Im Gespräch im Matthias Steffan, Schwetzingens neuem Bürgermeister

Tradition, Chance und Bürgersinn

Von 
Jürgen Gruler
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Oberbürgermeister Dr. René Pöltl (re.) beglückwünscht Matthias Steffan und dessen Frau Stefanie Fischer zur eindeutigen Wahl durch den Gemeinderat.

© Lenhardt

Bei der Bürgermeisterwahl ging aus Sicht von OB Dr. René Pöltl gestern Abend alles glatt. Matthais Steffan (39) aus Altlußheim wurde mit 24 Ja-Stimmen gewählt. Er war der einzige Kandidat, der auf dem Wahlzettel stand, und erhielt alle möglichen Stimmen. Wir nutzten die Chance, gleich mal ein Interview mit dem neuen Bürgermeister zu führen, der voraussichtlich am 1. April seinen Dienst im Schwetzinger Rathaus antreten wird.

Warum wollen Sie in Schwetzingen Bürgermeister werden?

Matthias Steffan: Für mich ist Schwetzingen eine Stadt der Superlative - in dieser und für diese Stadt zu arbeiten, ist deshalb eine schöne Aufgabe. Keine andere vergleichbare Kommune vereint Modernität, Tradition, Zukunft, Chance und Bürgersinn in einem solchen Maß wie Schwetzingen. Für mich ist die Arbeit in einer Kommunalverwaltung das spannendste und vielseitigste berufliche Tätigkeitsfeld überhaupt, denn nur auf der lokalen Ebene ist man in stetem unmittelbaren Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern und ich arbeite gerne mit Menschen zusammen. Als Erster Bürgermeister einer Stadt wie Schwetzingen in verantwortungsvoller Position mitgestalten zu können, ist eine einmalige berufliche Herausforderung, auf die ich mich von ganzem Herzen freue.

Wie schätzen Sie die Stadt derzeit ein, welche Beziehungen haben Sie zu Schwetzingen?

Steffan: Ich nehme Schwetzingen als einen Ort des Engagements war, sei es das lebendige Vereinsleben in den Sport- und Kulturvereinen, als Einkaufs- und soziale Stadt oder bei den kulturellen Angeboten, die ich mit meiner Frau und mit Freunden in den letzten Jahren sehr gerne besucht habe. Für meine Frau und mich ist Schwetzingen ein Lebensgefühl, das sich durch den regelmäßigen Besuch des Schlossgartens ausdrückt - auch genießen wir die gastronomische Vielfalt am Ort.

Welches Gefühl hatten Sie im Gespräch mit den Fraktionsführern und den Gemeinderäten?

Steffan: Ein sehr gutes Gefühl. Die Gespräche mit den Stadträtinnen und Stadträten waren von Beginn an von Offenheit und einem gegenseitigen Vertrauen gegenüber meiner Person geprägt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat.

Welche Punkte wurden im Gespräch mit OB Pöltl mit oberster Lösungspriorität festgelegt?

Steffan: Neben der Konversion der ehemaligen Kasernen und anstehenden Bau- und Entwicklungsmaßnahmen standen in den Gesprächen der letzten Wochen das persönliche Kennenlernen und die Zusammenarbeit des Oberbürgermeisters mit seinem neuen Stellvertreter im Mittelpunkt. Ich möchte aufbauend auf der Arbeit meines Vorgängers, die vom Gemeinderat gesetzten Schwerpunkte, zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dezernats II, und mit meinen Erfahrungen und Ideen in den nächsten Jahren umsetzen.

Wo denken Sie, dass Ihre Mannheimer Erfahrungen besonders helfen können?

Steffan: Als klassischer Verwaltungswirt konnte ich in den letzten Jahren als Verantwortlicher bei Neubauten wie dem Rettungszentrum in Friedrichsfeld, einer Hauptfeuerwache oder auch einer Generalsanierung des Rheinauer Rathauses viele Erfahrungen beim Bauen der öffentlichen Hand gewinnen, die ich in die anstehenden Projekte in Schwetzingen einbringen möchte. Bei der Aufteilung zwischen den Dezernaten freut es mich, dass die Feuerwehr dem Dezernat II zugehörig ist, da ich seit vielen Jahren als Dezernatsmitarbeiter in allen Fragen intensiv mit der Feuerwehr Mannheim zusammenarbeiten durfte.

Was machen Sie privat gern?

Steffan: Neues zu sehen und zu entdecken, ob in der Region oder bei Reisen, das gehört genauso zu mir wie der Besuch eines Konzertes oder das Abo beim Nationaltheater - und nicht zuletzt das Joggen am Rhein als sportlicher Ausgleich. Als bekennender Kurpfälzer vertiefe ich mich sehr gerne in Bücher über unsere Heimat, aber auch in verschiedene Themen der Weltgeschichte. Wirkliche Entspannung ist für mich, in geselligen Runden mit Freunden und in der Familie die Zeit zu genießen.

Wollen Sie künftig in Schwetzingen wohnen oder bleiben Sie in Altlußheim?

Steffan: Für mich ist eine Präsenz vor Ort in Schwetzingen wichtig, denn nur so entstehen Begegnungen, Kontakte und daraus wiederum neue Ideen, auch wenn ich weiter in Altlußheim wohnen werde.

Was wird dann aus Ihrem dortigen politischen Engagement als Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter?

Steffan: Mit der neuen beruflichen Aufgabe steht Schwetzingen für mich im Mittelpunkt, so dass ich nach 16 Jahren, die mir Spaß gemacht haben, mein Ehrenamt als Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter in Altlußheim niederlegen werde.

Zur Person

Matthias Steffan ist 1976 in Speyer geboren und machte auch dort sein Abitur. Er ist mit Stefanie Fischer verheiratet.

Er hat nach dem gehobenen Verwaltungsdienst noch seinen Master als Verwaltungswirt gemacht.

Seit 2001 war er in verschiedenen Funktionen bei der Stadt Mannheim tätig.

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