat schon einen Schreck bekommen, als plötzlich auf dem Balkon nebenan der Tod erschienen ist. Insgesamt war das Stück aber kindgerecht und die Themen humoristisch umgesetzt.

Konnten Ihre Kinder der Handlung auf Englisch folgen?

Clemens: Wir haben im Vorfeld über das Stück gesprochen, daher war die Handlung weitgehend bekannt. Durch die Darstellung und die Umsetzung konnten es die Kinder weitestgehend verstehen. Ida: Ich habe teilweise auf die Untertitel geschaut. Aber ich konnte alles gut verstehen.

Wie war es für Ihre Kinder, diese Instrumente und Musik des 17. Jahrhunderts zu hören?

Doris: Die Kinder waren schon in klassischen Opern wie „Hänsel und Gretel“ sowie „Zauberflöte“. Wir haben sie insofern schon etwas an das Thema Oper herangeführt. Auch die Musikbearbeitungen von Marco Simsa und die Opern-CDs aus der Zeit haben wir viel gehört. Unsere Kinder empfinden daher klassische Musik und Oper nicht als alt.

Wie sind Sie auf diese Veranstaltung aufmerksam geworden?

Clemens: Tatsächlich eher durch Zufall. Ich habe immer wieder von den Schwetzinger Schloss-Festspielen gehört. Als ich dann bei SWR2 wieder davon gehört habe, habe ich geschaut, ob es auch etwas für die Familie gibt, da wir auch immer mal in das Rokokotheater wollten. Ich fände es toll, wenn es mehr Angebote für Familien gäbe bei den Schwetzinger Festspielen und dafür auch in den Schulen der Umgebung Werbung gemacht werden würde.

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