Speyer. Eine gute halbe Stunde hat der kleine Umzug vom Altpörtel bis zum Festplatz gedauert, der der offiziellen Eröffnung des größten Volksfests am Oberrhein traditionsgemäß vorausgeht. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, der Vorsitzende des Verkehrsvereins Uwe Wöhlert und sein Geschäftsführer der GmbH Claus Rehberger sowie Brezelfestkönigin Anne-Susan Sperling lassen keinen Zweifel daran, was ihnen in den zurückliegenden zwei Jahren gefehlt hat.
Die ersten Brezeln - das Speyerer Traditionsgebäck aus der Familienbäckerei Berzel - werden unters Volk geworfen. Ein Vorgeschmack auf den Höhepunkt des Sechs-Tages-Fests am Sonntag, den Umzug. Der startet um 13.30 Uhr und wird mit 74 Zugnummern zwar geringer als bisher, aber nicht weniger qualitativ hochwertig besetzt sein, verspricht Zugleiter Dennis Peterhans.
Fahnenträger dringend gesucht
Händeringend gesucht werden derzeit noch Festzeichen- und Fahnenträger. Ihre Entlohnung für geleistete Arbeit: 20 Euro Brezelfestgeld. „Wer Interesse hat, sollte sich einfach am Sonntag, 12 Uhr, an der Ecke Burgstraße/Josef-Schmitt-Straße einfinden“, motiviert Peterhans zum Mitmachen.
Für Wöhlert ist die Ansprache vor einem voll besetzten Festzelt in diesem Jahr ein besonderer Moment. „Sie werden verstehen, dass wir uns wie verrückt freuen, dass wir unser geliebtes Brezelfest feiern dürfen“, sagt er ohne Umschweife. Viel Geselligkeit, Essen, Trinken, Musik und viele Schausteller bestimmten das Treiben in den kommenden Tagen. Ein weiterer wichtiger Aspekt erfüllt Wöhlert mit Optimismus: „Richtiges Brezelfest-Wetter ist versprochen.“
Auch Stefanie Seiler verhehlt nicht, dass ihr das Speyerer Fest schlechthin gefehlt hat. „Heute bestimmt ein Gefühl ganz großer Freude alles“, gibt sie zu. Als echtes Speyerer Kind habe sie die Lebensfreude und die Glückseligkeit in den zurückliegenden beiden Jahren sehr vermisst.
Dank an Franz Hammer
Dem Verkehrsverein als Veranstalter des Brezelfestes sei sie zu Dank verpflichtet angesichts des Mutes, die Veranstaltung zu organisieren. „Nicht nur für unsere Stadt ist das Brezelfest ein Höhepunkt“, stellt sie hinsichtlich zahlreicher Besucher aus dem Umland fest. „Wir wissen, dass ein Volksfest in der Dimension nicht einfach zu realisieren ist“, macht sie deutlich.
Ein Mann hat sich besondere Meriten verdient: Marktmeister Franz Hammer, für den es das letzte Brezelfest als Funktionär ist. Sein Nachfolger Jürgen Neubeck hat ihm schon lange den Rücken gestärkt. „Franz, du bist der Hammer“, steht als Titel über dem Handwerksgerät, das dem Ur-Speyerer von Seiler überreicht wird.
Anne-Susan I. darf endlich so richtig ran an ihr königliches Amt. 2019 ging sie aus einem spannenden Stechen als Siegerin hervor und wurde im Festzelt gekrönt. Die Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung im kommenden Jahr. Jetzt strahlt sie, als sie den ersten Krug Fassbier - perfekt von Seiler abgestochen - zum Anstoßen in der Hand hält.
Nachdem der Fanfarenzug Rot-Weiß und der Musikverein Mechtersheim mit den Peitschenknallern aus Speyers italienischer Partnerstadt Ravenna für musikalische und optische Abwechslung gesorgt haben, legen die zehn vereinigten Speyerer DJ auf - ein gewohntes Klangbild am ersten Abend im Festzelt.
Von Musik geprägt sein wird das Brezelfest, bis es am kommenden Dienstag, gegen 22.30 Uhr, mit einem Brillant-Feuerwerk wieder zu Ende geht. Bis dahin steht aber noch einiges auf dem Programm. Nacht der Tracht am Samstag, Preisschafskopf, ökumenischer Gottesdienst, Straßenlauf und Umzug am Sonntag, Brezelfestbildversteigerung und Pink Monday am Montag, Seniorennachmittag und Familientag am Dienstag.
Wer genauer wissen will, was wo läuft, schaut unter www.brezelfest-speyer.de nach.
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