Zum 300. Geburtstag Carl Theodors würdigt eine wissenschaftliche Tagung in Schloss Schwetzingen den pfälzischen Kurfürsten. Namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie junge Forschende präsentieren neue Erkenntnisse zum Leben und Wirken des Herrschers, unter dessen Federführung die Kurpfalz im 18. Jahrhundert zu einer einzigartigen kulturellen und wissenschaftlichen Blüte gelangte. Eine Anmeldung zur Tagung ist erforderlich, heißt es in einer Pressemitteilung.
Von Donnerstag, 17. Oktober, bis Samstag, 19. Oktober, steht die ehemalige kurpfälzische Sommerresidenz ganz im Zeichen Carl Theodors: Anlässlich seines 300. Geburtstags präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktuelle Forschungen zum Leben und den Verdiensten des Kurfürsten. Ganze 56 Jahre lang regierte Carl Theodor die Kurpfalz, die unter ihm eine friedliche Blütezeit erlebte. Er machte sich vor allem als vielfältig interessierter Förderer der schönen Künste und Wissenschaften, aber auch mit einer toleranten Religionspolitik und seinem Einsatz für die Schwächsten der damaligen Ständegesellschaft einen Namen. Seine Person ist bis heute im Bewusstsein der Region präsent – und populär. Die Tagung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, des Lehrstuhls für die Geschichte der frühen Neuzeit der Universität Kiel und des Kurpfälzischen Museum Heidelberg nähert sich dem bedeutenden Fürsten aus unterschiedlichen Richtungen an und beleuchtet auch bisher wenig beachtete Aspekte.
In sieben Sektionen widmet sich die fächerübergreifende Tagung einem breit gespannten Themenfeld. Von Carl Theodors Residenzen über seinen Einsatz in der Förderung von Musik, Tanz, Kunst und Literatur, bis hin zu seinen Verdiensten für die Wissenschaft und dem Aspekt der Repräsentation – interessierte Zuhörer dürfen spannende neue Erkenntnisse erwarten. Internationale Forschende eröffnen dabei neue Perspektiven: So werden auch bislang wenig erforschte Kapitel wie die Verbindungen des Kurfürsten zu seinen niederländischen Besitzungen beleuchtet. Beim Abendvortrag am Freitag, 18. Oktober, um 19.30 Uhr werfen die Referierenden einen Blick auf „Carl Theodor ganz privat“ und versuchen eine Annäherung an den Menschen unter dem Kurhut. Schließlich stellt sich auch die Frage, welche Bedeutung dieser Kurfürst der Aufklärungszeit heute noch haben kann.
Neben der Tagung können sich Besucherinnen und Besucher in verschiedenen Führungen auf die Spuren des Herrschers begeben. Mehrere Ausstellungen in den Schlossräumen geben noch bis 27. Oktober spannende Einblicke: Eine Präsentation exklusiver Leihgaben zu „Familie und Mätressen“ widmet sich dem Beziehungsgeflecht Carl Theodors, während in anderen Räumen das „weiße Gold“ zu bewundern ist – feinstes Frankenthaler Porzellan, dem die Sammelleidenschaft des Fürsten galt.
Info: Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos, eine Anmeldung ist bis Montag, 7. Oktober, per E-Mail an wolfgang.weismann@ ssg.bwl.de oder Telefon unter 07251/74 28 05 erforderlich.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-wissenschaftler-praesentieren-neue-erkenntnisse-zu-carl-theodor-_arid,2249234.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen.html