Schwetzingen. Wer die Energiemesse Rhein-Neckar im Lutherhaus und den Kleinen Planken besucht, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass trotz der vielen Krisen und Konflikten die Bedeutung und Dringlichkeit der Energiewende im öffentlichen Bewusstsein angekommen ist.
Energiemesse in Schwetzingen als Baustein für die Energiewende
Der Ansturm schon am Morgen war beachtlich und der Veranstalter Holger Müller war sichtlich zufrieden. Frühling, Schwetzingen und die Energiemesse gehören mittlerweile wirklich zusammen. Eine Sicht, die auch Oberbürgermeister Matthias Steffan teilte. Die Energiemesse sei ein unerlässlicher Baustein auf dem Weg hin zu einer gelingenden Energiewende. Und das vor allem, weil sie sich direkt an den Bürger richte, ihm Orientierung böte und zeige, was es an Möglichkeiten für die persönliche Energiewende gebe.
Der Messebesucher Jürgen Schütz erklärte den Besuch der Energiemesse in Schwetzingen denn auch zur Pflicht. „Hier bekommt man Wege aus der fossilen Abhängigkeit aufgezeigt.“ Und das war dem Mann nicht nur wegen der Umwelt wichtig, sondern auch, weil er weiß, dass ab 2027 der europäische Emissionshandel auf die Bereiche Gebäude und Verkehr ausgeweitet wird. Heißt, Heizen mit Öl oder Erdgas und fahren mit Benzin wird in etwas mehr als eineinhalb Jahren deutlich teurer.
Energiemesse bietet kleine und große Lösungen
Noch bis Sonntagabend, 18 Uhr, decken die rund 40 Aussteller alle möglichen Themen rund um Energie-Sparen, Energie-Effizienz, Nachhaltigkeit und Fördermöglichkeiten ab. Und zwar genau auf die verschiedenen Belange der Bürger abgestimmt. Hausbesitzer haben andere Interessen und Möglichkeiten als Mieter. Ein altes Gebäude erfordert andere technische Werkzeuge als ein neuerer Bau. Und dann geht es natürlich auch um die Größe des Geldbeutels. Aber am Ende, so der Tenor hier am Samstag, dem ersten Messetag, lohnt es sich immer.
Vom Anschluss an das Fernwärmenetz und Wärmepumpen über solare Balkonkraftwerk bis zur großen Photovoltaikanlage auf dem Dach und dem dazu passenden Speicher, gebe es zahlreiche kleine und große Lösungen, die die Energiewende in den eigenen oder gemieteten vier Wänden befeuern. Und es gibt mittlerweile wahrlich viele und vor allem bezahlbare Lösungen. Sogar für ein kleines solares Balkonkraftwerk, so Schütz, gebe es jetzt Speichermedien, die den Wirkungsgrad deutlich erhöhten. Die Welt, so sagt es der Besucher Heiko Langer, böte ja gerade nicht viel Gründe für Optimismus. Hier sei das anders. Der frühere Mitarbeiter der Stadtwerke Schwetzingen, der heute bei der AVR arbeitet, beschäftigt sich schon länger mit Energiefragen. Vor zwei Jahren kam dann eine PV-Anlage auf das Dach, ein Speicher in den Keller und heute leuchten die Augen, wenn er davon erzählt. Tun, so der Mann, mache einen Unterschied. „Meine Stromkosten haben sich halbiert.“
Auch die Mitarbeiter der verschiedenen Unternehmen berichten von einem Autarkie-Grad bis 75 Prozent. Und wenn dann noch für den Zukauf von Strom intelligente IT-Systeme genutzt würden, so Kenneth Hill vom Unternehmen „1KO MA5“, die stets den günstigsten und saubersten Strom bevorzugen, könne der Preisvorteil locker an die 90 Prozent reichen.
Bis Sonntag findet die Energiemesse Rhein-Neckar statt
Allein das sind in den Augen Langers gute Gründe nach Schwetzingen zu kommen. Weitere sind der verkaufsoffene Sonntag, das kostenlose Parken in der Stadt und die Kirschblüten im Schwetzinger Schlossgarten. Ein wahrhaft kurfürstliches Triptychon aus Informieren, Shoppen und Schönheit.
Die Energiemesse Rhein-Neckar auf den Kleinen Planken und im Lutherhaus ist am Sonntag von elf bis 18 Uhr geöffnet, der verkaufsoffene Sonntag startet um 13 Uhr und geht bis 18 Uhr und der Schlossgarten ist von 9 Uhr bis 20 Uhr geöffnet.
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