Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte mit einem etwas abgewandelten Zitat anfangen: „Wir reden zu leise über Wichtiges, zu laut über Banales, zu viel über andere, zu selten miteinander und zu oft, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.“ Hinter uns allen liegt eine schwere und turbulente Zeit. Die Pandemie verursachte viel Wut und Leid, Frust und Angst, Stress und Trauer. Die Auswirkungen des Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen haben sehr viel Negativität, Intoleranz und Zorn gesät.
Nun meine heutige Frage an Sie: Was ist wirklich wichtig? In Zeiten von Pandemie und Impfung, Klimawandel und Wetterkatastrophen, Kriegen und Flüchtlingen, Armut und Reichtum habe ich eines gelernt: Es wird zu wenig über Menschlichkeit gesprochen, zu laut über „wer ist schuld, wer hat Recht oder Unrecht“, zu viel über Katastrophen und Probleme, zu selten über Lösungen, Respekt und Toleranz und zu oft über die Konsequenzen des Gesagten, nämlich eine Spaltung unserer Gesellschaft, Diskriminierung, Radikalisierung, Marginalisierung, Stigmatisierung und vieles weitere.
Was wird viel zu selten beherzigt und thematisiert? Was sind die Wegweiser unseres Lebens, auf die es wirklich ankommt? Worauf sollten wir unser Leben aufbauen und wonach streben? Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll. Alle Herzen auf der Welt schlagen gemeinsam, unabhängig von ihrer Herkunft, Meinung und Religion. Jeder darf ein Leben führen, das er sich wünscht. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung. Jeder Mensch verdient Nächstenliebe, Toleranz und Respekt. Keiner sollte unterdrückt, ausgelacht oder diskriminiert werden, weil er sich zum Beispiel gegen Covid-19 impfen lässt oder eben nicht. Jeder Mensch sehnt sich nach Gemeinschaft, Familie, Freunden und Liebe. Dabei sollte es meiner Meinung nach keine Maßstäbe oder Verpflichtungen geben, zum Beispiel ich werde nur geliebt, wenn ich etwas leiste, wenn ich perfekt bin oder wenn ich immer stark bin. Akzeptanz und Anerkennung sollten auf der Tagesordnung stehen, wenn man nicht derselben Meinung ist oder unterschiedliche Vorstellungen hat. Das Streben nach dem eigenen Glück, aber auch das wohlwollende Gönnen des anderen sind für mich alles wichtige Wegweiser meines Lebens. Wir sollten öfters miteinander reden und nicht übereinander.
Genauso wichtig finde ich es, den Blickwinkel zu ändern und zu reflektieren. All die entstandene Negativität, Wut und der Ärger resultieren ja daraus, dass unsere Erwartungen nicht erfüllt oder unsere Meinungen nicht akzeptiert worden sind. Wenn ich jetzt meinen Blickwinkel ändere, sehe ich, dass alle Einschränkungen der Pandemie vielleicht zu meinem Schutz und zum Erhalt meiner Gesundheit verordnet wurden. Es wird nie die eine perfekte Lösung geben, die alle Menschen zufrieden stimmen wird. Für mich zählt jedoch, dass es immer Lösungen mit Blick auf das Beste geben wird.
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