Schwetzingen. Dass die Mitglieder des TC Blau-Weiss Schwetzingen auch außerhalb der Tennissaison unternehmungslustig sind, beweisen die jährlichen Pfalzwanderungen, die von Christine Schwab im Vorfeld sorgfältig ausgesucht und „Probe“-erwandert werden. So auch vor wenigen Tagen, als sich die rund 20-köpfige Wandergruppe gemeinsam mit drei Hunden in der Nähe von Bad Dürkheim traf, um auf dem Ganerbenweg einige besonders schöne Plätze zu erkunden. Die Ganerben waren eine Erbengemeinschaft, die ihr Erbe – beispielsweise Wälder oder Burgen – gemeinschaftlich verwalteten.
Start und Ziel war der Wanderparkplatz „Lindemannsruh“, von wo aus die Gruppe durch bunte Herbstwälder zog und an den Wegrändern hunderte von Pilzen bestaunen konnte. Es ist wohl eine gute Pilzernte in diesem Jahr zu erwarten. Vorbei am Herxheimer Brünnchen wurde die erste Rast am Ungeheuersee eingelegt. Das sagenhafte Ungeheuer zeigte sich an diesem Tag zwar nicht, dafür aber zahlreiche Enten und eine Vielzahl von Fischen. Der Name des Sees leitet sich übrigens vom mittelalterlichen „Unger“ für Waldweide und „Heyer“ für Gehege ab – der See wurde früher als Viehtränke genutzt.
An diesem idyllischen Plätzchen steht auch die Weisenheimer Hütte, wo sich die Wanderer mit leckeren Pfälzer Speisen und Getränken stärkten, um fit für die nächsten Kilometer zu sein. Die Stimmung in der Gruppe war herzlich, und die Teilnehmenden genossen die spätsommerliche Sonne unter dem bunten Blätterdach in vollen Zügen.
Der nächste Stopp mit herrlicher Aussicht auf die Pfälzer Dörfer war die „Laura-Hütte“, eine ehemalige Jagdhütte. Sie wurde von einem Freinsheimer Bürger erbaut, der sie nach seiner Frau benannte. Am Hang unterhalb der Hütte steht die „Liebes-Bank“, so genannt, weil man ein Paar, das dort auf dem behauenen Felsen sitzt, von der Hütte aus nicht sehen kann. Auch die Schwetzinger Wanderer nutzten diese romantische Bank für einige vergnügte „Fotoshootings“.
Jetzt hieß es Kraft schöpfen für die letzten drei Kilometer – denn die hatten es in sich. Vorbei an Rothsteige und dem Tränkebrunnen, an dem eine imposante Fichte gewachsen ist, mussten noch einige Höhenmeter überwunden werden, um das Ziel, die Waldgaststätte „Lindemannsruhe“, zu erreichen. Doch wie heißt es so treffend: „Wer tief im Tal ist, muss auch wieder in die Höhe kraxeln.“
Nach dieser Anstrengung schmeckten die Pfälzer Spezialitäten umso besser. Es wurde gelacht, angestoßen und der herrliche Tag gefeiert. Am Ende waren sich alle Teilnehmenden einig: Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei.
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