Oberbürgermeister Dr. René Pöltl hatte früh zugesagt, die „Tischlein deck dich“-Aktion, die ein Bündnis aus Kirchengemeinden und Vereinen im Dezember startete, mit einer Spende der Stadt unterstützen zu wollen. Er machte sein Versprechen wahr und brachte im Josefshaus 2000 Euro aus dem Hilfsfonds „Notgemeinschaft“ vorbei. Von dort kommt immer die Einladung zum gemeinsamen Abendessen. Ob Alleinstehende, Familien, Alleinerziehende, ältere oder junge Menschen – alle dürfen dabei sein. Das Essen ist kostenlos (wir berichteten mehrfach).
Immer an den letzten Mittwochen und Donnerstagen im Monat, jeweils von 17 bis 19 Uhr, gibt es ein warmes Mahl in Gemeinschaft. „Gemeinsam essen verbindet“, heißt das Motto des von den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Schwetzingen, Oftersheim und Plankstadt initiierten Projekts, das von der evangelischen Gemeinde am Schlossplatz, der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde, der Freiwilligenagentur der Stadt Schwetzingen, dem Trägerverein „Die Brücke“, dem Verein „Alles-Retter“, der Awo sowie vom Caritasverband für den Rhein-Neckar-Kreis, dem Diakonischen Werk der evangelischen Kirchenbezirke und weiteren Helfern unterstützt wird. „Die Spende von der Notgemeinschaft erfolgt genau aus diesem Grund“, sagte Pöltl: „Hier kümmern sich Menschen um Menschen, die Hilfe brauchen.“ Bisher gab es drei Einladungen zu einem warmen Abendessen im Saal hinter der Kirche St. Pankratius. Die Aktion startete Ende Dezember. Das Küchenteam um Helga Wiegand von der evangelischen Kirchengemeinde zauberte Hackbraten, auch vegetarisch, dazu Gemüse und Kartoffeln. Fleißige Helfer deckten die Tische schön ein und räumten das Geschirr ab. Kerzen leuchteten und auf kleinen Karten waren Tischgebete zu lesen.
Die zweite Verköstigungsrunde im Januar war den Männern der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde um Imam Naweel Shad vorbehalten, die den Gästen pakistanisches Chicken Curry mit Reis und Salat servierten. Am Aschermittwoch und den Tag danach war die Küche im Josefshaus dann fest in der Hand des Trägervereins „Die Brücke“. Margrit Jäger und ihr Team hatten Heringe und Pellkartoffeln mit Quark im Angebot. Das kostenlose Mahl ist nicht nur für Bedürftige gedacht, sondern für alle Menschen, die Lust haben und gerne kommen möchten.
Das nächste Mal wird der Saal im Josefshaus am Mittwoch, 29. März und am Donnerstag, 30. März, eingedeckt sein. Die Gäste müssen sich nicht anmelden, sondern dürfen einfach kommen.
Bis zu 150 Leute kommen
Gut 180 Essen sind schon an manchen Tagen rausgegeben worden, erzählt Diakon Michael Barth-Rabbel. Fast immer kämen zwischen 120 und 150 Leute. Noch nie habe jemand hungrig wieder gehen müssen. „Wir können nicht aufhören“, sagt er und verkündet damit die beste Nachricht: Die Aktion wird dieses Jahr weiter fortgeführt, in jedem Monat, nur im August ist Pause. Im Juli soll es sogar ein Grillfest geben im Hof von St. Pankratius.
Es habe immer wieder Anfragen gegeben, manche Vereine hätten auch Zusatzangebote gemacht, teilt Diakonin Margit Rothe mit. Wer bei dem „Tischlein deck dich“-Projekt an den einzelnen Terminen mitanpacken möchte, kann sich gerne melden. Die Macher sind begeistert von der Helferschar. „Das ist wie ein Geschenk für uns“, meint Rothe und dankt für die Spende aus der Notgemeinschaft. Der Hilfsfonds wurde bereits 1957 von der Stadt ins Leben gerufen, um bedürftigen Bürgerinnen und Bürgern sofort in Notsituationen helfen zu können. „Wir Schwetzinger möchten dort helfen, wo Hilfe benötigt wird“, heißt es.
Jedes Jahr Ende November findet auch eine große Weihnachtsaktion statt, bei der über 100 bedürftige Haushalte, eine kleine „Weihnachtsbeihilfe“ aus der Notgemeinschaft bekommen. OB Pöltl sieht die Geldgabe für der Aktion im Josefshaus bestens angelegt. „Oft sitzen Menschen allein, hier nicht, jeder findet einen Platz“, wirbt Barth-Rabbel schon für die nächsten gemeinsamen Abendessen, die das Netzwerk veranstaltet. Aus der Idee zu dem Projekt ist eine sehr gute Sache geworden. Man gehe offener miteinander um, komme sich näher und rede mehr miteinander, bestätigt Rothe: „Alle machen toll mit, das ist das Schöne daran.“
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