Schwetzingen. Die Vorfreude auf die große Frank-Sinatra-Show am 9. Januar ist Robert und Martin Führer bereits anzumerken. „Am liebsten würde ich gleich loslegen.“ Robert Führer kann beim Vororttermin im Rokokotheater kaum erwarten, auf der Bühne zu stehen, und sein Bruder schwärmt: „Das ist die perfekte Kulisse!“ Der Sänger und der Gitarrist sind Teil des neunköpfigen „Blue Sky Orchestra“. Daniel Gerngroß von DeMi Promotion in Hirschberg präsentiert die renommierte Swing-Band im Rahmen seiner beiden Schlosskonzerte. Einen Abend später, am 10. Januar, singen die „Drei Tenöre“ Georgios Filadelfefs, Boris Taskov und Georgi Dinev live mit Kammerorchester.
Klassik und Swing, das ist ganz nach dem Geschmack des Konzertveranstalters. Und der ist froh, die beiden Termine im viel gebuchten Rokokotheater überhaupt bekommen zu haben. „Wir haben schon einiges zusammen gemacht“, berichtet er mit Blick auf die in Hemsbach wohnenden Brüder. Doch dann habe man sich aus den Augen verloren. Als er die beiden aber dann wieder traf und merkte, wie großartig das „Blue Sky Orchestra“ performte, war klar, dass es an der Zeit war, wieder ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen. Und warum nicht mal in der barocken Kulisse des Rokokotheaters? „Ich glaube, dass es zu dieser Jahreszeit für diese Art von Musik keinen besseren Rahmen gibt“, ist Gerngroß überzeugt. „Das wird für die Leute ein ganz großartiges Konzerterlebnis.“
Shows mit namhaften Künstlern von Garrett, Sasha, Maffay bis hin zu Lindenberg
Was das „Blue Sky Orchestra“ musikalisch drauf hat, präsentieren die Vollblutmusiker seit Jahren nicht nur bei eigenen Swing-Konzerten in der Region und in ganz Deutschland, sondern auch an der Seite namhafter Künstler wie David Garrett, Xavier Naidoo, Sasha, Udo Lindenberg, Peter Maffay, Cro oder Helene Fischer. „Wir sind alle professionelle Musiker und Spezialisten im Swing-Genre“, so Martin Führer.
Dazu gehört Paul Höchstädter, Schlagzeuger der SWR Big-Band, genauso wie Posaunist Felix Fromm von der HR Big-Band oder Trompeter Martin Auer, der schon als festes Mitglied im Ensemble der „Alive and Swinging“-Shows mit Sasha, Rea Garvey und Xavier Naidoo glänzte. Nicht zuletzt Bassist Felix Wiegand, der aktuell mit Dick Brave (Sasha) auf Tour ist. Wie die Führer-Brüder kommt auch Wiegand ursprünglich aus Hemsbach, ist aber seit seinem Studium in Würzburg beheimatet. „Das sind auf jeden Fall Leute, die wissen, was sie tun auf der Bühne“, versichert Martin Führer.
Die beiden Band-Mitbegründer sind sich einig: Um Swing richtig gut spielen zu können, braucht es jahrelange Erfahrung. Insofern bemühe man sich, für solche Konzert-Highlights wie am 9. Januar im Schwetzinger Rokokotheater aus ganz Deutschland die Originalbesetzung zusammenzutrommeln. „Man kann Swing nicht ausnotieren“, erklärt Robert Führer. Dass dieses schwebende, bouncende Gefühl entstehe und das Ergebnis letztendlich mehr ausmache als die Summe seiner Teile, müsse man sich erarbeiten. Der Sänger denkt an die Originalaufnahmen aus dem Plattenladen zurück, in dem sein Vater früher gearbeitet hat.
„Das waren die Besten der Besten. Da ist so viel Energie bei rübergekommen – und alles war handgemacht!“ Nicht umsonst habe früher der Spruch bei Studioaufnahmen gegolten, wenn sich tatsächlich mal jemand verspielte: „Relax, You got one more chance“ („Sei ganz entspannt, Du bekommst noch eine weitere Chance“).
Die Swing-Arrangements werden auf das neunköpfige Ensemble zugeschnitten
Vier Bläser, eine Vierer-Rhythmusgruppe und ein Sänger reichen dem „Blue Sky Orchestra“ aus, um den Big-Band-Sound im 500 Zuschauer fassenden Rokokotheater auf die Bühne zu bringen. Trompete, Posaune, Alt- und Tenorsaxofon – das ist laut Martin Führer für die Bläserfraktion allerdings die Mindestbesetzung. „Das braucht man schon, um den charakteristischen Sound hinzubekommen, denn es sind zum Teil sehr interessante Akkordarrangements“, wobei mit „interessant“ wohl höchst anspruchsvoll gemeint ist.
Aber gerade das ist für den Gitarristen das Besondere am „Blue Sky Orchestra“: „Wenn Du lauter Spezialisten mit jahrelanger Erfahrung an den Instrumenten hast im Zusammenhang mit wirklich guten Arrangements, dann bekommst Du den Big-Band-Sound runtergebrochen, ohne dass allen die Ohren wegfliegen. Ich denke, das haben wir im Laufe der Jahre ganz gut hinbekommen.“
Ticketverkauf
Der Kartenverkauf für das Konzert „The Music of Frank Sinatra“ des Blue Sky Orchestra am 9. Januar, 20 Uhr, im Rokokotheater Schwetzingen hat begonnen.
Gleiches gilt für „Die himmlische Nacht der Tenöre“ am 10. Januar, 20 Uhr, ebenfalls im Rokokotheater Schwetzingen.
Tickets gibt‘s ab 29,99 Euro bei Eventim, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Kundenforum der Schwetzinger Zeitung , Carl-Theodor-Str. 2, Tel. 06202/205-205.
Robert Führer sieht das „Blue Sky Orchestra“ bei aller Professionalität aber noch nicht am Ende angelangt. „Dass wir jetzt die Möglichkeit haben, hier in Schwetzingen in diesem Rahmen zu spielen, wird uns zusätzlich triggern – da können wir das Tüpfelchen auf das ‚i‘ setzen“, ist er sich sicher. Doch bis es so weit ist, müssen die Musiker sich noch etwas gedulden. Am 3. Dezember läuft erst mal die Show „Elvis Rocking & Symphonie“ in der Alten Oper in Frankfurt mit großem Orchester. Für diese hat sich Robert Führer extra Koteletten wachsen lassen. „Die kommen im Januar natürlich ab“, verspricht er augenzwinkernd.
Dann schlüpft er nicht nur äußerlich, sondern auch gesangstechnisch perfekt in die Rolle von Frank Sinatra, dem großen Sänger der goldenen Swing-Ära. Seine glamourösen Zeiten in Las Vegas und New York – auch mit dem „Rat Pack“ – sind bis heute unvergessen und stehen als Sinnbild für den American Dream. Neben Hits von „Ol‘ blue Eyes“, „Bad Leroy Brown“, „That‘s Life“, „Strangers in the Night“, „New York, New York“ oder „My Way“ hat das „Blue Sky Orchestra“ auch einige seltener gehörte Songperlen im Repertoire und sicherlich kommt auch der eine oder andere Song aus dem „Swing Night“-Programm zu Gehör, das die Band zuletzt beim Jazz-Frühschoppen in Speyer gespielt hat.
Mit der Show im Schwetzinger Rokokotheater soll ein breites Publikum angesprochen werden
Mit „The Music of Frank Sinatra“ möchte die Band ganz bewusst ein breiteres Publikum ansprechen. „Frank Sinatra hat sich sehr unterschiedlicher Stile bedient – bis hin zum Pop“, verspricht Robert Führer einen Abend, der alles andere als musikalisch eintönig wird. Die Songauswahl sei bei Sinatra enorm groß. „Wenn man sein ganzes Leben abbilden wollte, müsste man drei Stunden spielen – wenn das überhaupt ausreicht“, so Führer.
Für Konzertveranstalter Daniel Gerngroß passt die große Bandbreite durchaus ins Konzept. „Wir merken gerade bei Konzerten in der Weihnachtszeit und rund um Neujahr, dass vermehrt auch jüngere Menschen Karten kaufen“ – sei es aus Eigeninteresse oder als Weihnachtsgeschenk für die Eltern. „Insofern haben wir bei solchen Veranstaltungen mittlerweile ein ganz gemischtes Publikum.“
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