Schwetzingen. Passend zum Themenjahr „Liebe, Lust, Leidenschaft“ dreht sich am Mittwoch, 13. Juli, im Schlossgarten Schwetzingen alles rund um die Liebe: Den Gästen werden drei Liebesgeschichten erzählt, die sich am kurpfälzischen Hof ereignet haben. Zu den Geschichten gibt es Serenaden von Mozart über Holzbauer und Duni bis Eichner. Die Moderatorin Yevgine Dilanyan führt ab 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) durch den Abend und der für Schloss Schwetzingen zuständige Konservator der Staatlichen Schlösser und Gärten, Dr. Ralf Wagner, hält einen kurzen Vortrag. Karten für diese Veranstaltung, die am Minervatempel (bei Regen in der Schlosskapelle) stattfindet, gibt es ab sofort, teilen die Staatlichen Schlösser und Gärten mit.
In der ersten Geschichte des Abends geht es um die Liebes- und Lebensgeschichte von Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken, der die junge Tänzerin Marianne Camessa im Jahr 1750 in der Mannheimer Hofoper kennenlernte. Er verlor sein Herz an sie und heiratete sie heimlich und später offiziell. Die junge Frau unterstützte das musikalische Mäzenatentum ihres Gatten. 1772 gründete sie das Gesellschaftstheater am Zweibrücker Hofe. Neben Schauspiel wurden dort auch Opéras comiques aufgeführt. Zu dieser Liebesgeschichte hören die Gäste ein Flötenquartett von Ernst Dietrich Adolph Eichner (1740 – 1777) sowie Stücke aus bekannten Opéras comiques von Egidio Romualdo Duni (1708 – 1775).
Schillerndes Musikerpaar
Weiter geht der Abend mit der Liebesgeschichte der Sängerin Franziska Lebrun und dem Oboisten Ludwig August Lebrun. Beide wuchsen am Mannheimer Hof auf und erhielten dort eine ausgezeichnete Ausbildung. Im Jahr 1778 heiratete das Paar und feierte Erfolge, unter anderem in Paris, London und Mailand. Zuvor sang Franziska Danzi, so ihr Geburtsname, die weibliche Hauptrolle in der neuen deutschen Oper von Ignaz Jacob Holzbauer. Eine Arie aus dieser Oper weist eine Solo-Oboe auf, die wahrscheinlich von ihrem zukünftigen Mann gespielt wurde. Franziska Lebrun war eine der wenigen Komponistinnen ihrer Zeit, die eigene Werke veröffentlichen konnten und Anerkennung dafür erhielten. Zu dieser Romanze wird ein Trio aus Lebruns (1752 – 1790) Six Trios op. 2, Nr. 5 in C-Dur gespielt und die Bearbeitung der besagten Arie aus Holzbauers (1711 – 1783) Oper „Der glänzende Himmel“.
Das Konzert endet mit dem C-Dur-Flötenquartett von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) und der Geschichte seiner großen Liebe. Im Winter 1777 lernte er die junge Sängerin Aloisia Weber am Mannheimer Hof kennen. Diese erste ernste Liebe brachte seine Pläne durcheinander und er begleitete die Sängerin auf eine Reise. Daraufhin befahl Mozarts Vater ihm, nach Paris zu reisen und hielt ihn so davon ab, seine eigene Karriere aufzugeben.
Karten für 11 Euro (Ermäßigte sowie Jahreskarteninhaber 5,50 Euro) gibt es an der Schlosskasse.
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