Schwetzingen. Die goldenen Königskronen mit den bunten Edelsteinen waren blitzblank. Die Sterne am Stab leuchteten besonders hell. Es gab eine frohe Botschaft, als sich knapp 20 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 15 Jahren am Dreikönigstag von St. Pankratius aus auf den Weg machten, um an vielen Türen in Schwetzingen den Segensspruch „C+M+B – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ anzubringen. In mehreren Gruppen waren die Heiligen Drei Könige am Freitag auch in Plankstadt und Oftersheim unterwegs, außerdem konnten die Weisen aus dem Morgenland in Gottesdiensten in St. Kilian Oftersheim und in St. Nikolaus Plankstadt angetroffen werden.
Die Messfeier mit den Sternsingern in der Kirche St. Pankratius gestaltete Pfarrer Reinholdt Lovasz. Nach dem Gottesdienst stärkten sich die kleinen Könige noch im Josefshaus mit leckerer Pizza. Dann starteten sie in alle Himmelsrichtungen. Unsere Zeitung durfte die jüngsten Sternsinger durch die Oststadt begleiten. Nach den zwei Corona-Jahren waren erstmals wieder die Besuche von Caspar, Melchior und Balthasar an den Häusern und Wohnungen möglich. Viele Menschen hatten sich das so sehr gewünscht. Über 300 Anmeldungen habe es gegeben, sagte Pastoralreferent Sebastian Binder. Ministranten und Erstkommunionskinder waren ebenso als Sternsinger dabei wie beispielsweise in Plankstadt die Pfadfinder.
Erster Anlaufpunkt für Carlos (5), die sechsjährige Lina und den gleichaltrigen Samuel war die Wohnung von Daniel Born. Der Vizepräsident des baden-württembergischen Landtags und SPD-Landtagsabgeordnete freute sich riesig und spendete gerne für das diesjährige Dreikönigssingen, das unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ steht.
„Ich bin der König Balthasar, bin unterwegs nun fast ein Jahr. Ich bin daheim im fernen Meer. Der Weg war mühsam, hart und schwer“, hörten Walter und Johanna Wieland an ihrer Haustür. Das Ehepaar war ganz entzückt von dem Auftritt der Mini-Hoheiten. Begleitet wurde das muntere Trio von Tam Bui-Ta. Ehemann Anh-Dung Ta fuhr die Kinder in die Oststadt, den ganzen Weg zu Fuß zu machen, wäre für die Kleinen zu anstrengend gewesen.
„Auch ich stell mich geziemend vor: Ich heiße Melchior. Am Kongo-Strom steht mein Palast. Wie tut mir gut die kurze Rast“, hieß es am Haus von Hubert und Monika Meulemann. Auch Hündchen „Wolfi“ hörte dem Singen aufmerksam zu. „König Kaspar bin ich genannt. Mein Reich liegt fern im Perserland. Zum Glück traf ich die beiden andern: So konnten wir zusammen wandern“, vernahmen Sophie und Wolfgang Eisenmann und klebten den Segensspruch an ihre Haustür an.
„Wir ziehn nun weiter mit unserem Stern, doch bitten wir Euch im Namen des Herrn: Schenkt eine Gabe für Kinder in Not. Es segne uns alle der gütige Gott“, sangen die Kinder, die natürlich auch Taschen für die Süßigkeiten dabeihatten. Carlos war zum ersten Mal als Sternsinger mit an Bord. Und die kleine Noemi (3) hatte es sich nicht nehmen lassen, ihren Bruder Samuel zu begleiten. Meistens war sie auf dem Arm von Papa, manchmal tippelte sie aber auch mit.
Sternsinger Schwetzingen: Hintergrund der Spendenaktion
Nach den Touren der sechs Gruppen wurde die Sternsingeraktion in der Kirche noch näher vorgestellt. Anna Abraham erläuterte den Besuchern das Beispielprojekt in Indonesien.
Spendenkonto
Wer der Aktion eine Spende zukommen lassen möchte: an die Römisch-katholische Kirchengemeinde Schwetzingen, IBAN: DE58 6725 0020 0025 0235 10, Sparkasse Heidelberg, Verwendungszweck: Sternsinger 2023. vw
Weltweit leiden Kinder unter Gewalt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind. In der Schwerpunktregion Indonesien zeigt das Beispiel der ALIT-Stiftung, wie mit Hilfe der Sternsinger Kinderschutz und Kinderpartizipation gefördert werden. Die Besucher sahen anschließend den neuen Sternsinger-Film, in dem Reporter Willi Weitzel erklärt, welche Rechte Kinder haben und wie sich Mädchen und Jungen besser vor Gefahren schützen können. Zugleich macht der Streifen mit dem Titel „Kinder stärken, Kinder schützen“ deutlich: Kinderschutz ist die Aufgabe von Erwachsenen.
Warum sie bei der Aktion mitmachen, haben die Kids auf selbstgestalteten Plakaten in der Kirche kundgetan, als sie ihren Segen an die Besucher weitergaben. „Ich mache mit, weil ich neue Menschen kennenlerne“, meinte Moritz (9). „Ich will Kindern eine Freude machen“, erklärte Lisa (10). Christos (14) fand es „toll, an andere Kinder zu spenden“. Und Lydia (15) war dabei, „weil ich Kindern überall auf der Welt helfen will“.
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