Schwetzingen. Es war das erste Konzert der „Sommer im Schloss“-Serie vorm Schlossrestaurant „Theodors“. Und es war, so viel vorweg, ein Auftakt von null auf hundert in exakt einem Moment. Mit dem ersten Ton des legendären Songs „One Vision“ hatte die Formation „The Music of Queen live“ ihr Publikum sozusagen in der Hand. Und bis tief in die Nacht ließen die Fünf ihre Zuhörer nicht mehr los.
Das Original gibt es nicht mehr. Aber Valentin Findling (Gesang), Christoph Schnell (Schlagzeug), Jan David (Gitarre), Andy Keller (Bass) und Lukas Großmann (Keyboard) kamen so nah ran, dass man im metrischen System in den Mikrobereich hätte gehen müssen, um Unterschiede zu finden. Dem Quintett gelang es beinahe mühelos, eine rund 50 Jahre währende Brücke in die Vergangenheit zu schlagen und die legendäre britische Band wiederzubeleben. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass auch Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon von diesem Konzert im kurfürstlichen Schlossgarten restlos begeistert gewesen wären.
Bevor aber die Truppe das Zepter auf der Bühne übernahm, wandten sich Ira Diehr, die frühere rechte Hand des jüngst verstorbenen „Theodors“-Chef Andreas Bante, und Restaurant-Chefin Armanda Hajdaraj an das Publikum. Es sei bei aller Vorfreude auf diese Band, so Dier, auch ein schwieriger Moment. „Es ist das erste Konzert und wir hätten uns so sehr gewünscht, dass hier jemand anders steht, um sie zu begrüßen.“ Aber nun gelte es in Andreas Bantes Sinne weiterzumachen und er hätte sich gewünscht, dass hier gefeiert würde. „Möglicherweise hat er ja einen Logenplatz. Und von diesem hätte er die reinste Freude gehabt“, waren sie sich einig.
Alle Queen-Hits mit an Bord bei Sommer im Schloss
Die fünf Musiker zündeten mit den Hits von Queen ein wahres Brillant-Feuerwerk. Es war fast alles dabei, was Rang und Namen hat. Nach dem Aufschlagsass „One Vision“ ging es weiter von „Kind of magic“, „Somebody to love“, „Don’t stop me now“ über „Radio Ga Ga“, „Under Pressure“ und „Love of my Live“ bis zu „Friends will be Friends“, „I want it all“ und „We will rock you“.
Ein Sonderstatus erhielt das Lied „Bohemian Rapsody“. Ein Stück, so Findling, dass kaum zu erklären sei. Kompositorisch ein nie verglühender Stern am musikalischen Weltfirmament. Genauso interpretierten die fünf dieses legendäre Stück, als wäre „Queen“ leibhaftig da. Ein Eindruck, für den man nicht einmal die Augen zumachen musste.
Die Ähnlichkeit zwischen Freddie Mercury und Valentin Findling ist verblüffend. Es gab Momente, da traute der Autor dieser Zeilen seinen Augen nicht. Das Modell stand in Sachen Aussehen, Gesten und Posen dem Original eins zu eins gegenüber. Am Ende gilt einfach, das war ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis, das dem Vermächtnis Bantes rund um Musikkultur mehr als gerecht wurde. Sein Sohn sagte bei der Beerdigung, dass sein Vater zur Musik wohl gerade wippe. Beim Konzert von „The Music of Queen live“ hat er dann mindestens getanzt.
Die nächsten Konzerte sind immer ab 19.30 Uhr: Freitag, 23. August „Tina the Best“ mit Sängerin Tess D. Smith. Samstag, 24. August, „The Night of the Drums“ mit The News. Und am Sonntag, 25. August, mit SahneMixx „Das Beste von Udo Jürgens“.
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