Rhein-Neckar. Dass der belgische Betreiber kräftig in seinen pfälzischen Freizeitpark investieren würde, war schon im vergangenen Frühjahr klar. Da kündigte Plopsa bereits an, mehrere Attraktionen neu errichten zu wollen. Am Freitag dann machten die Belgier die Überraschung dann perfekt: Nach 52 Jahren wird der Holiday Park in Haßloch ab dem 28. Juni unter neuem Namen firmieren: Dann heißt das Freizeitparadies „Plopsaland Deutschland“.
Die Umbenennung ist nach Unternehmensangaben Teil eines umfassenden, 100 Millionen Euro schweren Zukunftsplans. Der Betreiber will Plopsaland Deutschland „zu einem der führenden Freizeitresorts für Familien in Europa“ weiterentwickeln. Damit wolle man einen bedeutenden Beitrag zur touristischen Attraktivität der Region leisten und zugleich die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz nachhaltig entwickeln.
Belgisches Medienunternehmen betreibt bereits acht Plopsa-Parks
Unter dem Markennamen „Plopsa“ betreibt das belgische Medienunternehmen Studio 100 bereits acht Freizeitparks in Belgien, den Niederlanden und Polen. Bereits im Jahr 2010 übernahm Studio 100 den Holiday Park von der Betreiberfamilie Schneider. Diese hatte 1970 den Pfälzer Märchenpark gekauft und daraus schließlich den Holiday Park entwickelt – inklusive eines Liliputanerdorfes, das immerhin bis in die 1990er Jahre bestand.
Studio 100 ist mit 1000 festangestellten und 3000 befristet beschäftigten Mitarbeitern kein kleines Unternehmen, besitzt seit 2008 die Markenrechte an mehreren Fernsehserien der 1970er Jahre wie „Heidi“, „Wickie“, der „Biene Maja“ und „Pippi Langstrumpf“. Kein Wunder also, dass die Biene Maja schon seit einiger Zeit auf einem Verkehrskreisel bei Haßloch für den Holiday Park wirbt.
Die Biene Maja summt durch eine eigene Show
Das fleißige Bienchen bekommt nun im Zuge der Neuausrichtung des Parks sogar eine eigene Show für Vorschulkinder und deren Familien. Ab dem kommenden Wochenende summt Maja leibhaftig 20 Minuten lang durch das Indoor-Theater des Parks. Ebenso am Samstag eröffnet die neu gebaute Blinky-Bill-Zone. Studio 100 produziert nämlich auch Fernsehserien mit dem kleinen australischen Koalabären und kann damit auch bei Kleinkindern und deren Familien punkten.
Die Umbenennung ist kein Selbstzweck, sondern ein logischer Schritt innerhalb unserer Gesamtstrategie.
Im Sommer eröffnet dann die Attraktion rund um die Schlümpfe in der ehemaligen Ritterburg Falkenstein. Fünf Minuten soll die Fahrt durch die Schau dauern, die auch für Erwachsene reizvoll sein werde, verspricht Plopsa. Kein Wunder, sind doch selbst heutige Großeltern mit Papa Schlumpf und dem Fiesling Gargamel groß geworden, haben freudig Vader Abrahams Hit in den 1970er Jahren gelauscht.
Spektakuläre Achterbahn auf dem Weg nach Haßloch
Während sich ab Herbst die Familienachterbahn „100 % Prozent Wolf“ ebenfalls an die Familie richtet und den süßen Werwolf Freddie Lupin aus der gleichnamigen Animationsserie in den Mittelpunkt stellt, dürfen sich die Adrenalin-Junkies schon mal auf die Achterbahn „Tomorrowland“ freuen. Die soll in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen belgischen Musikfestival entstehen und Abschuss-Elemente sowie spektakuläre Überschläge bieten – „eine Kombination, die es so in Deutschland bisher nicht gibt“, macht Plopsa Achterbahn-Fans den Mund wässrig.
Etwas abseits des Freizeitparks bauen die Belgier seit einigen Wochen den Badepark in Haßloch zum familienfreundlichen Wasserpark „Plopsaqua“ um, mit Wasserrutschen, Wellenbecken, Sauna- und Entspannungsbereichen. Auch damit hat Plopsa Erfahrungen. Es gibt bereits zwei Erlebnisbäder in Belgien. „Plopsaqua Haßloch“ wird vermutlich 40 Millionen Euro kosten. Die Investoren rechnen mit der Eröffnung Anfang 2028.
Plopsaland und Pfälzer Beharrlichkeit
Bleibt am Ende nur die Frage, bis wann sich der neue Name Plopsaland Deutschland tatsächlich im Volksmund durchsetzen wird. Die Marke Holiday Park gibt es seit 52 Jahren. Die Entscheidung für die Umbenennung sei Ergebnis eines langen, sorgfältigen Prozesses, zitiert die Pressemeldung vom vergangenen Freitag den Plopsa-Deutschland-Chef Bernd Beitz: „Die Umbenennung ist kein Selbstzweck, sondern ein logischer Schritt innerhalb unserer Gesamtstrategie.“ Diese muss sich nun mit der Pfälzer Beharrlichkeit messen.
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