Schwetzingen. Es war eine musikalische Visitenkarte, die die Schüler und Lehrer der Musikschule Bezirk Schwetzingen ablieferten. Zeitgleich zeigten die Eleven, was sie an ihren Instrumenten gelernt haben – und das hatte Charakter und zeugte von Talent und Übungseifer.
Zur besten Matineezeit füllte sich der Franz-Danzi-Saal des Kulturzentrums mit erwartungsvollen Familien von Großeltern bis zu den Geschwistern, die im Verlauf des Programms mit Applaus nicht sparten. In großer Gruppe spielte das Blockflötenensemble mit den Lehrkräften Barbara Obert und Ulrike Wettach-Weidemaier, die die Blockflötengruppe leitet, die Prélude aus dem Te Deum von Marc-Antoine Charpentier, die als Erkennungsmelodie der Europäischen Rundfunkunion unter anderem zu Beginn des Eurovision Song Contests gespielt wurde und daher sehr bekannt ist. Ein durchaus würdiges Entree zum kleinen, feinen Konzert, dessen Moderation Barbara Obert mit Informationen zu den Stücken spickte. Etwa „Auf in den Kampf“ aus der Oper Carmen von Georges Bizet, das Johanna Wettstein gemeinsam mit ihrer Lehrerin Mariana Chacín Benítez vorspielte. Ein Kampf sollte die konzertante Aktion tatsächlich nicht werden, gereichte eher zum Hörgenuss, den Isaias Hummel an der Querflöte mit der Gigue von Joseph Bodin de Boismortier manifestierte.
„Die Hitze spricht für Wasserkontakt“, scherzte Obert in Bezug auf die sommerlichen Temperaturen in der Anmoderation für die Ouverture zur Wassermusik von Georg Friedrich Händel, der Jesper van der Borght an der Querflöte Klangvolumen verlieh.
Lehrer Christian Satzinger unterstützte seinen Klarinettenschüler Philipp Herbold beim Vortrag von „Hab mein Wage vollgelade“ nach Rudolf Mauz, der das Stück unter dem Tenor „Die fröhliche Klarinette“ geschrieben hat. Als Duo sind Klarinette und Saxofon sowieso klasse anzuhören, Satzinger und Malte Schurreit lieferten den hörbaren Beweis mit dem Stück „Chace de ace“.
Vielstimmige Melodien
„Moods“ – englisch für Stimmungen – stellten die Querflötistinnen Magdalena Daub, Lena Huffstadt, Maja Schmidt und Ariane Steinmetz gemeinsam mit ihrer Lehrerin Ulrike Wettach-Weidemaier musikalisch dar. „Funny“, lustig, und „happy“, glücklich, hatten sie sich aus dem Werk von Daniel Hellbach ausgewählt und ebendiese Gefühle, Stimmungen eindrucksvoll mit ausdauerndem Spielspaß vermittelt.
Miriam Kampmann an der Oboe und Eunkyung Kim am Klavier setzten das Blasinstrument mit dem Concerto F-Dur von Franz-Xaver Richter perfekt in Szene, während die bekannte israelische Melodie „Aram sam sam“ vielstimmig von Blockflötenschülern mitriss. Dass ihm sein Instrument, die Querflöte, auf den Leib geschneidert ist, zeigte Bingquan Simon Huang, der zusammen mit seiner Lehrerin Mariana Chacín Benítez das Perpetuum Mobile aus der Feder von Edward William sehr gelungen in Schwingung versetzte.
Greta Pfaffmann trug versiert das Andante Opus 25 von Franz Doppler vor, wofür sie mehr als anerkennenden Beifall erhielt. Das in tiefen Lagen sonor klingende Fagott spielten Schüler aus unterschiedlichen Musikschulen etwa aus Hockenheim und von der südlichen Bergstraße, die mit den Stücken von Gotthelf Heinrich Kummer zum Zuhören verführten, ihr Instrument bestens präsentierten. Von gediegen festlich bis flott und rhythmisch klangen die diversen klassischen Anfänger- und Fortgeschrittenenstücke durchweg mit dem Bild der Spielfreude sowie als Spiegel der Übungen, die zu diesem Ergebnis führten. Mit Lob und Applaus bedacht hatte das Konzert sicher seinen Nachhall für Schüler Lehrer und Gäste.
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