Speyer. Am vierten Tag nach der KjG-Fasnachtsparty im Keller neben der Speyerer Kirche St. Joseph gibt es neue Details, aber noch immer große Ungewissheit, was sich dort am Samstagabend zwischen 21 Uhr und 22 Uhr genau abgespielt hat.
Im Raum stehen laut Polizei „sexuelle Handlungen“, die eine 15-Jährige auf der Feier mit rund 300 Besuchern unfreiwillig über sich ergehen lassen musste. Die Behörden ermitteln, halten sich aber noch bedeckt. Am Mittwochvormittag trafen sich die Organisatoren der Fete mit Presseverantwortlichen des Bistums Speyer, um zu besprechen, wie sie gegenüber der Öffentlichkeit mit dem Fall umgehen. Am Nachmittag veröffentlichte das KjG-Leitungsteam ein Statement.
Staatsanwalt zu Fall in Speyer: Mutmaßliches Opfer noch nicht vernommen
Ermittlungsbehörden hatten am Dienstag von sexuellen Übergriffen auf ein 15-jähriges Mädchen berichtet, das sich nach Mitteilung der KjG gegen 21.40 Uhr an die Veranstalter wandte. Diese riefen nach eigener Aussage sofort die Polizei.
Hilfe bei sexueller oder häuslicher Gewalt
Egal, ob Sie selbst, Angehörige oder Personen in Ihrem Freundeskreis von häuslicher Gewalt betroffen sind: Es gibt Möglichkeiten für Hilfe. Unter folgenden Telefonnummern und auf folgenden Internetseiten finden Sie Beratung und Unterstützung.
Bundesweit
Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist eine anonyme und kostenfreie Beratung für Betroffene, Angehörige, Freunde und Fachkräfte.
- Telefon: 08000 116 016
- Website: www.hilfetelefon.de
Opfer-Telefon des Weissen Rings
Unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, Staatsangehörigkeit und politischer Überzeugung erhalten Opfer oder Zeugen von Kriminalität bei uns schnelle und direkte Hilfe.
Bundesweit. Kostenfrei. Anonym. Ein Hilfsangebot des WEISSEN RINGS: 7 Tage die Woche von 7 bis 22 Uhr.
Telefon: 116 006
Website: www.weisser-ring.de/hilfe-fuer-opfer/onlineberatung
In der Region
Frauenhaus des Mannheimer Frauenhaus e. V.
Das Frauenhaus bietet Schutz für Frauen und deren Kinder vor Gewalt und Bedrohung in akuten häuslichen Gewaltsituationen. Die Mitarbeiterinnen beraten Betroffene bei der Lösung persönlicher Probleme und der Verarbeitung der Gewalterfahrungen.
- Telefon: 06 21 74 42 42
- E-Mail: fachbereich-frauen@frauenhaus-fiz.de
- Website: www.frauenhaus-fiz.de
Fraueninformationszentrum des Mannheimer Frauenhaus e. V.
Im Fachinformationszentrum des Mannheimer Frauenhauses werden Frauen zum Wohnungsverweis und Gewaltschutzgesetz nach häuslicher Gewalt, Unterstützung in schwierigen Trennungs- und Scheidungssituationen und bei Stalking beraten.
- Telefon: 0621 37 97 90
- E-Mail: fiz@frauenhaus-fiz.de
- Website: www.frauenhaus-fiz.de/fraueninformationszentrum
Frauen- und Kinderschutzhaus Heckertstift des Caritasverband Mannheim e. V.
Hier finden Frauen und deren Kinder Schutz, die sexuelle, körperliche oder seelische Gewalt erlebt haben oder davon bedroht sind, sowie für Frauen, die von einer Zwangsheirat betroffen oder bedroht sind.
- Telefon: 0621 411068 oder über die kostenlose Hotline 0800 1008121
- E-Mail: heckertstift@caritas-mannheim.de
- Website: www.caritas-mannheim.de
Ehe-, Familien- und Lebensberatung Mannheim
Die Familienberatung Mannheim berät bei körperlicher, psychischer, seelischer oder sexualisierter Gewalt. Zudem finden Betroffene hier Hilfe bei Ehe- bzw. Partnerschaftsproblemen oder Familienkonflikten.
- Telefon: 0621 155333
- E-Mail: info@eheberatung-mannheim.de
- Website: www.eheberatung-mannheim.de
Gewaltambulanz am Uniklinikum Heidelberg (Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin)
Opfer von Gewalt können sich hier kostenlos rechtmedizinisch untersuchen lassen. Die Mitarbeiter dort sichern Spuren bei Gewalttaten. Es besteht keine Pflicht, die Täter anzuzeigen. Die Gewaltambulanz ist 24 Stunden erreichbar.
- Telefon: +49 152 54648393
- Website: www.klinikum.uni-heidelberg.de/gewaltambulanz
Weitere Stellen in der Region auf der Seite der Stadt Mannheim.
Die Beamten sprachen am Dienstag zunächst von drei Verdächtigen, die nach einer vorläufigen Festnahme und einer Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt worden seien. Der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber sagte in Frankenthal: „Das Mädchen wurde noch nicht formell vernommen. Das soll am Donnerstagvormittag geschehen.“ Erst dann sei es sinnvoll einzuschätzen, was vorgefallen sei. Vorher sei eine zuverlässige Beurteilung einer Haftfrage nicht möglich. Das Mädchen sei ärztlich untersucht worden, das Ergebnis liege ihm jedoch noch nicht vor.
KjG steht als Abkürzung für Katholische junge Gemeinde. Die Party, von der nun viel berichtet wird, findet seit mehr als 40 Jahren am Samstag vor Rosenmontag in dem genannten Gewölbekeller neben der Josephkirche nahe des Speyerer Zentrums statt. Zu Gast sind meist Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren. In den 80er und 90er Jahren kam es dort häufiger zu körperlichen Auseinandersetzungen.
Übergriffe in Speyer: Drei Verdächtige bei Polizei schon vorher bekannt
In den vergangenen 20 Jahren gab es keine nennenswerten Vorfälle. Einer der Initiatoren war vor rund vier Jahrzehnten Bernhard Weber. „Früher war das improvisiert und hemdsärmelig“, erinnerte er sich am Mittwoch. Heute gebe es viel mehr Vorbereitung, ein Brandschutzkonzept und ein professionelles Team aus Security-Beauftragten. Weber war am Samstag eher zufällig vor Ort, weil er innerhalb des Kirchenraums noch Vorkehrungen für den Gottesdienst am Sonntag zu treffen hatte. In diesem Zeitraum sei auch die Polizei eingetroffen.
Die Organisatoren der Fete verweisen auf ihre Party-Erfahrung. KJG-Mitglieder stünden während der Veranstaltungen als Ansprechpersonen bereit. Diese Ehrenamtlichen hätten eine Präventionsschulung absolviert und Kenntnis im Umgang mit schwierigen Situationen. Es habe zum Zeitpunkt des Vorfalls eine ausgelassene Stimmung geherrscht. Um 24 Uhr sei die Party beendet gewesen.
Die Polizei spricht inzwischen von vier Verdächtigen. Drei von ihnen seien wegen Rohheits- und Eigentumsdelikten bereits in Erscheinung getreten. „Es wird weitere Vernehmungen geben“, so Ströber.
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