Villa Benz

Zwei Hockenheimer Künstler stellen in Schwetzingen aus

Manuela Krückl und Klaus Langlotz zeigen ihre Werke im Hotel Villa Benz in Schwetzingen. Die Ausstellung ist bis Anfang November nach Anmeldung geöffnet.

Von 
Marco Montalbano
Lesedauer: 
Meist ist Krückls Kunst abstrakt, doch auch konkrete Objekte werden hier und da dargestellt, so wie dieser Leuchtturm am Meer. © Marco Montalbano

Schwetzingen. „Heute begegnen sich zwei Künstler – zwei Welten, könnte man sagen. Unterschiedliche Stile, Ausdrucksformen und handwerkliche Wege. Und doch: Schaut man genauer hin, entdeckt man viele Gemeinsamkeiten“, sagte Janet Linke, eine Freundin von Manuela Krückl, in ihrer Einführung. Am Freitagabend wurde im Hotel Villa Benz in der Zähringerstraße die nächste Kunstrunde mit einer Vernissage eröffnet. Geschäftsführer Julian Blem verwandelt das von ihm geleitete Haus seit Jahren regelmäßig in einen Ort der Kunst und Begegnung.

Sowohl Manuela Krückl als auch Klaus Langlotz stammen aus Hockenheim und sind Quereinsteiger sowie Autodidakten, die – getragen von Leidenschaft, Neugier und Freude am Gestalten – die Kunst spät, aber dafür umso intensiver für sich entdeckt haben, wie Linke erläuterte. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher zeigten sich interessiert und gingen gern auf Entdeckungsreise, um die Werke aus den „zwei Welten“ kennenzulernen.

Aussstellung in Villa Benz Schwetzingen: Malen ist pure Freude

„Wenn es mich überkommt, muss ich einfach ins Atelier und sofort loslegen“, meinte Krückl lächelnd. Malen sei für sie pure Freude. Schon länger habe sie die Technik des Pourings für sich entdeckt, bei der Acrylfarben durch einen Zusatz eine honigartige Konsistenz erreichen und ineinanderfließen. Auf diese Weise entstehen Werke, die meist abstrakt sind, jedoch auch konkrete Motive zeigen – etwa Blumen oder einen Leuchtturm vor bewegtem Meer. Krückls Arbeiten bestechen durch gefällige Farben, die angenehme Stimmungen erzeugen, doch auch gedeckte Töne finden Platz. Für die Künstlerin ist es erst die zweite Ausstellung. „Mein Keller explodierte regelrecht vor Werken“, erzählte sie lachend. Da sei es an der Zeit gewesen, einige davon öffentlich zu zeigen.

Freuen sich über die gelungene Vernissage: Künstlerin Manuela Krückl (v.l.), Künstler Klaus Langlotz und Villa-Benz-Chef Julian Blem. © Marco Montalbano

Auch Klaus Langlotz fand spät zur Kunst. Nach 51 Berufsjahren im Büro sei es einfach Zeit für etwas Neues gewesen. „Ich kaufte mir einen Schweißbrenner und legte los“, so der agile Unruheständler. Ausrangiertes Werkzeug werde inzwischen oft direkt zu ihm gebracht, damit er es in Skulpturen verwandeln könne. Viele Arbeiten bestehen zudem aus Holz. Häufig greift er maritime Motive wie Boote und Fische auf. Besonders beeindruckend ist die Skulptur „Die fliegende Stadt“. Ob er dabei an Pitigliano gedacht habe, jenes Örtchen in der Südtoskana, das nachts beleuchtet wie schwebend wirkt, ließ Langlotz offen. Die Vielzahl seiner Werke habe ihn auf die Idee gebracht, sie auch anderen zu zeigen.

Klaus Langlotz kombiniert in seinen Werken geschickt Holz und Metall. © Marco Montalbano

Es ist nicht seine erste Ausstellung. Regelmäßig präsentiert er Arbeiten, bevorzugt in „Inkas Garten“ in der Eisenbahnstraße 15 in Hockenheim – benannt nach seiner Frau. Am Freitag, 8. November, wird dort die nächste Ausstellung stattfinden, gemeinsam mit neun weiteren Kunstschaffenden. „Bei mir spielt, wie vermutlich auch bei den meisten anderen, finanzielles Interesse kaum eine Rolle. Das ist ein großer Vorteil“, betonte er.

Besucherinnen und Besucher wie Helmut und Ute Schäfer aus Ketsch schätzen die Arbeiten von Langlotz schon länger. „Eine Skulptur von ihm steht bereits in unserem Garten“, berichteten sie. Krückls Werke hätten sie hingegen erstmals gesehen: „Vor allem, wie sie Pflanzen so zart darstellen kann und Pastelltöne einsetzt, gefällt uns sehr“, sagte Ute Schäfer.

Die Acryl-Fließtechnik, die von Manuela Krück eingesetzt wird sorgt für besondere Effekte. © Marco Montalbano

Julian Blem freute sich über das große Publikumsinteresse: „Ich lernte Manuela auf einer Ausstellung kennen, dann sahen wir uns noch einmal auf einer anderen. Auch wenn es wegen unserer Warteliste etwas gedauert hat, ist es nun endlich soweit.“

Die Ausstellung ist bis Anfang November in der Zähringerstraße 51 in Schwetzingen nach telefonischer Vereinbarung zu sehen (Telefon 06202/93 60 90).

Bei Klaus Langlotz werden alte Werkzeuge, meist in Kombination mit Holz, zu Kunst. © Marco Montalbano

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke