Etwa 40 Klappstühle in unterschiedlichen Farben stehen neben der Blumenwiese. Der Eingang zu „Musik im Park“, wo in einigen Stunden der irisch-amerikanische Sänger Michael Patrick Kelly auftritt, ist noch geschlossen. Einige der Fans genießen bei einem Spaziergang den Schlossgarten, andere sitzen auf ihren Campingstühlen – um ja den Einlass nicht zu verpassen und ganz vorne an die Bühne zu kommen.
Wie die 57-jährige Vera, die extra aus der Nähe von Bonn in die Spargelstadt gereist ist. Lebhaft erzählt die gebürtige Berlinerin von ihrer Zeit als Fan der Kelly Family: „Ich war schon 1991 dabei – vom Anfang bis zum Ende.“ Und darüber hinaus, wie es scheint, denn auch 28 Jahre später hält die sie einem Kelly die Treue. Sie ist seit dem frühen Morgen vor Ort.
Die Frage nach dem Warum kann sie leicht beantworten: „Spazieren gehen, etwas essen und die Stimmung vor Ort aufsaugen – das macht ein Konzert für mich aus, damals wie heute.“ Ihre Tochter habe sie schon zu Konzerten mitgenommen, als sie noch ein Kind war. Diese campt sogar schon seit Donnerstag vor Ort.
Seit 8.30 Uhr in der Stadt
Auch vor dem Schloss sind um 12 Uhr Miriam, Nina und Jaqueline aus Karlsruhe, Pforzheim und Viernheim für den Abend bestens vorbereitet. Sie sind seit 8.30 Uhr in der Stadt und bester Laune. „Wir freuen uns unheimlich auf das Konzert“, sagen die Frauen, die es kaum erwarten können. Fans von Kelly, der nicht nur aufgrund seiner Musik, sondern auch Dank dem Mitwirken in mehreren Castingshows bekannt ist, seien sie, seit er damals mit seiner Familie zusammen auf der Bühne stand. Gecampt haben die Frauen in der Spargelstadt nicht, sie sehen sich lieber in der Fußgängerzone und auf dem Schlossplatz um – aber auch sie haben die treuen Fans gesehen: „Direkt neben dem VIP-Eingang sind bestimmt schon 60 Menschen. Das ist bei einem Konzert von Michael Patrick Kelly immer so.“
Erst waren die Camper im Eingangsbereich, dort sind sie allerdings nicht mehr. Auch beim Betreten des Schlossgartens sind keine Fangruppen zu sehen. Sie haben ihr Lager bereits in der Nähe des Kirschgartens aufgeschlagen. Es werden zwei, dann drei und schnell dutzende Campingstühle sichtbar. Dort, wo auch Vera sitzt und gespannt auf den Einlass wartet. Irgendwie verrückt, irgendwie schön und auf jeden Fall ein Akt echter Fantreue.
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