Schwetzingen. Wer an diesem Tag bei wunderschönem Wetter im lauschigen Biergarten des Restaurants „Zum Blauen Loch“ saß, herrlich gelegen zwischen Amtsgericht und Schlossgarten, konnte hören und sehen, dass drinnen im Saal etwas ganz Besonderes abging: Die Jazzinitiative hatte das Sunny Franz Quartett zum Jazzfrühschoppen eingeladen.
Den jungen Musikern Sunny Franz an der Violine, Django Reinhardt an der Sologitarre, Sascha Reinhardt an der Rhythmusgitarre und Bobeye Reinhardt am Kontrabass gelang es, den Johann-Welde-Saal mitsamt Publikum zweieinhalb Stunden lang zu verzaubern. Die Töne, mit denen amerikanische Jazzstandards wie „Out of Nowhere“ oder „All of me“ ebenso wie der „Minor Swing“ und weitere bekannte Nummern des 1953 verstorbenen Sinti-Jazz-Giganten Django Reinhardt improvisiert wurden, bewegten alles, was sich um die Musiker herum im Saal befand.
Netzwerk und Förderung beleben die Jazzszene - auch in Schwetzingen
Möglich gemacht hatte dieses wunderbare Konzertereignis ein Zusammentreffen verschiedener glücklicher Umstände: Der Vorsitzende der Jazzinitiative Manfred Kern kennt Sunnys Vater, den Europaabgeordneten Romeo Franz, schon seit vielen Jahren, nicht zuletzt aus seiner Tätigkeit als Vertreter des baden-württembergischen Landtags im Rat für die Angelegenheiten der Sinti und Roma. Und die Beauftragte des Bundes für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat für dieses Jahr im Rahmen der „Initiative Musik“ ein Programm zur Förderung der Diversität bei kleineren Veranstaltungen aufgelegt.
Hinzu kam die Bereitschaft des Gastwirts Michael Münch, seinen schönen Saal für Frühschoppenkonzerte der Jazzinitiative zur Verfügung zu stellen.
Zukunftspläne und Wiederholungswunsch für Jazzevents in Schwetzingen
Alle Beteiligten waren begeistert von der Atmosphäre und wünschen sich eine Wiederholung in nicht allzu ferner Zeit. Die Jazzinitiative und der Wirt vom „Blauen Loch“ haben auch schon weitere Planungen gemacht: Am Sonntag, 25. August, wird der nächste Jazzfrühschoppen im „Blauen Loch“ stattfinden, diesmal mit der achtköpfigen Formation „Woods“ um den Trompeter Ulrich Brückbauer aus Worms. Und das Blaue Loch ist auch wieder am Samstag, 19. Oktober, beim Kneipenjazz im Rahmen der Schwetzinger Jazztage dabei. Irgendwann im nächsten Jahr wird es dann natürlich auch wieder Sinti-Jazz vom Feinsten geben, verspricht Kern.
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