Haus der Badisch-Pfälzischen Fasnacht

44 Jahre närrischer Einsatz

Goldene Löwen mit Brillant für Stang, Karle und Miehm

Von 
suk
Lesedauer: 

Speyer. Das Haus der Badisch-Pfälzischen Fasnacht – der Wartturm – in Speyer war am Samstag Anlaufstelle für 59 Fasnachter aus Nord- und Mittelbaden sowie der Vorder- und der Westpfalz. Sie durften den Goldenen Löwen mit Brillant entgegennehmen, der sie für 44-jährige Aktivität in ihren Vereinen belobigt.

Hartmut Stang, seit 1986 Mitglied der KG Narrhalla Ketsch, wurde vom Präsidenten der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine, Jürgen Lesmeister, als „Kurpfälzer Urgestein“ vorgestellt. Elferrat ist er bei der Narrhalla und bei der Kurpfälzer Carnevals Gesellschaft (KCG). Vorstandspositionen hat er in beiden bekleidet, ist bis heute Präsident der KCG. „Er hat sich auch in und um Mannheim und Heidelberg in die Fasnacht eingebracht“, sagte Lesmeister und wies auf seinen Teamgeist hin. Stang selbst blickte zurück: „Mein Bruder war Präsident. Meine Anfänge waren als Helfer bei der Kerwe – und schon war man Kassierer.“ Sämtliche Ämter habe er durch, berichtet Stang lächelnd.

Immer herausfordernder geworden ist die Organisation des Ketscher Umzugs und die Position des Zugmarschalls dort. „Trotz immer höherer Auflagen und Vorschriften arbeitet er unermüdlich mit seinem Team und den Behörden daran, für die Bevölkerung schöne und erfolgreiche Umzüge zusammenzustellen“, lenkte Lesmeister dazu ein. Gerade steckt Stang mit seinen Mitstreitern in der Umsetzungsphase einer Premiere: Am 15./16. Februar soll das erste Verbandsnarrentreffen der Vereinigung ausgerichtet werden, inklusive Dämmerumzug, Narrendorf, Zunftmeisterempfang und – als Höhepunkt – dem Großen Narrensprung durch Ketsch.

Nicht immer lief alles glatt, wie Stang anmerkt. „Der Golfkrieg 1999 ist im Kopf geblieben. Damals waren wir gerade mit dem Aufbau fertig, als der Bürgermeister in die Halle kam und wir entschieden, die Sitzung abzusagen“, erinnert er sich. Die Pandemie sei das „negative Highlight“ schlechthin gewesen.

Das Herzblut ist es, das Sibylle Karle im Ehrenamt antreibt. Vor allem für ihren 2018 verstorbenen Vater gibt sie es gerne. Von ihm hat sie die Position des Zugmarschalls beim Kurpfälzer Fasnachtszug in Schwetzingen übernommen. Mit ihm verbindet Karl noch etwas Besonderes: „Mein Vater war bei der ersten Verleihung des Goldenen Löwen mit Brillanten dabei. Gleichzeitig habe ich damals den Goldenen Löwen für 22 Jahre Fasnacht bekommen.“ Den zu erhalten, sei ihr Traum gewesen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich nochmal 22 Jahre hinterherkriege“, gibt Karle zu.

40 Jahre lang hat sie getanzt bei der Schwetzinger Carneval-Gesellschaft und bei den Mannheimer Löwenjägern, war Trainerin und fünf Jahre in der Verbandsgarde der Vereinigung. Teilnahmen an Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften sowie badische Meistertitel waren die Krone der Mühe.

Schwieriger geworden sei die Organisation des Umzugs aufgrund der immer höher werdenden Sicherheitsbestimmungen. Doch Karle nimmt die Arbeit auf sich. „Mich motivieren die Menschen, die ich treffe und die Tatsache, dass ich mich in meinem Verein wohlfühle“, betont sie.

Verein vielfältig gedient

Mit Umzügen in Brühl, Ketsch, Hockenheim und Schwetzingen hat auch Klaus Miehm regelmäßig zu tun. Der neue Brillant-Löwenträger des CV „Die Rohrhöfer Göggel“ lenkt seit über 30 Jahren den Lkw seines Vereins bei den närrischen Lindwürmern durch die Straßen. Seit 1982 diente Miehm den „Göggel“ in vielseitiger Weise. Gardeminister, Trainer und Beisitzer ist er gewesen, kümmerte sich um Requisiten, Deko und Kostüme im Vereinskeller, hat oftmals das Bühnenbild entworfen und sorgte über Jahre hinweg dafür, dass die Technik bei Sitzungen einwandfrei funktionierte. suk

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung