Palais Hirsch

Selbsthilfe in Schwetzingen: Forum für pflegende Angehörige

Das Heidelberger Selbsthilfebüro lädt zu einer barrierefreien Veranstaltung für Angehörige von Menschen mit Erkrankungen und Behinderungen, wobei es um Unterstützung, Anerkennung und den Austausch von Erfahrungen geht.

Von 
Marcus Oehler
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Schwetzingen/Heidelberg. Das Heidelberger Selbsthilfebüro veranstaltet gemeinsam mit der Kommunalen Behindertenbeauftragten des Rhein-Neckar-Kreises am Dienstag, 25. Juni, um 18 Uhr im Palais Hirsch am Schlossplatz in Schwetzingen einen Abend, der Angehörige in den Mittelpunkt stellt. Die Veranstaltung ist weitgehend barrierefrei und wird in Gebärdensprache verdolmetscht. Der Eintritt ist dank einer Förderung der gesetzlichen Krankenkassen frei, heißt es in einer Pressemitteilung.

In vielen Lebens- und Gesundheitsbereichen nehmen Angehörige von Menschen mit Erkrankungen und Behinderungen eine zentrale Stellung ein. Sie versorgen, hören zu, unterstützen, begleiten und helfen bei der Alltagsbewältigung. Angehörige sind eine tragende Säule der pflegerischen Versorgung in Deutschland. Die Psychologin Dr. Petra Holz von der Ehe-, Familien- und Lebensberatung EFL Heidelberg referiert zunächst zum Thema „Angehörige – werden wir gehört?“. Im Anschluss an den Vortrag findet eine Podiumsdiskussion mit vier Angehörigen statt, die als Eltern von Kindern mit Behinderung, als Angehörige psychisch Kranker oder als pflegende Angehörige älterer Menschen leben und aus eigener Erfahrung wissen, wie belastet Angehörige oft sind. Die Moderation übernimmt Stefanie Theuer, Psychotherapeutin und Coach. Es besteht die Möglichkeit, sich an Infoständen über Beratungsangebote und die Selbsthilfe zu informieren.

Austausch und Reflektion

„Angehörige leisten oft unbemerkt und ohne Anerkennung Unterstützung von unschätzbarem Wert und geben dafür nicht selten eine Erwerbstätigkeit auf. Einige stoßen dabei an Grenzen, wenige suchen aktiv Unterstützung“, berichtet Silke Ssymank, Kommunale Behindertenbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises. „Im Jahr 2021 wurden laut Pflegestatistik beispielsweise über vier Millionen Menschen aller Altersgruppen zu Hause versorgt. Hinzu kommen zahlreiche Angehörige im Bereich der psychosozialen Unterstützung“, so Ssymank. Die Veranstaltung verschafft Angehörigen Gehör und fragt nach Lebensgeschichten. Sie bietet ein Forum zum Austausch und zur Reflektion der eigenen Lebenssituation. 

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