„Wir haben nur das Geld unserer Zuschauer gesammelt. Das ist für uns keine Arbeit, bewirkt aber viel.“ Intendant Joerg Steve Mohr vom Theater am Puls in Schwetzingen zeigt sich bescheiden. Dass das kleine Schauspielhaus stolze 2110 Euro an den Kinderförderfonds vom Diakonischen Werk und der Caritas spenden könne, sei einzig und allein „der Großzügigkeit der Besucher im Dezember“ zu verdanken, macht Mohr deutlich.
„Wir sammelten, wie schon im Jahr 2022, in der Vorweihnachtszeit nach den Vorstellungen Spenden“, erklärt er. Die Idee hätten sich die Verantwortlichen von den großen Bühnen Deutschlands abgeschaut. „Dort werden die Beträge dann oft an Projekte im Ausland geschickt oder Ähnliches.“ Als regionales Theater sei es dem Team aber auch wichtig, den Menschen vor Ort zu helfen. „Daher spenden wir das gesamte Geld an den Kinderförderfonds.“ Dieses Geld kommt unbürokratisch Kindern aus einkommensschwachen Familien in der Region zugute.
Geld für Grundbedürfnisse
Nadine Bikowski, die als Vertreterin des Diakonischen Werks die Spende entgegennahm, zeigt sich begeistert: „Für uns sind Spenden wie diese ein Traum. Wir vom Diakonischen Werk, aber auch die Kollegen der Caritas, sehen jeden Tag in unseren Beratungen, wie bitternötig der Fond gebraucht wird.“
So habe die Beratung in der vergangenen Zeit festgestellt, dass auch das aufgestockte Bürgergeld vom Staat nicht ausreicht. „In der Schule brauchen die Kinder Hefte, im Alltag Nahrung und Kleidung. Zwar haben die Unterstützten dank des Bürgergelds ein wenig mehr als früher auf dem Konto, allerdings sind die Lebenshaltungskosten auch massiv gestiegen“, verwies sie auf die Inflation. So habe sich ebenso der Zweck verändert, für den die Spenden ursprünglich gedacht war: „Es geht heute nicht mehr nur um den Schwimmkurs oder die Vereinsmitgliedschaft. Wir kaufen mit dem Geld bedürftigen Kindern Schuhe, weil sie sonst einfach keine hätten.“
Mehr Menschen erreichen
Dass sich der Bedarf hin zur Deckung der Grundbedürfnisse verschiebt, sei nicht nur alarmierend, sondern auch ein großes Problem für die Kinder, erklärt Biskowski: „Das Geld ist unglaublich knapp. Wenn der Fonds leer ist, dann haben wir ein Problem. Im vergangenen Jahr hat es nur knapp gereicht.“
Für Joerg Steve Mohr sei es daher einerseits wichtig, für die Spenden der Zuschauer zu danken. Andererseits hofft er, dass Spendenaufrufe mehr Menschen erreichen und den Kindern der Region ausreichend geholfen werden könne.
Spendenkonto des Kinderfonds Südliche Kurpfalz: Volksbank Weinheim, IBAN: DE86 6725 0020 0009 1409 05, BIC: SOLADES1HDB.
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