Schwetzingen. Nur noch wenige Minuten, bis der Weihnachtsmarkt auf dem Schwetzinger Schlossplatz und im Ehrenhof eröffnet. Einzelne Standbetreiber huschen hektisch um ihr Zelt, um die letzten Dekodetails zu platzieren. Erste Besucher schlendern durch den Nieselregen vorbei an den noch geschlossenen, quadratischen Verkaufsflächen. Und die frühe, nasskalte Dunkelheit des Dezembers weicht der warmen Schlossbeleuchtung, den funkelnden Sternen auf den spitzen Zelten und den vielen Lichterketten, die auch das letzte Wochenende des kurfürstlichen Weihnachtsmarktes begleiten.
„Wir sind zum ersten Mal dieses Jahr und zum ersten Mal überhaupt auf dem Weihnachtsmarkt in Schwetzingen“, gesteht Alwina Popp von der Destillerie Snowo. Eigentlich sei jede der fünf Ginsorten, die das Familienunternehmen aus Schwetzingen auf dem nördlichen Schlossplatz anbietet, ein Highlight. „Wenn ich mich aber entscheiden soll, dann würde ich sagen, dass unser Back-yard-Gin aus 43 Kräutern, die aus unserem eigenen Garten in Schwetzingen stammen, etwas ganz Besonderes ist.“ Ein streng limitiertes Produkt, weiß die Mitgründerin des 2022 entstandenen Unternehmens: „Insgesamt gab es nur 265 Exemplare. Momentan haben wir noch zwischen 30 und 40 Flaschen.“
Auch die Katholische junge Gemeinde (KjG) aus Schwetzingen möchte das letzte Weihnachtsmarktwochenende in Schwetzingen nutzen: „Wir sind jedes Jahr am Start. Unser eigentlicher Höhepunkt war immer, dass es bei uns ab 20 Uhr den Schuss im Glühwein gratis gab. Das erlaubt uns aber die Stadt nicht mehr.“ Davon lässt sich der christliche Nachwuchs aber nicht beirren, sagt Maja Meßmer: „Wir haben ja noch unser Chili con Carne.“ Sie erhoffe sich vom Weihnachtsmarkt vor allem gutes Wetter und neue Kinder, die man fürs Zeltlager gewinnen könne: „Nachwuchs braucht man immer wieder.“
Spezialitäten auf Weihnachtsmarkt in Schwetzingen: Für den guten Zweck
„Es ist zwar das erste Wochenende, an dem wir hier in Schwetzingen sind. In dieser Saison ist das aber schon der vierte Weihnachtsmarkt, auf dem wir präsent sind“, erzählt Oksana Rudnytska von der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft. Beliebt seien die heißen, ukrainischen Suppen, die das Team hier anbiete: „Aber auch unsere verschiedenen Teigtaschen. Die gibt es in Süß, zum Beispiel mit Apfel-Quark-Füllung oder salzig mit Kartoffeln und Kraut. Die leckerste Teigtasche, die wir hier anbieten, ist aber auf jeden Fall die mit Marzipan und Walnuss“, ist sich Rudnytska sicher.
Zunächst habe die Gemeinschaft mit ihren Markt-Verkäufen das Geld für einen Krankenwagen gesammelt, sagt das Vorstandsmitglied: „Das ist mittlerweile abgeschlossen. Nun sammeln wir für spezielle Basketball-Rollstühle. Damit die ukrainischen Veteranen nach Kriegsende auf derartige Angebote zurückgreifen können.“
Einzigartige Produkte auf dem Schwetzinger Weihnachtsmarkt
Seit 2020 sei Raina Chendler jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in Schwetzingen: „Mittlerweile kommen die Leute wieder und decken sich für das ganze Jahr ein.“ Ihr Vorteil: Die Seife aus der französischen Provence gebe es nur selten. „Das ist ohnehin das Schöne am Weihnachtsmarkt in Schwetzingen. Es gibt so viele verschiedene Produkte, die man sonst nirgends findet. Und natürlich die wunderschöne Umgebung hier im Ehrenhof“, findet Chendler.
Mittlerweile hat der Weihnachtsmarkt offiziell geöffnet, trotz des Nieselregens sind Schlossplatz und Ehrenhof gut gefüllt.
Info: Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt am Freitag von 17 bis 21.30 Uhr, am Samstag und Sonntag von 12 bis 21.30 Uhr und die Stände im Ehrenhof jeweils nur bis 21 Uhr.
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