Energiepolitik

Sparzwang: Schloss Schwetzingen reduziert Strom- und Wasserverbrauch

Das Schloss setzt damit die jüngste Verordnung um, dass Fassadenbeleuchtungen der Landesmonumente nachts abgeschaltet oder reduziert werden müssen.

Von 
Katja Bauroth
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Die kunstvollen Wasserspiele im Schlossgarten werden von nun an zwei Stunden kürzer zu bewundern sein. So soll Wasser gespart werden. © Wetzel

Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg senken ihren Energie- und Wasserverbrauch. Die Fassadenbeleuchtungen der historischen Landesmonumente sollen bei Nacht abgeschaltet oder reduziert werden. Davon ist auch das Schloss Schwetzingen betroffen. Die Maßnahmen erfolgen mit Augenmaß – und leisten ihren Teil beim Sparen, heißt es dazu in einer aktuellen Pressemitteilung.

Ein Rückblick: Wir berichteten im April bereits zum Thema, nachdem ein Leser im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg anregte, in der Stadt und beim Schloss die Beleuchtung zu reduzieren, um den Energieverbrauch zu senken. Schon damals sagte Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, auf die Anfrage dieser Zeitung: „Wir alle können die Energieabhängigkeit von russischen Importen gemeinsam wirkungsvoll vermindern, wenn wir unser Heiz- und Fahrverhalten überdenken.“ Er verwies darauf, dass „die Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten bereits jetzt nicht oder nur gering beheizt werden. Der Strom für die Beleuchtung von Schloss Schwetzingen wird aus erneuerbaren Energiequellen bereitgestellt, erfolgt zudem durch energiesparende Beleuchtungsmittel und deckt auch die Beleuchtung im Rahmen der Verkehrssicherung mit ab.“ Damals verdeutlichte Hörrmann auch: „Eine Abschaltung hätte keinen Effekt auf die Abhängigkeit von russischen Energieimporten, würde aber die Verkehrssicherung beeinträchtigen.“

Bedingt durch die Entwicklungen in den zurückliegenden Wochen und die Verordnungen der Bundesregierung zum Energiesparen, sieht es nun anders aus: „Für uns alle sind das außergewöhnliche Zeiten, die ein Umdenken erfordern. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg tragen ihren Teil bei“, betont Michael Hörrmann in der aktuellen Pressemitteilung. Aufgrund der herrschenden Energie- und Wasserknappheit in Deutschland und Europa ergreifen die Staatlichen Schlösser und Gärten die Initiative: Zunächst wird bei den Brunnen der historischen Monumente geprüft, ob sie nachts abgeschaltet und früher als üblich – bereits im September – außer Betrieb genommen werden können. Wo es möglich ist, wird außerdem die Fassadenbeleuchtung an den Schlössern, Klöstern und Burgen ausgeschaltet.

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Das Vorhaben ist jedoch komplizierter, als der erste Blick es vermuten lässt: „Aufgrund der Verkehrs- und Betriebssicherheit können wir nicht überall das Licht ausschalten. Hier prüfen wir, welche Lichter wirklich notwendig sind oder ob eine zeitlich reduzierte Beleuchtung rechtlich möglich ist“, erklärt Hörrmann.

Fassade schon kürzer beleuchtet

Aufgrund der Sparinitiative reduziert das Schloss Schwetzingen sowohl die Dauer der Fassadenbeleuchtung als auch den Wasserverbrauch. Die Zeitspanne, in der die kunstvollen Wasserspiele im Schlossgarten zu erleben sind, wird um zwei Stunden verkürzt. Damit laufen sie nur noch von 9 bis 18 Uhr. Die Dauer der Fassadenbeleuchtung wird ebenfalls reduziert: Sie erlischt seit dem 22. August nun schon um 20 Uhr. Findet eine Veranstaltung statt, müssen die Außenwände des kurfürstlichen Schlosses aufgrund der Verkehrssicherungspflicht weiterhin beleuchtet werden.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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