Kandidatencheck zur Bundestagswahl

So beantwortet Die Partei-Kandidat Gerd Wolf die Fragen der Redaktion

Von 
red
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Die Partei-Kandidat Gerd Wolf aus Edingen-Neckarhausen ist 60 Jahre alt und Angestellter. © Wolf

Gerd Wolf ist gegen das Erwirtschaften von Gewinnen im Gesundheitswesen. Des Weiteren plädiert er für finanzielle Unterstützung von Vereinen. Wie der Die Partei-Kandidat die 13 Fragen der Redaktion beantwortet.

1. Wenn ich per Knopfdruck sofort eines verändern könnte, dann wäre das …
Die Bierpreisbremse einführen. Damit werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe gedingst, sowohl das Klima wie auch die Wirtschaft werden sofort entlastet und gefördert. Mit entsprechend attraktiven Bierpreisen lässt sich das Motto „Fahr nicht fort, sauf im Ort“ am besten pragmatisch umsetzen. Damit fallen klimaschädliche Transporte mit dem Flugzeug zur nächsten Kneipe weg und die Wirtschaft, sowohl die um die Ecke, als auch die stark gebeutelte Brauereiwirtschaft in unserer Region, erhält neue und starke Impulse.

2. Sollen Ihrer Meinung nach für Ungeimpfte stärkere Einschränkungen gelten als für Geimpfte?
Grundsätzlich nicht, denn es gibt ja auch für Ungeimpfte jederzeit die Möglichkeit, sich aktuell testen zu lassen und bei einem negativen Test besteht keine Ansteckungsgefahr für andere.

3. Welche Weichen müssen hinsichtlich der Entwicklung im Pflege- und Krankenhauswesen gestellt werden?
Angemessene Bezahlung und die klare Reduzierung von Überstunden, nur so ist eine Überbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich und genau das kommt dann auch den Patienten zugute. Jeder von uns kann auf Pflege irgendwann angewiesen sein, sei es im Krankenhaus bei Krankheit oder Unfall, aber auch im späteren Lebensalter im Pflegeheim und hier hat man auch ein menschenwürdiges Leben mit bester Sorge verdient. Wäre Corona ein Jahr später ausgebrochen, hätte das einen Zusammenbruch unseres Gesundheitssystems zur Folge gehabt, denn unser Gesundheitsminister hatte ja bereits geplant, Krankenhäuser im zweistelligen Prozentbereich zu schließen. Gerade im Bereich Pflege und Gesundheit muss das Gewinnerwirtschaften gänzlich aus den Planungen entfernt werden, denn Gesundheit ist unser höchstes Gut, nicht die maximale Gewinnerwartung eines Krankenhauses für seine Aktionäre.

4. Wie sollen Renten und Pensionen in Zukunft finanziert werden?
Hier kann es nur ein System geben, in das alle gemeinsam einzahlen, ähnlich wie in unseren Nachbarländern. Diese zeigen, dass es durchaus möglich und finanzierbar ist, aber nicht mit einer Zwei-Klassen-Gesellschaft im Alter, diese Aufteilung in Renten und Pensionen zeigt nur deutlich die finanziellen Unterschiede und das Ungleichgewicht und dem gilt es entschieden gegenzuwirken. Wir haben, im Gegensatz zu den anderen politischen Parteien, auch nicht das Existenzminimum in unserer Agenda, sondern das Existenzmaximum. Jedem Bundesbürger sollte ein Existenzmaximum in Höhe von 10 Millionen Euro zustehen, das lässt sich auch problemlos mit der Ausgabe einer Wirecard für jeden Bundesbürger einfach umsetzen. Damit wären auch die Finanzierungsprobleme für die Zukunft recht sicher gelöst.

5. Die Kultur und auch der Sport erleben seit vielen Monaten eine sehr schwierige Zeit. Wie stellen Sie sich die Förderung in diesen Bereichen in den nächsten vier Jahren vor?
Zum Glück erleben wir gerade wieder eine Rückkehr zur Normalität, Kulturveranstaltungen finden wieder statt und auch im Bereich Sport – sowohl aktiv als Sporttreibende, als auch als Fan und Besucher – ist inzwischen wieder vieles möglich. Vereinfachung der Behördenauflagen für Veranstaltungen bis hin zu finanziellen Förderungen für Veranstaltungen oder zumindest entsprechende Entlastungen sind möglich und auch nötig, um die Vereine und Kulturveranstalter wieder aktiv zu entlasten und die Vielfalt wieder zu ermöglichen. Die Bierpreisbremse wird hier sicher auch positiv wirken.

6. Soll der Bund mehr Kompetenzen in der Bildungspolitik bekommen?
Ich sehe im Moment nur einen Bund, der mit vielen Vorschlägen, Forderungen und Angeboten zwar öffentlichkeitswirksam viel anbietet, aber die Hürden dabei so hoch anlegt, dass kaum etwas wirklich sinnvoll in den Schulen umgesetzt werden kann
Somit sehe ich derzeit eher die Stärkung der kommunalen Schulpolitik, vor allem finanziell und damit eine Umschichtung für die Länder, Städte und Gemeinden zu deren Seite als sinnvoll an und werde dafür sorgen, dass es eine Verbesserung der Schulen geben wird. Hier ist der kurze Weg einfach der beste für unsere Schulen und damit für unsere Kinder.

7. Wie stellen Sie sich die Mobilität der Zukunft vor?
Die Richtung ist bereits vorgegeben und die Entscheidung auch bei den Automobilherstellern ist gefallen. Der Weg wird auf jeden Fall in Richtung der Elektromobilität gehen, ob das nun mit Wasserstoff oder Batterie ist, sei dahin gestellt. Gefördert werden alle Bereiche gleich, rein nach der Effizienz kann in PKW rein physikalisch nur die Batterie Sinn machen, bei LKW und Langstrecken hat derzeit der Wasserstoff die Nase vorn, aber das ändert sich derzeit mit dem technischen Fortschritt ja im Sekundentakt. Ich sehe den Wasserstoff eher als Energiespeicher für die Überproduktion von Solar und Wind und dann als Stromerzeuger in den Zeiten, in denen Wind und Solar nicht zur Verfügung stehen.
Klar ist aber auch die Notwendigkeit des Ausbaus des ÖPNV, je attraktiver und günstiger dieser wird, umso besser ist das für alle.

8. Wie sehen Sie die Rolle Deutschlands in der Europäischen Union?
Als wirtschaftlich stärkste Nation in der EU hat Deutschland automatisch eine Führungsrolle. Diese sollte sie auch wahr nehmen und auch Vorreiter gerade im Bereich der erneuerbaren Energien einnehmen. Das sichert zukunftssichere Arbeitsplätze und damit auch unseren Wohlstand. Vom Vorreiter zum Vorbild und nicht wie im Moment zum Bremser, denn das sind wir derzeit in der EU, leider.

9. Welchen Weg möchten Sie in Bezug auf die Digitalisierung einschlagen?
Die Digitalisierung ist eindeutig die Zukunft. Dafür benötigen wir kein Digitalisierungsministerium. Da würde ich eher dafür eintreten, dass die Mitglieder der €DU mit ihrem Mitgliedsausweis kostenlos am Informatik- und Digitalunterricht in den Klassen fünf bis acht teilnehmen können, damit wären sie dann auf dem Wissensstand der heute Zehn- bis 16-Jährigen und deutlich weiter als aktuell. Schnelles Internet ist eine Voraussetzung für die nächsten Jahre, wenn wir weiter als Industrienation eine Führungsrolle und vor allem Bestand haben wollen. Vielleicht würde es schon genügen, den aktuellen Politikern der anderen Parteien die Faxgeräte abzunehmen, damit sie merken, dass die Digitalisierung schon deutlich weiter fortgeschritten ist und es tatsächlich viele Wege der Meinungs- und Informationsbeschaffung und des Meinungsaustausches gibt, gerade durch dieses für viele dieser Politikerinnen und Politiker noch so neuen Medium, dem Internet.

10. Wie sollte Ihrer Meinung nach die Zuwanderungspolitik in den nächsten Jahren aussehen?
Hilfsbedürftige Menschen müssen wir auch Hilfe geben. Wenn wir dafür Sorge tragen, dass in deren Heimatländern Frieden herrscht und keine Ressourcenausbeutung mehr stattfinden, von der hauptsächlich die Industrienationen profitieren, dann ist die Zuwanderung auch kein Problem, sondern wirklich eine Chance.

11. Falls es dazu kommen würde: Mit wem sollte Ihre Partei koalieren und mit wem auf keinen Fall?
Jede Partei, die sich als Steigbügelhalter auf dem Weg zur Macht anbietet ist für uns eine willkommene Option, zumindest bis zur Machtergreifung. Ausgeschlossen sind natürlich Parteien, die sich der Demokratie durch Äußerungen ihrer Politiker und deren Verhalten entziehen, eine Zusammenarbeit mit AfD oder ähnlichen wird definitiv nicht stattfinden. Es stellt sich auch nicht die Frage, „falls es dazu kommen wird…“, unsere Zielsetzung sind 100 Prozent + X und falls kluge Leute jetzt wieder sagen, dass es mehr als 100 Prozent nicht geben kann, dann empfehle ich denen, sich mal den Bundestag genauer anzuschauen, denn da sind deutlich mehr als 100 Prozent drin. 598 Mitglieder sollte der Bundestag haben, 709 sind es derzeit und diese Mandate stehen für uns als sehr gute Partei die PARTEI natürlich im erreichbaren Fokus.

12. Was möchten Sie für Ihren Wahlkreis – und speziell die Region Hockenheim-Schwetzingen – im Bundestag erreichen?
Unser Spargel muss endlich die Position bundes- und weltweit annehmen, die ihm zusteht. Unsere Region hat mit Abstand den besten Spargel und deshalb gehört Spargel aus unserer Region auch bundesweit auf jede Speisekarte. Beginnen werde ich mit der Bundeskantine, auf der Spargel jederzeit mit mehreren Möglichkeiten als Beilage, Auflage oder Hauptgericht angeboten werden muss.
Eine Kanzleramtsaußenstelle wird zusätzlich in jeder unserer Gemeinden eingerichtet, nur so haben wir die Nähe zum Bürger und können die Spargelqualität sowie die Effektivität der Bierpreisbremse direkt überwachen.

13. Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?
Der Schwetzinger Schlosspark ist natürlich immer eine schöne Ecke zum Entspannen und Seele baumeln lassen. Aber auch Hockenheim, mit seiner Innenstadt ist wunderbar, Ketsch mit seiner Hundewiese ein Traum für jeden Hundebesitzer, Bruchsal mit seinen vielfältigen Möglichkeiten von der Innenstadt bis zum Sport. Allgemein sieht man mich ja häufig auf Sportveranstaltungen als Besucher oder mit Fotoapparat und vor allem mit Begeisterung.

 

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