Palais Hirsch - Der Schwetzinger Spargelkoch des Jahres präsentiert einige Kostproben seines Könnens / Beeindruckende Vita und regelrechte Geschmacksexplosionen

„Unglaublich – der Mann ist ein Genie“

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ali
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„Unglaublich, unfassbar – der Mann ist ein Genie“, schwärmte Rosa Grünstein. Und dabei hatte die ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete gerade erst den dritten Gang des kleinen Spargelmenüs von Tristan Brandt hinter sich. Gerade gab es die Variante „Hongkong“ mit Lachs. „Der kocht wie von einem anderen Stern“, stimmte Stadtratsgattin Anneliese Müller ein und Ex-Oberbürgermeister und Ex-Finanzminister Gerhard Stratthaus nickte vielsagend. Das Wort „Geschmacksexplosion“ fiel im selben Atemzug mehrfach während des Empfangs für einige geladene Gäste im Palais Hirsch.

Zuerst hatte Brandt, der Chef des erneut mit zwei Guide-Michelin-Sternen ausgezeichneten Mannheimer Gourmettempels „Opus V“ und der anderen acht Restaurantbetriebe des Hauses Engelhorn, den Spargel mit Landei und Schinken präsentiert, dann in einer Variante mit Reis und dem essbaren Seetang Kombu. Auch die Kombinationen mit Salat und Zwiebel sowie abschließend mit Mascarpone und Estragon reihten sich nahtlos unter die „Geschmacksexplosionen“ ein.

Dazu hatte Ole Tischmacher von der gleichnamigen Weinhandlung jeweils den passenden Tropfen ausgesucht und dabei nichts dem Zufall überlassen. „Ich hatte vorher die genauen Zutaten und wir haben lange telefoniert“, erzählte Tischmacher über den diffizilen Findungsprozess, der dem Experten offensichtlich gelungen war: „Perfekt“, befand Stadtrat und Hobbykoch Hans-Peter Müller.

Zuvor hatte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl dem Ehrengast nicht nur seine Ernennungsurkunde als „Schwetzinger Spargelkoch des Jahres 2019“ überreicht, sondern auch kurz dessen beeindruckende Vita zusammengefasst. Der Weg zu diesem Beruf sei vorgezeichnet gewesen: Schon als Zwölfjähriger habe der gebürtige Mainzer für seine Mutter ein Drei-Gänge-Menü zubereitet. Und seine Lehrmeister lassen alle Gourmets mit der Zunge schnalzen: zuerst Manfred Schwarz, dann Harald Wohlfahrt, Christian Bau und Dieter Müller, dazwischen der Abstecher ins Elsass zu Jean-Georges Klein, einem der besten Köche Frankreichs. Und nicht zu vergessen sei der Auslandsaufenthalt in Shanghai, der Brandts Faible für die asiatischen Zutaten und Zubereitungsarten erklärt.

„Monnem vorne“

Seit 2013 sei er Chef des „Opus V“ im sechsten Stock des Modekaufhauses Engelhom in Mannheim, zudem Geschäftsführer der Gesamtgastronomie beim Modehaus mit sechs Restaurants, drei Bars und 135 Mitarbeitern. „Das Modehaus mit den meisten Michelin-Sternen ist in Monnem“, verkündete Pöltl anerkennend, ehe er sich wieder in die Gästeschar einreihte, um die nächste Geschmacksexplosion zu genießen. ali

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