Sparkassenverband - Schwetzinger Kartonveredlung Knapp GmbH erhält Auszeichnung für die beste Nachfolgeregelung

Zwei Generationen - eine Firma

Von 
Jürgen Gruler
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Die Nachfolge ist gesichert. Stolz sind Rainer Arens (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Heidelberg), Sophia Kiefer, Helmut Kiefer, Nicole Kiefer, Jeanette Zeuner-Kiefer, Ute Kiefer, Gerd Stauffer, Denise Keßel (Sparkasse Heidelberg) Caroline und Stefan Knapp, Thomas Lorenz (Sparkasse) und Ralph Zeuner (v. l.).

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Ein großer Tag für die Familien Kiefer und Knapp: Ihre Firma, die Kartonveredlung Knapp GmbH, wurde in der Sparkassenakademie Baden-Württemberg in Stuttgart für die beste Nachfolgeregelung ausgezeichnet. Und das zurecht. Die Gründerväter Helmut Kiefer und Hans-Dieter Knapp können stolz auf das Geschaffene sein.

1973 hatten sie sich zur Firmengründung entschlossen. Damals fusionierte die Zellstofffabrik Waldhof mit den Aschaffenburger Zellstoffwerken, es entstanden die Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg (PWA), heute SCA Deutschland. Das hatte zur Folge, dass die Stellen der beiden Unternehmensgründer im Marketing wegrationalisiert wurden, die daraufhin den Sprung in die Selbstständigkeit wagten.

Steuerberater von Anfang an dabei

Von der ersten Stunde an dabei ist auch Steuerberater Gerd Stauffer. Er saß auch jetzt bei der Nachfolgeregelung mit im Boot und freute sich der Verleihung beizuwohnen, schließlich zählt das Unternehmen zu seinen ersten Kunden überhaupt. Die Gründer Helmut Kiefer und Hans-Dieter Knapp, der wegen eines langfristig geplanten Urlaubs nicht anwesend sein konnte, kennt er seit vielen Jahren.

Wie kam es aber nun zu dieser Auszeichnung? Denise Keßel betreut das Unternehmen für die Sparkasse Heidelberg seit gut einem Jahr und hatte sie für diesen Preis vorgeschlagen. Nach der internen Runde bei der hiesigen Sparkasse und der Jury-Auswahl unter knapp 50 Bewerbern aus dem ganzen Land standen die Familien Kiefer und Knapp als Preisträger fest. "Mich beeindruckt, dass sowohl die Gründerväter als auch die Nachfahren zusammen einen solchen Betrieb leiten und innovativ nach vorne bringen", sagte Denise Keßel. "Die vier jetzigen Kommanditisten, Jeanette Zeuner-Kiefer, Nicole Kiefer sowie Caroline und Stefan Knapp haben die Aufgabengebiete klar aufgeteilt und schaffen so kurze Entscheidungswege."

Auch Sparkassenvorstand Rainer Arens ist stolz auf den Preis: "Für uns ist es schön zu sehen, dass ein langjähriger treuer Kunde auch bei der Nachfolgeregelung auf uns vertraut und die Planung der Zukunft mit uns angeht."

Geehrt wurden die Familien vom baden-württembergischen Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid, der insgesamt fünf Unternehmen auszeichnete - darunter eben die Schwetzinger Firma Kiefer & Knapp mit ihrer Druckerei und Kartonveredelung im Langen Sand.

Dank an Gründerväter

Dr. Nils Schmid nannte die Unternehmensnachfolge mindestens so wichtig wie die Existenzgründung. "Acht Prozent der baden-württembergischen Unternehmen müssen geschlossen werden, weil sich kein Nachfolger findet. Viele andere werden verkauft oder von Mitarbeitern übernommen", erklärte Schmid. "Es ist längst nicht mehr der Normalfall, dass sich solche vorbildlichen Nachfolgestrukturen aus der Familie ergeben." Inspirierend und kreativ sei Karton. Ein Blick auf die Homepage des Unternehmens zeige, dass man sich mit der Verpackung ganz neu auseinandersetze. Der Dank des Wirtschaftsministers galt aber auch den Gründervätern. Die Kinder könnten nun aus dem Schatten der Eltern heraustreten und die Zukunft für die 130 Beschäftigten sichern.

Auf der Bühne der Sparkassenakademie erzählten Gründer Helmut Kiefer und seine Nachfolge mehr über sich und standen zudem für Interviews mit Radio- und Fernsehsendern parat. Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigte sich Helmut Kiefer überglücklich über die Ehrung und auch darüber, dass es ihm und seinem Partner Knapp gelungen sei, zwischen 2009 und 2012 die Nachfolge so gut zu regeln.

Und die junge Generation steht bereit und ist ebenso überwältigt von der Auszeichnung. "Das ist sehr aufregend und spannend für uns", sagte Caroline Knapp. "Es ist die tolle Leistung unserer Väter, die damit gewürdigt wird. Jetzt liegt es an uns, in Zeiten der Globalisierung mit Verpackung Emotionen zu wecken und nahe am Kunden zu bleiben." Das sieht Stefan Knapp ähnlich: "Schon Ende August soll eine neue topmoderne Heidelberger Druckmaschine in Betrieb gehen, die Druck und Beschichtung der Verpackungen für Varta, Colgate, Dr. Best und Co. noch besser in Szene setzt."

"Ich bin sehr beeindruckt von der Veranstaltung", erklärte Jeanette Zeuner-Kiefer, "es war ein angenehmer und durchaus auch witziger Abend. Vor allem, wenn man die Unternehmenspräsentation der anderen Preisträger gesehen hat." Nicole Kiefer brachte es zum Abschluss auf den Punkt: "Letztlich ist es eine Leistung, die mit uns alle Mitarbeiter erbracht haben und auf die wir stolz sein können."

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