Lokalpolitik

Zehnte Friedhofsbegehung: Freie Wähler Schwetzingen im Dialog

Trotz Regen nahmen rund 20 Interessierte an der Friedhofsbegehung der Freien Wähler Schwetzingen teil. Bürgeranliegen wurden gesammelt, Lösungen und Pflege zugesagt.

Von 
Noah Eschwey
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Bürger, Freie Wähler und Bürgermeisterin Lisa Schlüter auf dem Friedhof in Schwetzingen. © Carsten Petzold

Schwetzingen. Ein Starkregenguss unmittelbar vor der Friedhofsbegehung der Schwetzinger Freien Wähler ließ die Verantwortlichen Schlimmes befürchten, berichtet Pressesprecher Carsten Petzold. Doch trotz ungünstiger Prognose zeigte sich pünktlich um 16 Uhr die Sonne – und zahlreiche Schwetzinger kamen auf den Friedhof. Das zeige die Bedeutung des Themas, sagte die Erste Vorsitzende Elfriede Fackel-Kretz-Keller. Sie begrüßte rund 20 Teilnehmer, darunter Bürgermeisterin Lisa Schlüter, Bauamtsleiter Kai Schemenauer und Steffen Harzer vom Friedhof. Alle drei sagten zu, Fragen aufzunehmen und, wo möglich, Abhilfe zu schaffen.

In ihrer Begrüßung skizzierte Fackel-Kretz-Keller die Geschichte des Schwetzinger Friedhofs: Ursprünglich – nach Konfessionen getrennt – lag er um St. Pankratius und wurde 1758 in die Hildastraße verlegt. Wegen Platzmangels entstand 1870 der heutige Friedhof; das Hebelgrab verblieb in der Hildastraße. Das erste Grab am neuen Ort befindet sich am Eingang; dort wurde ein französischer Soldat bestattet, der im Krieg 1870/71 in Schwetzingen verstarb.

Friedhofsbegegung der Freien Wähler hat Tradition

Vor dem Rundgang erinnerte die Vorsitzende daran, dass es sich um die zehnte Friedhofsbegehung der Freien Wähler seit 2003 handle und nannte bereits Erreichtes. Aufgrund vorab gemeldeter Hinweise steuerte die Gruppe gezielt einzelne Punkte an. In der Friedhofskapelle wurde die weiterhin unzureichende Beschallung bei Bestattungen bemängelt. Nach eigenen Tests kündigten Steffen Harzer und Lisa Schlüter an, die Anlage zu optimieren – Mikrofon und Lautsprecher sollen verbessert werden.

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Anschließend wurden Ruhebänke begutachtet, deren Holzauflagen stark verwittert sind. Harzer stellte die schrittweise Erneuerung in Aussicht; bereits instandgesetzte Bänke waren vor Ort zu sehen. Station für Station wurden Anliegen aufgenommen; Schlüter und Harzer machten sich Notizen. Harzer wies darauf hin, dass die personelle Ausstattung für die Friedhofspflege derzeit knapp sei. Schlüter kann sich eine stärkere Einbindung der Stadtgärtnerei vorstellen.

Diskussionen über „unwürdige“ Gräber in Schwetzingen

Diskussionen gab es am Ehrengrab der Familie Kiefer, an den Soldatengräbern sowie den Gedenkstätten für Zwangsarbeiter. Während das Ehrengrab gepflegt, aber mit Schotter belegt ist, wurden die geschotterten Soldaten- und Zwangsarbeitergräber als „traurig“ und „unwürdig“ kritisiert; teils seien Namen kaum noch lesbar. Bürgermeisterin Schlüter sagte zeitnahe Verbesserungen zu. Genannte Vorschläge reichten von Patenschaften durch weiterführende Schulen über die Freiwilligenagentur und den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bis zu Ferienjobs.

Zuletzt ging es um die Baumgräber: Teilnehmende bemängelten, dass abgelegte Blumen von den Friedhofsgärtnern entfernt würden. Harzer verwies auf die Friedhofssatzung, die das Ablegen von Blumen und Gestecken dort nicht erlaube. Vor Ort wurde ein Widerspruch zur städtischen Homepage festgestellt, auf der das Ablegen von Blumen beworben werde. Schlüter kündigte an, die Online-Informationen anzupassen.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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